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PRESSEMITTEILUNG

Hauptsache echt - begehrte Kunst aus Griechenland

"Made in Greece" war vor 2000 Jahren ein gefragtes Qualitätsmerkmal. In Griechenland gefertigt worden zu sein, zeichnete Kunstwerke und Ausstattungsgegenstände als hochwertige Produkte aus. Bei den wohlhabenden Römern standen vor allem Originale berühmter griechischer Künstler hoch im Kurs - begehrt waren zum Beispiel die Werke der Bildhauer Polyklet und Praxiteles. Die bronzenen oder marmornen Stücke waren größtenteils als Kriegsbeute oder durch Mittelsmänner in römischen Privatbesitz gelangt und sollten dort nach der Devise "Hauptsache echt" Eindruck machen. Süffisant kommentierte der Dichter Martial damals: "Beschnüffelt dann die Bronze, ob sie auch so rieche, wie die echte von Korinth."

Wer sich heute Marmor aus der Toskana, Pralinen aus Belgien oder gar einen echtes Bild von Andy Warhol kommen lässt, dürfte die Verzückung der antiken Kunstsammler und -liebhaber beim Anblick der importierten Luxusware verstehen. Doch genau wie heute waren Originale auch in der Antike ausgesprochen rar. Nur wenigen war es vergönnt, einen "echten Griechen" zu erwerben und damit Haus und Garten zu bestücken. Diese "Marktlücke" wusste eine Reihe von griechischen Werkstätten für sich zu nutzen, indem sie die seltenen Originale in größerer Zahl imitierten und so die Nachfrage nach Werken mit dem Siegel "Made in Greece" bedienen konnten. Später begann auch vor Ort in Italien die Produktion von Prunkgefäßen, Skulpturen und anderen prächtigen Kunstwerken.

Die Ausstellung im LWL-Römermuseum in Haltern lässt den regen Kunsthandel der Antike wieder aufleben und zeigt unter anderem wertvolle importierte Skulpturen und ein Prunkgefäß, das die Inschrift der griechischen Künstler aufweist und demnach erwiesenermaßen "echt griechisch" ist.
 
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LWL Focke Museum

Archäologische Staatssammlung