Bergmannshäuser Am Rübenkamp in Bochum-Hordel

Bergmannshäuser Am Rübenkamp

Am Rübenkamp 4-8 • 44793 Bochum-Hordel

Die Vermieter konnten Ein- oder Mehrraumwohnungen bilden – teils lebte eine ganze Familie in einem Zimmer. Jedes der Häuser hatte durchschnittlich 10 Mietparteien, denen rechnerisch je 13 Quadratmeter Wohnfläche zur Verfügung standen. 
 

© Dietrich Hackenberg

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Arbeiterwohnen in zwei Jahrhunderten

Die drei ursprünglich identischen eineinhalbstockigen Backsteinhäuser sind keine Zechenkolonie im eigentlichen Sinne: Dazu ist der Bestand zu klein, vor allem aber wurden die Gebäude zwar nach einem einheitlichen Entwurf, jedoch nicht durch ein einziges Unternehmen als Bauherren errichtet. Die schlichten Arbeiterwohnhäuser bauten 1890/91 drei Bergleite der benachbarten Zeche Hannover. Einer von ihnen war Steiger; auch die beiden anderen Bauherren werden zur kleinen Schicht der besserverdienenden Fachleute unter den Bergleuten gehört haben, wenngleich ihre genaue Funktion auf der Zeche nicht bekannt ist. Erst zwischen 1905 und 1911 kaufte die Zeche die drei Häuser nach und nach auf – wohl unter anderem, da sie so Schadensersatzklagen aufgrund der erheblichen Bergschäden an den Gebäuden verhindern konnte.

Von den drei Häusern weist nach Kriegsschäden heute lediglich noch das mittlere den annähernden Originalzustand auf – bzw. einen originalnahen Zustand, der nach umfangreichen bauhistorischen Voruntersuchungen in der denkmalgerechten Restaurierung wiederhergestellt werden konnte. Für die Vermittlungsarbeit des LWL-Industriemuseums Zeche Hannover ein großer Gewinn, da man hier über den geeigneten Ort verfügt, um die Verhältnisse im bergmännischen Wohnen um 1890 zu dokumentieren. Aber auch das bis auf die Grundmauern kriegszerstörte Haus Nummer 8 ist ein solcher Glücksfall: Das Gebäude wurde 1949 nicht nur im schlichteren Stil der Zeit, sondern auch nach den Bedürfnissen dieser neuerlichen Phase der Zuwanderung und Wohnungsnot wiedererrichtet. Dementsprechend entfiel das schmückende Giebelhaus zur Straßenseite, aber auch der Grundriss des Gebäudes wurde stark abgeändert. Das Treppenhaus verlegte man zur Straßenseite; die für heutige Begriffe kleinen Etagenwohnungen sind hier bereits abgeschlossene Einheiten und mit einfachen Bädern versehen. In diesem Gebäude werden die Verhältnisse der Wiederaufbau- und Wirtschaftswunderjahre deutlich, weshalb das LWL-Industriemuseum hier diese wichtige Phase mit ihrer neuerlichen Zuwanderung ins Ruhrgebiet dokumentieren wird. Das östlichste der drei Häuser wurde im Krieg weniger stark als die Nummer 8 zerstört, weshalb hier auch die Änderungen im Zuge der Nachkriegsreparaturen weniger tiefgreifend ausfielen. Das Haus wird zukünftig dem Museumsstandort Zeche Hannover als Verwaltung dienen.


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