Zeche Prosper II und Malakowturm

Zeche Prosper II und Malakowturm

Knappenstr. 33 • 46238 Bottrop

Bei dem Malakowturm handelt es sich um einen Turm in konventioneller Ziegelbauweise mit großen Rundbogenfenstern in mehreren Etagen. Durch Gesimse und die Anordnung der Fenster wird der Turm in sechs Geschosse unterteilt. Direkt unter dem Dreiecksgiebel ist die Aufschrift »PROSPER II« in einem Rechteckfeld angebracht.

© Dietrich Hackenberg

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Zechenarbeiter bringen ihren Glauben mit

Vor allem wegen des prosperierenden Bergbaus kamen ab 1870 zahlreiche Arbeiter aus polnischen und schlesischen Gebieten ins Ruhrgebiet, sodass der Bedarf nicht nur an Wohnungen, sondern auch an Gotteshäusern durch den Bevölkerungsanstieg enorm zunahm. Das Bild der Städte und Industriedörfer spiegelte bald auch die Konkurrenz der beiden christlichen Konfessionen anhand der Kirchbauten mit ihren hohen Türmen.

Das Ruhrgebiet erlebte in dieser Zeit eine Phase der Aufwärtsentwicklung des Bergbaus hin zur Großindustrie. Besonders anschaulich im Baubestand dokumentiert ist diese Zeit in Bottrop, wo in wenigen Jahren mehrere katholische und evangelische Kirchenneubauten entstanden (vgl. G30, G31). Aber auch der Auslöser für die hohe Zuwanderung von Katholiken und Protestanten ist hier im Denkmalbestand dokumentiert: Der erhaltene Malakowturm der Zeche Prosper II, ein Dokument des Bergbaus zwischen 1850 und 1880.

Er entstand in den Jahren 1871 bis1875. Es handelt sich um einen Turm in konventioneller Ziegelbauweise mit großen Rundbogenfenstern in mehreren Etagen. Durch Gesimse und die Anordnung der Fenster wird der Turm in sechs Geschosse unterteilt. Der Bau ist an den Kanten mit polygonalen Treppentürmen versehen, die über den Turmkern hinausreichen. Der Turm sowie die seitlichen Treppentürme sind mit einem abschließenden Zinnenkranz versehen. Der zentrale Mittelteil zeigt eine große, heute größtenteils zugesetzte und mit einem großen Fenster versehene Rundbogenöffnung. Im oberen Teil befinden sich zwei Reihen mit je drei Rundbogenfenstern. Die mittleren dieser Fenster werden von flachen Lisenen gerahmt, die von einem Dreiecksgiebel bekrönt werden. Direkt unter dem Dreiecksgiebel ist die Aufschrift »PROSPER II« in einem Rechteckfeld angebracht.
Um 1900 wurde ein Strebengerüst ergänzt, das seitdem aus dem Malakowturm herausragt. Hier ist einer der seltenen Fälle, bei denen eine Weiternutzung eines Malakowturms stattfindet, sichtbar. Es ist somit auch ein einzigartiges Beispiel für drei Abschnitte technikgeschichtlicher Entwicklung, die in unmittelbarer Nähe zueinander erhalten sind. 
 


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