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„Kultur des Mangels“ – „Kultur der Verschwendung“: Im Gegensatz zur Bevölkerungsmehrheit konnten sich kleinere Gruppen der Gesellschaft großen Luxus erlauben und ihren Wohlstand repräsentativ zur Schau stellen.
Einem Zwang zur Repräsentation unterlag insbesondere der Adel, denn adelige „Ehre“ setzte standesgemäßes Leben voraus: repräsentative Architektur und kostbares Mobiliar, reiche Kleidung und erlesene Speisen, das Tragen eines Degens und die Jagd. Adelige „Kultur der Muße“ wurde gepflegt, denn Arbeit war unstandesgemäß – mit Ausnahme des Dienstes bei Hof, in Armee und Verwaltung und mit Ausnahme der Wahrnehmung herrschaftlicher Aufgaben, wie der Gutsverwaltung und der Aufsicht über das Hauspersonal.

Der Adel war die soziale Leitgruppe der Gesellschaft, die Aufnahme in den Adelsstand wegen seiner Privilegien und des damit verbundenen Prestiges erstrebenswert. Für andere, die vermögenden Bürgerlichen, ließen sich durch Verwendung bestimmter Statussymbole die Grenzen verwischen. Das betraf insbesondere die Mode, die sich in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts verbürgerlichte. So hätte das Kleid aus dem Besitz der bürgerlichen Familie Bertelsmann in Gütersloh genauso gut der Herrin eines adeligen Hauses gehören können.
 
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