HölzernerTragaltar Liudgers mit Elfenbeinplatten beschlagen

Tragaltar für die Sachsenmission

Dieser Kasten gilt als Tragaltar („Portatel“) Liudgers und ist in das 8., spätestens beginnende 9. Jahrhundert zu datieren - mithin der älteste Tragaltar in Kastenform überhaupt. Der Reliquienkasten ist aus Holz und mit geschnitzten und durchbrochenen Elfenbeinplatten beschlagen, die nicht mehr in der ursprünglichen Ordnung gefügt sind. Auf der Vorderseite wird die mittlere mit „REX“ beschriebene Christusgestalt von zwei breiteren Figuren gerahmt.

© Schatzkammer St. Ludgerus Werden; Foto Jens Nober, Essen

Beginn der Navigation / Link zum Seitenanfang| Link zum Inhalt
Beginn des Inhalts/Link zum Seitenanfang| Link zur Seitennavigation| Link zum Inhalt

Glaube

Der in einer Region herrschende Glaube wurde immer wieder durch äußere Einflüsse oder fremde Impulse wie Eroberungen, Missionierungen, Zu- oder Abwanderungen von Menschen überlagert. Ein zunächst „fremder“ Glaube – so das Christentum als im 7., 8. und teilweise noch 9. Jahrhundert hier neue Religion – konnte sich im Laufe der Zeit etablieren. Er wurde zum selbstverständlichen Bestandteil von Herrschaftsstrukturen. An Baudenkmalen wie Kirchen, Klöstern, Synagogen, Wallfahrtsstätten oder Beträumen, lassen sich die Impulse der im Laufe der Jahrhunderte neu hinzugekommenen Religionen und Glaubensgemeinschaften und deren Wirkungen ablesen. Die frühe christliche Prägung veränderte sich im heutigen Ruhrgebiet in der Reformationszeit beispielsweise durch das Aufkommen verschiedener evangelischer Glaubensrichtungen. Während der Industrialisierungsphase ab dem 19. Jahrhundert erfuhr das kirchliche Leben durch die hohe Zuwanderung teilweise erneut eine stärkere katholische Prägung. Neben der christlichen Bevölkerung siedelten sich spätestens seit dem 11. Jahrhundert auch Menschen jüdischen Glaubens im Rheinland und seit dem 13. Jahrhundert in Westfalen an. So gehört das Judentum neben dem christlichen Glauben zu einer sehr früh in dieser Region auftretenden Glaubensrichtung. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts waren es vor allem die christlichen Religionen und das Judentum, die die Gesellschaft prägten. Nach dem Holocaust gab es nur sehr wenige, kleine jüdische Gemeinden, die hier den Neuanfang versuchten. Mit der Zuwanderung vor allem von Juden aus der ehemaligen Sowjetunion seit den 1980er Jahren wachsen diese Gemeinden wieder stärker an. Seit den 1960er Jahren sind zahlreiche muslimische Gemeinden im Ruhrgebiet entstanden, für die vielerorts Moscheen gebaut werden. Inzwischen gibt es eine große Vielfalt an Glaubensrichtungen im Ruhrgebiet. Dazu gehören neben den verschiedenen christlichen Religionsgemeinschaften die jüdischen Gemeinden, die religiösen islamischen Gemeinschaften, Vertreter fernöstlicher Religionen und auch neue religiöse, eher esoterisch orientierte Gruppierungen.

Zu den Impulsen

hier geht es zu den einzelnen Impulstexten


Beginn des Inhalts/Link zum Seitenanfang| Link zur Seitennavigation| Link zum Inhalt