Landschaftsverband Westfalen-Lippe - 11.05.18 - 15:18 Uhr

URL: https://www.lwl.org/LWL/Kultur/fremde-impulse/die_baudenkmale/Impuls-Duisburg-Handel-Mittelalter/Stadtmauer-Duisburg

Schutz für Bewohner einer blühenden Handelsstadt

Trotz eines befestigten Königshofes war die reiche Marktsiedlung Duisburg, die schon im frühen Mittelalter durch ihre Lage am Rhein ein bedeutender Handelsplatz war, für die einfallenden Wikinger eine leichte Beute, denn im Jahr 883 existierte noch keine Stadtmauer.

Erst um 1120 wurde zum Schutz für die blühende Handelsstadt die erste Stadtmauer erbaut, die den Burgplatz und das Händlerviertel großflächig umschloss. Sie bildete die Grenze zwischen Stadt und Land und schied damit auch unterschiedliche Rechtsräume. Die Stadtmauer aus dem 12. Jahrhundert besaß noch keine gemauerten Zinnen; es fehlten auch noch Türme und Schießscharten. Dafür verfügte sie anscheinend über Wall und Graben, und zur Verteidigung hatten die Duisburger einen hölzernen Wehrgang an der Mauer befestigt. Die letzte Erweiterung wurde im 13. Jahrhundert notwendig, denn die Stadt dehnte sich nach Südwesten aus und umfasste neue Siedlungsbereiche. Nun gliederten insgesamt 21 Voll- und Halbtürme die Duisburger Stadtmauer. Hinzu kamen die vier Stadttore: Schwanentor, Kuhtor, Marientor und das Stapeltor.

Diese Anlage überdauerte in großen Teilen die Jahrhunderte bis hin zur Industrialisierungsphase im 19. Jahrhundert. Vor Beginn der Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg existierten immerhin noch zwei Drittel der Mauer. In der Nachkriegszeit wurden weitere Teile abgetragen. Heute lässt sich nach Restaurierungsarbeiten ein Viertel der Stadtmauer abschreiten und einen Eindruck von der mittelalterlichen Stadt gewinnen.

 

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