Bahnhof Warburg
 

Bahnhof Warburg
Bahnhofstraße
34414 Warburg







Warburg

Der Bahnhof als Insel

Der Bahnhof Warburg liegt an der im 19. Jahrhundert für die Erschließung der ländlichen Region wichtigen Ost-Westverbindung vom Ruhrgebiet nach Kassel. Über den Bahnhof wurden u. a. Getreide, Zucker sowie Papier aus der örtlichen Produktion transportiert. Im 20. Jahrhundert zählte die Bahn lange Zeit zu den größten Arbeitgebern der Stadt. Das 1852/53 errichtete Empfangsgebäude des Warburger Bahnhofs gehört zum Typ des Inselbahnhofs. Hier begegneten sich die Strecken zweier Eisenbahngesellschaften, die der Westfälischen Eisenbahn und jene der Bergisch-Märkischen. Jede Seite des Bahnhofsgebäudes war für die Fahrgäste einer Gesellschaft zuständig. Wer aus Hagen kommend nach Kassel wollte, stieg in Warburg aus dem Zug der Bergisch-Märkischen Bahn, ging durch das Gebäude und fuhr auf der anderen Seite mit den Wagons der Westfälischen Eisenbahn weiter. Inselbahnhöfe sind wegen der vielen umsteigenden Reisenden oft größer konzipiert als andere Bahnhöfe. Von den in Westfalen gebauten Inselbahnhöfen gehört Warburg neben dem Bahnhof Minden zu den letzten erhaltenen. In Warburg wurde allerdings anders als in Minden der gesamte Zugverkehr auf eine Seite verlegt, so dass Besucher heute nicht mehr auf den ersten Blick die Insellage erkennen können. An die Stelle der Schienen der Bergisch-Märkischen Bahn ist heute ein Bussteig getreten. Das Empfangsgebäude ist im neogotischen Stil aus Backsteinen errichtet und mit Fensterleibungen aus Sandstein verziert. An allen vier Seiten sind auffällige Treppengiebel zu sehen, die durch große gekuppelte Fenster betont werden. In den Giebeln der Schmalseite sind Medaillons eingearbeitet, in denen die Buchstaben "WE" die Bauherrin Westfälische Eisenbahn anzeigen.