Die Kartografen Gerhard Mercator und Jodocus Hondius

In Duisburg verfasste der Flame Mercator den ersten Atlas

Der universal gebildete flämische Kosmograf Gerhard Mercator und seine Nachfahren entwickelten in Duisburg wegweisende kartografische Produkte.

© Aus Atlasausgabe 1930

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„Ein Ptolemäus unserer Zeit“

In der Duisburger Salvatorkirche findet sich ein prachtvolles Epitaph, entstanden im 17. Jahrhundert, zwischen Spätrenaissance und Frühbarock. Wer das Gedächtnismal betrachtet, soll – so die lateinische Inschrift – nicht fürchten, „dass diese kleine Scholle Erde den begrabenen Mercator als eine Last bedrücke; die ganze Erde ist keine Last für einen Mann, der als ein Atlas ihr ganzes Gewicht auf seinen Schultern getragen hat“.

Vierzigjährig ließ sich der im flämischen Rupelmonde als Gheert de Cremer geborene Mercator 1552 in der niederrheinischen Kleinstadt Duisburg nieder. In Löwen hatte er sich zuvor mit erstaunlich exakten Karten und Instrumenten einen guten Ruf als „Ptolemäus unserer Zeit“ erworben. Von der Inquisition 1544 unter dem Vorwurf der „Lutherey“ verhaftet, sorgten schließlich einflussreiche Freunde für seine Freilassung.

1552 zog er mit seiner Familie, seinen Plänen und Karten nach Duisburg an den Rhein, wo er sich einen Lehrstuhl an der geplanten Universität erhoffte – vergeblich. Doch fand der humanistisch gesinnte Mercator hier jene Anerkennung als Gelehrter, die ihm in Flandern versagt geblieben war. Als Kosmograf und Philosoph suchte er die Welt und ihre Erschaffung umfassend zu beschreiben. Diesem Anliegen widmete er sich in seinem 1595 posthum veröffentlichten Hauptwerk – dem „Atlas“, der auch 34 Landkarten enthielt. Als Philosoph vergessen, prägte Mercator damit von Duisburg aus den Begriff Atlas, mit dem wir noch heute gebundene Kartensammlungen bezeichnen.

Zuvor hatte er mit seiner 1569 erarbeiteten Weltkarte eine Lösung für das Problem gefunden, wie sich die Kugelform der Erde auf eine ebene Fläche übertragen lässt: Er entschied sich für eine winkelgetreue Darstellung der Erde. Erstmals ließ sich damit der Kurs eines Schiffes als gerade Linie darstellen – eine unabdingbare Voraussetzung für die Seefahrt. Die Mercator-Projektion ist noch heute in Gebrauch, sie wird unter anderem für GPS-Systeme verwendet. 1594 starb Mercator, seine Söhne und Enkel setzten seine Arbeit fort. Am Burgplatz erinnert seit 1878 ein Brunnen mit Denkmal an den Begründer des gelehrten Duisburgs, „Duisburgum doctum“.

Weltbekannter Kartograf in Duisburg

Denkmale zum Impuls

Duisburg - Epitaph des Gerhard Mercator

Gerhard Mercator starb am 2. Dezember 1594 in Duisburg; in der evangelischen Salvatorkirche in ... weiter

 

Duisburg - Mercatorbrunnen

Im Jahr 1869 wurde in Duisburg bekannt, dass die belgische Stadt Rupelmonde als Geburtsstadt des ... weiter

 


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