Landschaftsverband Westfalen-Lippe - 11.05.18 - 15:22 Uhr

URL: https://www.lwl.org/LWL/Kultur/fremde-impulse/die_impulse/hagen/Friedenskirche-Essen-Hagener-Impuls

Ein „Hagener Impuls“ in Essen

Mitten im Ersten Weltkrieg wurde 1916 die Kirche der altkatholischen Gemeinde in Essen unter dem Namen »Friedenskirche« eingeweiht. Sie entstand nach einem Entwurf des Stadtbaurates Albert Erbe und bildete mit der wenige Jahre älteren Synagoge und dem Jahrhundertbrunnen, der in die Front zu ihrem terrassenartigen Vorplatz einbezogen wurde, ein architektonisches Ensemble am Rande des mittelalterlichen Stadtkerns.

Die Ausmalung des Kirchsaals und die Mosaik-Auskleidung des Altarraums entwarf der niederländische Künstler Jan Thorn Prikker. Er war 1910 von Karl Ernst Osthaus nach Hagen geholt worden und lehrte später auch an der Essener Folkwangschule. Die gewölbte Decke zeigt eine ornamentale Schablonenmalerei, wie Thorn Prikker sie in vergleichbarer Art auch in Hagen, etwa in der Villa Hohenhof, ausführte. Der starken Farbigkeit der Malereien tritt das Mosaik entgegen, dessen Grautöne von Gold überstrahlt werden. Diese Raumgestaltung ist erst in den letzten Jahren durch die schrittweise Wiederherstellung der durch Kriegsschäden verloren gegangenen Ausmalung neu erlebbar geworden. Auch die farbigen Glasfenster wurden einst von Thorn Prikker gestaltet, doch ist nach dem Zweiten Weltkrieg nur das kleine Fenster unter der Orgelempore erhalten geblieben.
 

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