Willibrordi-Dom in Wesel

Willibrordi-Dom in Wesel

Großer Markt • 46483 Wesel

Mit dem Bau des Doms wurde 1498, also vor der Reformation, begonnen. Der Chor ist nach dem Vorbild gotischer Kathedralen in Frankreich aufwändig als Umgangschor gestaltet. Stern-, Netz- und Kreuzgewölbe künden in faszinierender Weise von der Formensprache der Hochgotik.

© Dietrich Hackenberg

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Wesel, gastfreundliche Stadt

Wesel mit seinem beeindruckenden Willibrordidom galt den Geusen, die im 16. Jahrhundert um des Glaubens willen ihre Heimat in den südlichen Niederlanden verlassen mussten, als »Vesalia hospitalis«, als gastfreundliche Stadt. Geusen (abgeleitet von »gueux«, dem französischen Wort für Bettler) nannten sich die im Religions- und Freiheitskampf gegen die spanisch-habsburgische Übermacht verbündeten Aufständischen in Flandern und der Wallonie. Zu Tausenden flüchteten sie an den Niederrhein, um in der Heimat nicht katholisch werden zu müssen. Wesel öffnete ihnen seine Tore. Denn sie kamen eben nicht als Bettler, sondern oft als wohlhabende Handwerker mit umfassenden technischen Fertigkeiten. Die vielen protestantischen Einwanderer inspirierten die Einwohner Wesels nicht nur in technisch-wirtschaftlicher Hinsicht, sondern auch theologisch: Wesel wurde eine Stadt des reformierten Glaubens.

Mit dem Bau des Doms wurde 1498, also vor der Reformation, begonnen. Der Chor ist nach dem Vorbild gotischer Kathedralen in Frankreich aufwändig als Umgangschor gestaltet. Das zu katholischer Zeit noch geplante Gewölbe in Lang- und Querhaus wurde aber nicht mehr ausgeführt, nachdem die Stadt 1540 den Konfessionswechsel vollzogen hatte: Man begnügte sich mit einer schlichten Holzdecke. Einerseits künden Stern-, Netz- und Kreuzgewölbe in faszinierender Weise von der Formensprache der Hochgotik, andererseits zeugen etwa die Kapellen der Humanisten Heresbach und Alyschläger, der kleine Geusenengel oder der Gedenkstein des Peregrinus Berthie von der neuen protestantischen Zeit. 
 

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