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„Kultur der Verschwendung“ – „Kultur des Mangels“: Die Mehrheit der Bevölkerung hatte ein kärgliches Auskommen. Kleidung wurde bis zum Verschleiß aufgetragen. Billige Gebrauchswaren dominierten. Vieles wurde selbst hergestellt. Die nicht seltenen Missernten gefährdeten die Ernährung. Fiel der Ernährer einer Familie aus, drohte das Abgleiten in die vollständige Armut.
Der Alltag war bestimmt vom täglichen Kampf um die Sicherung des Nahrungsspielraumes. Lange Arbeitszeiten waren die Regel. Heimarbeit wie Spinnen und Weben, die alle Haushaltsangehörigen, einschließlich der Kinder, ausübten, war notwendig, um den ausreichenden Nahrungserwerb zu sichern. Freizeit im heutigen Sinne gab es nicht.
Familienleben und Wohnen vollzogen sich in Formen räumlicher Enge, die Privatheit nicht aufkommen ließ. Geschlafen wurde meist dort, wo tagsüber gearbeitet und gekocht wurde. In der Regel diente die Stube auch als Küche, der Herd zum Kochen wie zum Heizen. Kerzenlicht war teuer, zumeist benutzte man Talg in offenen Lampen.
Auf den Speiseplänen standen vor allem Gerichte mit Getreide und Gemüse aus eigenem Anbau. Der Brei war die übliche Speise, getrunken wurde Bier. Die Inszenierung verdeutlicht die Einfachheit der Ernährungs- und Lebensgewohnheiten – sie zeigt nicht die Bedürfnisse: Genussmittel wie Zucker, Kaffee und Tabak waren im 18. Jahrhundert auch in den unteren Schicht auf dem Vormarsch. Hunger und "kleiner Luxus" schlossen sich nicht aus.
 
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