MEDIEN | (106 KB) | |||||||||||||||||||
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TITEL | Der sowjetische Soldatenfriedhof In Stukenbrock-Senne im November 1999 | |||||||||||||||||||
DATIERUNG | 1999-11 | |||||||||||||||||||
GEOPOSITION | Google Maps OSM | 51.745228273865200 (NS), 8.712327182292938 (EW) (exakt) | |||||||||||||||||||
INFORMATION | Am 17.07.1941, eine Woche nach dem Eintreffen des ersten Transportes, verzeichnete die Erfassungsstelle des Stalag 326 (Vl K) den ersten Todesfall: der Soldat Georg Alexej Odachen - die Schreibweise ist unsicher - erlag einer Schußverletzung. Sein Leichnam wurde auf dem Friedhof der Kirchengemeinde St. Achatius in Stukenbrock-Senne beigesetzt. Als die Zahl der Verstorbenen im August 1941 zuzunehmen begann, erhielt das Stalag Anfang September in unmittelbarer Nachbarschaft dieses Friedhofes eine eigene Grabstätte. In insgesamt 36 Massengräbern, jedes etwa 110 m lang, fanden in den folgenden Jahren Tausende von sowjetischen Soldaten ihre letzte Ruhestätte, die im Stalag selbst, im nahegelegenen Lazarett Staumühle oder im Arbeitseinsatz in der näheren Umgebung umgekommen waren. Als die Überlebenden kurz nach der Befreiung den Friedhof zu einer ihrer verstorbenen Kameraden würdigen Ruhestätte umgestalteten, setzten sie an das Kopfende einer jeden Reihe einen knapp einen Meter hohen Stein; jeder erhielt eine Inschrift in russischer, englischer oder deutscher Sprache, die an das Leiden und Sterben in der Gefangenschaft erinnerte. Im Gegensatz zu wohl allen anderen "Russenfriedhöfen" in Deutschland, deren ursprüngliche Struktur oft aus politischen Gründen zumeist in den 1960er Jahren "verloren" ging, hat man in der Senne diese Steine stehen lassen; der erste Stein hinter dem jetzigen Eingang kennzeichnet noch heute die Reihe 36. Nur hier läßt sich daher nach dem Auffinden der entsprechenden Unterlagen bei genauer Grabangabe die Lage eines Verstorbenen innerhalb einer Reihe ziemlich exakt feststellen, für Angehörige, die den Friedhof besuchen, die sicherlich wichtigste Information (s. Bild 6 Medien mit den Angaben zu Alexander Smirnow). Am Ende der 1940er Jahre begann man, sämtliche im Bereich des Regierungsbezirks Detmold beigesetzten sowjetischen Kriegsgefangenen nach Stukenbrock umzubetten, ein Vorgang, der Mitte der sechziger Jahre weitgehend abgeschlossen war. Etwa 700 wurden in langen Reihen parallel zu den bereits vorhandenen am hinteren Ende des Friedhofes beigesetzt. Jeweils vier Verstorbene erhielten später einen gemeinsamen Grabstein, auf dem allerdings nur zu oft vermerkt ist "unbekannt" oder "unbekannter Soldat". Über Erkennungsmarken ist es der Dokumentationsstätte Stalag 326 jedoch schon gelungen, einige davon nachträglich zu identifizieren. Die anderen, etwa 500, darunter auch einige Zivilisten, erhielten ihre letzte Ruhestätte weitgehend ohne namentliche Kennzeichnung in Reihen nahe dem Eingang. Schon in den 1950er Jahren verfiel der Friedhof zusehens. Bilder von den Gräbern der Umgebetteten zeigen eine Anzahl Vertiefungen im Boden, die vom Pflanzenwuchs überwuchert werden. Nach 1960 entschloß man sich daher, das 22.000 qm Gelände neu zu gestalten. Eine große, baumbestandene Rasenfläche bedeckt seither die 36 Massengräber. Die künstlerische Gestaltung lag in den Händen des Paderborner Bildhauers Josef Rikus, der in die Mitte des Ortes eine monumentale Plastik stellte. Ineinander verzahnte Kreuze und Gitter sollen die Größe des Leidens, die Schwere der Gefangenschaft und des Todes fern der Heimat symbolisieren. Hinzu kam eine schlichte "Gedenkhalle" mit der deutschen und russischen Inschrift: "Und sorget ihr, die ihr noch im Leben steht, daß Friede bleibt, Friede zwischen den Menschen, Friede zwischen den Völkern." Seit September 1942 wurden auch Gefangene anderer Nationen als verstorben registriert. Diese - relativ wenigen - Kriegsopfer wurden auf dem St. Achatius-Friedhof beerdigt. Hinsichtlich der verstorbenen italienischen Militärinternierten, die nach dem Sturz des faschistischen Mussolini-Regimes in der NS-Werteskala neben den sowjetischen Kriegsgefangenen an unterster Stelle eingeordnet wurden, reichte dieser Friedhof jedoch bald nicht mehr aus, so daß hier ebenfalls - für etwa 170 Männer - eine eigene Grabstätte, in diesem Fall auf der gegenüberliegenden Straßenseite, angelegt werden mußte. Auch der "ltalienerfriedhof" erhielt nach Kriegsende eine würdige Ausgestaltung mit einem Hochkreuz und einer Umzäunung, doch wurden die sterblichen Überreste später entweder nach Italien oder auf den zentralen italienischen Friedhof in Hamburg-Ojendorf umgebettet. Heute erinnert nur noch ein steinerner Sarkophag auf dem Achatiusfriedhof mit mehreren Platten, auf denen die Namen der Verstorbenen eingraviert sind, an diese Opfer. Den früheren Friedhof bedeckt inzwischen das Unterholz; lediglich das Portal ist noch zu sehen. Das Bild zeigt einen der Steine am Ende eines Massengrabes, im Hintergrund das Denkmal von Josef Rikus. Die Inschrift auf dem Stein lautet: YOU HAVE BEEN | |||||||||||||||||||
FORMAT | jpg | |||||||||||||||||||
FOTO-PROVENIENZ | Münster, Landesmedienzentrum für Westfalen/S. Sagurna | |||||||||||||||||||
QUELLE | Otto, Reinhard | Das Stalag 326 (VI K) Senne | Dia 11, S. 40-43 | |||||||||||||||||||
PROJEKT | Diaserie "Westfalen im Bild" (Schule) | |||||||||||||||||||
SYSTEMATIK / WEITERE RESSOURCEN |
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DATUM AUFNAHME | 2004-02-03 | |||||||||||||||||||
AUFRUFE GESAMT | 4062 | |||||||||||||||||||
AUFRUFE IM MONAT | 16 | |||||||||||||||||||
Seiten-URL: http://www.westfaelische-geschichte.de/med15 | ||||||||||||||||||||
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