Landschaftsverband Westfalen-Lippe - 11.05.18 - 15:18 Uhr

URL: https://www.lwl.org/LWL/Kultur/fremde-impulse/die_baudenkmale/Impuls_Koexistenz_der_Konfessionen/Kuesterhaus-Rudolf-Nagell-Luenen

»Melodeyen gar leicht zu erlernen ...«

Rudolph Nagell, aus Rulle bei Osnabrück nach Lünen zugezogen, ist bekannt als Kirchenliedkomponist des 17. Jahrhunderts. Wohl durch Vermittlung des Cappenberger Propstes erhielt er 1674 eine Anstellung an der St.-Marienkirche in Lünen. Drei Jahrzehnte nach Ende des Dreißigjährigen Krieges setzte der strenggläubige Katholik als Lehrer, Küster und Organist Impulse für eine Neuordnung der Liturgie und der Wallfahrten in diesem Raum.

Er stellte das erste katholische Gesangbuch in deutscher Sprache für das Fürstbistum Münster zusammen, das 1677 erschien. Doch nicht nur das Gesangbuch, auch sein unermüdliches Werben für die Wallfahrt zum wundertätigen Gnadenbild in der Marienkirche machten Nagell zu einem Vorkämpfer für den katholischen Glauben in der »Diaspora« Altlünen

Das Haus Rudolph Nagells, ein kleiner Vierständerbau, wurde laut Torbalkeninschrift 1690 errichtet. Nach Nagells Tod im Jahr 1700 diente es zunächst seinem Sohn weiterhin als Küsterwohnung.

Das inzwischen von Siedlungsbauten umgebene Gebäude veranschaulicht auch heute noch die bescheidenen Lebensverhältnisse der damaligen Zeit. 

 

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