Druckerei Flöttmann
 

Druckerei Flöttmann
itakademie
Schulstraße 12

33330 Gütersloh




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Gütersloh Hbf.
9 Min.

Architektur des Funktionalismus

1866 gründete der Steindrucker Ludwig Flöttmann in Gütersloh-Sundern eine eigene Druckerei. Gelernt hatte Flöttmann im Hause Bertelsmann, das seine Steindruckerei jedoch an ihn abgab. 1896 bezog Flöttmann seinen ersten eigenen Druckerei-Neubau in der Kökerstraße 5 neben dem heutigen Stadtmuseum. Hier entstanden zeitweise die ãGütersloher ZeitungÒ, 1903 das erste Adressbuch der Stadt Gütersloh und die beliebten ãTaschenfahrpläneÒ Flöttmanns, die es für verschiedene Städte gab. Seit Mitte der 1920er Jahre stellte das Unternehmen zunehmend auf Offsetdruckmaschinen um. Es fertigte nun vor allem Werbedrucksachen für Miele und andere Gütersloher Betriebe. Die Akzidenzdruckerei für Kleinaufträge war als weiteres Geschäftsfeld typisch für eine Druckerei in einer wachsenden Industriestadt. Damit unterschied sich Flöttmann wesentlich von der Ausrichtung der Fa. Bertelsmann als Verlagsbuchhandlung und -druckerei. Deren Expansion durch einen Komplex an der Eickhoffstraße (seit 1868) lässt sich heute in der Bausubstanz nicht mehr nachvollziehen. Im Osten der Stadt sind die rasanten Entwicklungen des Bertelsmann-Konzerns seit 1955 allerdings weitgehend stadtbildprägend. Für die Druckerei Flöttmann entwarf der Architekt Herrmann Viemann neue und größere Produktionsräume im Stil des Funktionalismus auf dem Gelände zwischen Schulstraße und Berliner Straße. Große Fenster belichteten den Produktionssaal und schufen bessere Arbeitsbedingungen als in dem verwinkelten Gebäude am alten Standort. Das Westfälische Denkmalamt stuft die Druckerei Flöttmann als ein herausragendes Dokument des Funktionalismus ein. Noch immer zu sehen sind die Zeugen der schweren Arbeit mit den Papierrollen: die Aufzüge im Treppenhaus und die Lastenträger, die die Rollen und Bündel horizontal im Gebäude verteilten, sind die letzten Einrichtungsgegenstände aus der Zeit der Druckerei. Der Druckereibetrieb wurde 1999 eingestellt, der Flöttmann-Verlag blieb erhalten. In der Schulstraße bildet von 2000 - 2003 die IT-Akademie Ostwestfalen in den neuen Medienberufen aus. Seit 2004 änderte sichdas Betätigungsfeld zur Beratung bei der Umsetzung von IT-Projekten und Prozess-Optimierungen.