Landschaftsverband Westfalen-Lippe - 11.05.18 - 15:23 Uhr

URL: https://www.lwl.org/LWL/Kultur/fremde-impulse/die_impulse/Impuls-Stift-Essen/Schloss-Borbeck-Essen

Macht in Frauenhand

Nahezu 1000 Jahre lang wurde das kleine geistliche Fürstentum Essen von Frauen regiert. Nicht nur die Fürstäbtissinnen, sondern auch die Stiftsdamen, die sich nur aus dem Kreis des höchsten deutschen Adels rekrutierten, hatten Teil an der Herrschaft über die Essener Untertanen. Die Frauen kamen oft von weit her – aus den Niederlanden, aus Bayern, Thüringen, Sachsen, Österreich und der Schweiz. Sie brachten ihre eigenen, »fremden« Erfahrungen und Vorstellungen mit, die sich auch in den erhaltenen Denkmalen widerspiegeln.

Schloss Borbeck war eine der Residenzen der Fürstäbtissin. Umgeben von Wasser liegt es inmitten einer großzügigen Parkanlage im Norden von Essen. Weit bis ins 17. Jahrhundert war diese »Burg« Residenz der Herrscherinnen, in Kriegszeiten aber auch Zufluchtsort für die Untertanen. Nach dem Dreißigjährigen Krieg ließ Anna Salome von Salm-Reifferscheidt, geboren auf Schloss Dyck bei Neuss,, die völlig zerstörte Anlage von Grund auf neu bauen.

In seiner heutigen Form geht Schloss Borbeck im Wesentlichen auf die Umbauten der Jahre 1744 und 1764 unter der vorletzten Fürstäbtissin, Franziska Christine von Pfalz-Sulzbach, zurück. Ihr Wappen ziert das Eingangsportal. Die letzte Fürstäbtissin, Maria Kunigunde von Sachsen, ließ den Park im »englisch-chinoisen Stil« gestalten.

Seit dem Jahr 2000 ist das Borbecker Schloss ein Kulturzentrum, in dem Konzerte und Lesungen stattfinden.
 

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