Egge-Museum Bessenhof
 

Egge-Museum Bessenhof
Alter Kirchweg 7
33184 Altenbeken
Tel. (0 52 55) 931188
Fax. (0 52 55) 12 00 33




Öffnungszeiten
Gruppen ab 8 Personen
ganzjährig nach vorheriger
Anmeldung


Eintritt 1,- EUR
Führungen frei

Altenbeken oder Paderborn Hbf.
Paderborn: 438 -> Bad Driburg
Altenbeken, Mittelmühle
W 60 Min., Sa 60/120 Min., So 120/180 Min.
2 Min., 10 Min. ab Altenbeken Bhf.

Ofenplatten und Waffeleisen aus den Altenbekener Hüttenwerken

Von der ersten urkundlichen Erwähnung der Eisengewinnung im Eggegebirge 1392 bis zur Stilllegung der letzten Eisenhütte im Jahre 1926 wurde eine große Palette von Eisenerzeugnissen in Altenbeken hergestellt und in die benachbarten Regionen exportiert. Eisenerzgewinnung und -verarbeitung in Erzbergwerken, Hüttenbetrieben und Hammerschmieden waren wesentliche Wirtschaftsfaktoren in der Region. Voraussetzung dafür waren die Erzvorkommen, die man vor allem im 17. und 18. Jahrhundert in zahlreichen Stollen abbaute. Schon im Spätmittelalter waren die Roherze am Ort in Frischfeuern und in eigenen Stabeisenhammeranlagen weiterverarbeitet worden. Im 16. Jahrhundert wurde ein erster, mit lokal gewonnener Holzkohle befeuerter Hochofen angelegt. Im 18. Jahrhundert entstand in Altenbeken ein zweites Hüttenwerk. Aus dieser Zeit stammen die ersten statistischen Angaben: 1774 bestand die Fördermenge der vorhandenen Stollen aus 3 000 Fudern Eisenstein. Sie wurden in einer 30 Wochen dauernden Prozedur zu 1 500 Fudern Roheisen weiterverarbeitet. 1845 umfasste die Anlage der Altenbekener Hüttenwerke einen Hochofen, einen Kupolofen, eine Gießerei, eine Schlosserei, eine Achsendreherei und zwei Hammeranlagen. Wasserkraft trieb die Werkzeugmaschinen und die Hämmer an. Das Hauptprodukt der Altenbekener Eisenverarbeitung waren Öfen und Ofenplatten, deren Herstellung seit dem 16. Jahrhundert im offenen Herdguss erfolgte. In ein Sand- oder Lehmbett wurden hölzerne Model gedrückt, eine Rinne diente zum Abfluss des flüssigen Eisens, das man in die so entstandene Form goss. Im Egge-Museum erinnern gusseiserne Öfen, zahlreiche aufwändig gestaltete Ofenplatten und Herde aus dem 16. bis 19. Jahrhundert sowie einige Eisengusserzeugnisse wie Töpfe, Mörser und Waffeleisen an diese Zeit. Darüber hinaus verweist eine Lokomotive vor dem Museum und eine kleine Sammlung zur Eisenbahngeschichte auf die Bedeutung Altenbekens als Eisenbahnknotenpunkt.