Landschaftsverband Westfalen-Lippe - 11.05.18 - 15:22 Uhr

URL: https://www.lwl.org/LWL/Kultur/fremde-impulse/die_impulse/Impuls_Koexistenz_der_Konfessionen/Marienkirche-Luenen

Marienwallfahrt in Zeiten der Gegenreformation

In Lünen wurde im Kontext der Gegenreformation die Marienverehrung und -wallfahrt wieder verstärkt. Die Marienkirche in Lünen war einst ein bedeutender Marienwallfahrtsort. Die frühesten schriftlichen Nachrichten über Reliquienverehrungen an diesem Ort stammen aus dem Jahr 1319. Um 1600 ist zwar ein Niedergang der Wallfahrten belegt, der durch den Dreißigjährigen Krieg verstärkt wurde, die Kirche als Pilgerstätte wurde aber nicht aufgegeben. Auch in der Zeit der Reformation blieb die Marienkirche katholisch.

Maßgeblich an der Wiederbelebung der Wallfahrt beteiligt war der Kirchenliedkomponist Rudolph Nagell. Er bemühte sich sehr um die Marienverehrung. 1682 schenkte er der Kirche eine Pietà. Von diesem Gnadenbild und ließ er einen Kupferstich fertigen und einen Wallfahrtszettel offenbar auf eigene Kosten beim Drucker Friessem in Köln drucken. Stecher des Bildes war der ebenfalls aus Köln stammende Johann Heinrich Löffler. Damit gab Nagell der Marienwallfahrt in Lünen einen neuen Impuls.

Bei der heutigen Marienkirche, die zwischen 1894 und 1896 nach den Plänen von Wilhelm Rincklake entstand, handelt es sich um einen Nachfolgerbau der Kirche, in der Rudolph Nagell aktiv war. Rincklake schuf eine neugotische dreischiffige Basilika aus rotem Backsteinmauerwerk. Sie besitzt einen Westturm in der Breite des Mittelschiffs und ein Querhaus. Die Vierung ist durch den Dachreiter betont. 
 

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