Landschaftsverband Westfalen-Lippe - 11.05.18 - 15:22 Uhr

URL: https://www.lwl.org/LWL/Kultur/fremde-impulse/die_impulse/arbeitsmigration-bruckhausen/Jupp-Kolonie-Duisburg

Polnische Arbeiter für die Gewerkschaft Deutscher Kaiser

Um 1900 kamen die ersten polnischsprachigen Zuwanderer nach Duisburg-Hamborn. Hamborn entwickelte sich binnen weniger Jahren zu einem der Zentren der Arbeitsmigration aus den östlichen, ehemals polnischen Provinzen Preußens: 1911 war etwa ein Viertel der rund 20.000 Bergleute polnischer Herkunft. Bei der Gewerkschaft Deutscher Kaiser hatte sogar ein Drittel der Arbeiter polnische Wurzeln. In der „Jupp-Kolonie“ gab es daher auch polnische Geschäfte.

Aufgrund der starken Zuwanderung und der damit einhergehenden Wohnungsnot begann der Wohnungsbau der Gewerkschaft Deutscher Kaiser schon um 1880; die „Jupp-Kolonie“ war eine der ersten Werksiedlungen Hamborns. Hier wie anderswo wurden Arbeiter nicht nur mit bezahlbarem Wohnraum versorgt, die phasenweise hochmobilen Bergleute wurden so auch sesshafter und blieben dem Unternehmen als Stammbelegschaft erhalten. Mit dem Bau von zehn schlichten Arbeiterdoppelhäusern entstand in den frühen 1880er Jahren der erste Teil der Kolonie (An der Abtei 49-83). Ihren schlichten rechtwinkligen Grundriss erhielt die Siedlung dann 1897, drei weitere Ausbauphasen folgten bis 1930.

Heute werden die Wohnungen in der ehemaligen Bergarbeitersiedlung durch Immobilienunternehmen zum Kauf oder zur Miete angeboten.  

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