LWL-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Mitteilung vom 23.02.10

Presse-Infos | Kultur

Herkules in der ¿Helden¿-Ausstellung

Statue, Amphoren und eine 2.300 Jahre alte Nuckelflasche zeigen den Superstar der Antike

Bewertung:

Hattingen (lwl). Herkules, der Superstar der Antike, ist in der Henrichshütte eingetoffen. Im LWL-Industriemuseum wurde am Montag (22.02) ein 3,20 Meter hoher Gipsabguss des sagenumwobenen griechischen Heros aufgestellt - Kraftakt für ein überragendes Exponat der Ausstellung ¿Helden. Von der Sehnsucht nach dem Besonderen¿, die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) in Zusammenarbeit mit der Kulturhauptstadt Europas Ruhr.2010 vom 12. März bis 31. Oktober in seinem Hattinger Industriemuseum zeigt.
Die Kolossalfigur wurde eigens für die Schau in der Gipsformerei der Königlichen Museen für Kunst und Geschichte Brüssel gegossen. Ein aufwändiges, fünf Monate dauerndes Verfahren und Zeugnis eines aussterbenden Handwerks, das nur noch akademisch gefragt ist. Getreu einer Form, die im 19. Jahrhundert genommen wurde und die weltweit nur noch einmal existiert. Vorbild ist der ¿Herakles Farnese¿ - eine berühmte römische Marmorkopie aus dem 2. Jh. n. Chr., die in den Farnesischen Sammlungen im Nationalmuseum in Neapel steht. Das griechische Original des Bildhauers Lysipp aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. ist nicht mehr erhalten.

Hintergrund
Als Sohn des Gottes Zeus und der sterblichen Alkmene wurden Herkules - in der griechischen Mythologie Herakles genannt - übermenschliche Kräfte nachgesagt, die er schon als Säugling unter Beweis stellt. ¿Berühmt ist er für seine zwölf Taten, die er im Auftrag des Königs Eurystheus erledigen musste. Er besiegt wilde Bestien und löst scheinbar unlösbare Aufgaben. Seine Abenteuer führen ihn an die Ränder der damalig bekannten Welt und sogar in die Unterwelt¿, erläutert Lars Petersen, Kurator des Ausstellungsbereiches ¿Antike¿.

Herkules Farnese ¿ ein vor Kraft strotzender Held, der sich nach getaner Arbeit ausruht. Er stützt sich mit der linken Achsel auf die Keule, der Arm hängt entspannt herunter. Die rechte Hand liegt auf dem Rücken und hält die drei goldenen Äpfel der Hesperiden, die Früchte seiner letzten Tat. Er ist nackt, so dass seine athletische, muskulöse Statur offenbar wird. So zog diese Figur über Jahrhunderte hin Künstler wie Medizinstudenten an, die an ihr die Anatomie und den Verlauf der Muskeln studierten.

Körperbau, Gesichtszüge und Bart des überlebensgroßen Abgusses stellen Herkules nicht als jugendlichen Helden vor, sondern als erwachsenen Mann. Inbegriff der Tapferkeit, um den sich zahllose Geschichten von Kämpfen und Abenteuern ranken.
In der Henrichshütte steht der Halbgott nicht mit dem Rücken zur Wand. ¿Die Figur ist freigestellt, so dass Details wie die Äpfel im Rücken sehr genau zu sehen sind¿, sagt Petersen. Auch auf weiteren Exponaten ist der ¿Superstar der Antike¿ zu sehen, darunter antike Amphoren, die Figur eines betrunkenen Herkules sowie eine über 2.300 Jahre alte Nuckelflasche. Sie zeigt Herakles als Säugling, der die beiden von Hera gesandten Schlangen würgt.

Die Ausstellung
Mit über 800 wertvollen Exponate aus ganz Deutschland, den europäischen Nachbarländern und aus Übersee erzählt die Schau spannende Geschichten von großen und kleinen Helden, von Machern und Medien, mutigen Rittern, religiösen Vorbildern, gefeierten Sportlern und engagierten Helfern. Das Spektrum reicht von einer über 2.300 Jahre alten Nuckelflasche bis zur Silberbüchse Winnetous. In Bronze glänzt der Fußballschuh vom Ruhrgebietshelden Helmut Rahn. Vom heutigen Heldenkult zeugen ein Baumhaus von ¿Robin Wood¿ und der Helm eines New Yorker Feuerwehrmannes, der beim Anschlag auf das World Trade Center ums Leben kam. Die Helden des Reviers haben in der Schau einen besonderen Platz: Typen wie der Bergmann Adolf Tegtmeier oder Ruhrgebietsmutter Tana Schanzara, aber auch verdiente Bürger des Ruhrgebiets als neue Helden der Region im Wandel und schließlich die zugewanderten Helden, die die vielen Einwanderer ins Revier mitgebracht haben.

Der Rundgang durch die 1.000 Quadratmeter große Ausstellungshalle ist ein Erlebnis für alle Sinne. Dafür sorgen eine spannende Gestaltung, ausdrucksstarke Inszenierungen, bewegte Bilder und Hörstationen. Die innovative Ausstellungsarchitektur eröffnet mit Durchblicken und Sichtachsen an vielen Stellen überraschende Perspektiven und ermöglicht damit immer wieder neue Entdeckungen. Am Ende der Ausstellung können Besucher ihren ¿Helden des Tages¿ wählen, auf einem Sockel als Held oder Heldin posieren und sich in der Videoinstallation Standing Ovations bejubeln lassen.

HELDEN. Von der Sehnsucht nach dem Besonderen
12. März ¿ 31. Oktober 2010

LWL-Industriemuseum Henrichshütte Hattingen
Werksstraße 31-33 I 45527 Hattingen
Geöffnet: Di ¿ So 10 ¿ 18 Uhr, Fr 10 ¿ 21.30 Uhr
http://www.helden-ausstellung.lwl.org I Tel. 02324 9247-142 I E-Mail: helden@lwl.org

Achtung Redaktionen:
Bitte notieren Sie sich auch den Pressetermin, an dem wir Ihnen die Ausstellung vorstellen möchten: Mi, 10.3.2010, 11 Uhr, Henrichshütte Hattingen



Pressekontakt:
Christiane Spänhoff, LWL-Industriemuseum, Telefon: 0231 6961-127 und Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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