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PRESSEMITTEILUNG

Ein Resümee für Bremen

„Ciao, bella“, heißt es im Focke-Museum, wenn die Venus von Lovatelli in den nächsten Tagen wieder in ihrer doppelwandige Transportkiste verstaut und auf den LKW geladen wird, um ab August die Besucher der Ausstellung „Luxus und Dekadenz“ im Museum Het Valkhof in Nijmegen bzw. ab Februar 2009 die Besucher der Archäologischen Staatssammlung München zu erfreuen.

Besucher aus Nah und Fern haben sich begeistert über ihren Besuch geäußert, vor allem über die Ästhetik der Ausstellung mit ihren abwechselnd luftig hellen und dunklen Räumen und die Großzügigkeit, mit der die Objekte angeordnet sind. Eintragungen im Besucherbuch spiegeln das Staunen wider, das oft in der Ausstellung zu hören und spüren war. Berührt von der Schönheit der Exponate und von der Diskrepanz zwischen dem ausschweifenden Luxus der Oberschicht und den Lebensbedingungen der Sklaven und Gladiatoren, die die Ausstellung skizziert, waren immer wieder Vergleiche zur heutigen Situation zu hören und zu lesen.

Schulklassen kamen aus Ostfriesland, Hamburg, Hannover, Rostock oder Heidelberg angereist. „Die Führungstermine für Schulklassen waren seit März komplett ausgebucht. Wir freuen uns sehr, damit an den Erfolg von der Ausstellung „Die letzten Stunden von Herculaneum“ anknüpfen zu können“, sagt die Direktorin des Focke-Museums, Dr. Frauke von der Haar. „Aufgrund der großen Nachfrage seitens der Schulen bei der Ausstellung „Die letzten Stunden von Herculaneum“ haben wir gleich ab der Eröffnung von „Luxus und Dekadenz“ auch montags für Schulklassen geöffnet und die generellen Öffnungszeiten täglich um eine Stunde verlängert.“
Fast 600 Schulklassen haben eines der museumspädagogischen Angebote wahrgenommen, und haben im Anschluss an die Führungen durch die Ausstellung über 3.000 Gläser Badesalz nach römischen Rezepten hergestellt und 2.000 Steine vergoldet.

Auf besonders große Resonanz stießen die Führungen in lateinischer Sprache durch die Ausstellung. Rund 2.100 Personen hat Kurt Hille, ehemaliger Lateinlehrer aus Bremen Nord, in Toga und Sandalen durch „Luxus und Dekadenz“ geführt. Schulklassen aus Schleswig-Holstein, Hamburg Niedersachsen und Bremen hatten einen Anteil von gut 60 % an den 100 Führungen, die andren 40 % setzten sich gleichermaßen aus öffentlichen und privat gebuchten Führungen zusammen.
Dass das Angebot einer lateinischen Führung (ausgerechnet in dem Bundesland mit den prozentual gerechnet wenigsten Lateinschülern!) ganz unterschiedliche Kreise anspricht, zeigen die privat gebuchten Führungen: Lehrerkollegien und Fachgruppen nutzten das Angebot ebenso wie ein Hamburger Ärztekreis, Orchester und Chor der Uni Bremen, ein Bremer, der anlässlich eines runden Geburtstages seine Gäste zu einer Lateinführung durch „Luxus und Dekadenz“ einlud oder die ehemaligen Schülerinnen des Gymnasiums „Kleine Helle“, die einen Teil der Feierlichkeiten ihres 50jährigen Abitursjubiläums ins Focke-Museum verlegten. (Wir berichteten.)
Bei den öffentlichen Führungen sowie bei den offenen Rundgängen, die Kurt Hille 5-6 Stunden lang in der Langen Nacht der Museen und zum Abschluss der Ausstellung am 8. Juni anbot, war er ausnahmslos von Scharen von 30 bis 50 Besuchern umringt, von Repräsentanten aller Altersgruppen und Kenntnisstände der Lateinischen Sprache; eine begeisterte Besucherin begleitete Herrn Hille in der Museumsnacht 4 Stunden lang durch den Luxus aus den antiken Städten am Golf von Neapel. Ob die Besucher mit oder ohne Latinum ins Focke-Museum kamen, und ob dieses 5 oder 50 Jahre zurücklag, immer wieder waren Sätze zu hören wie „ich hatte vor der Führung Bedenken überhaupt etwas mitzubekommen, aber nun bin ich glücklich, dass ich fast alles verstanden habe.“





 
              
LWL Focke Museum

Archäologische Staatssammlung