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Rudimentär
Ein Ehepaar und ein Kind
Ein Chauffeur und ein Hund
Dachzimmer; links das Fenster, rechts die Tür. Die hintere Wand schrägt
in halber Höhe zur Decke. Die Tapete hängt in Fetzen herab.
An der Hinterwand Schrankspind, Bett und Herd mit kleinem Gaskocher; zwischen
Herd und Tür der Ausguß. Tisch mit zerbrochenem Stuhl und Schemel in
der Mitte; auf dem Tisch Speisereste, Papier und schadhaftes Geschirr.
Im Bett unter einer Decke der Mann an der Wand, die Frau vorn und das eingebündelte
Kind quer am Fußende
D e r M a n n stiert vom Bett auf einen Zeitungsfleck, der unmittelbar
über dem Bette unter der herabhängenden Tapete sichtbar ist; nach einer
Weile stößt er die Frau an . . . merkst de wat? . . .
D i e F r a u liegt zusammengekrümmt, das Gesicht in den Kissen
vergraben . . . laß mir!
E r zieht den Tapetenfetzen niedriger, um die Zeitung besser sehen zu können
. . .
S i e unwillig . . . wat machst de imma?
E r auf die Zeitung stierend . . . een vafluchtet Wort . . .
S i e aufmerkend . . . wat n Wort?
E r: Kuck hier fährt mit dem Finger über die Zeitung und buchstabiert
. . . ru . . . de . . . m . . . en . . . tär . . . rudeménter . .
. wie dät klingt . . .?
S i e wühlt sich wieder in das Kissen . . . du bis varickt . . .
E r wirft sich rum . . . ich krieg keen Ruh nich . . .
S i e: Mach n Knoten!
E r schlägt mit der Faust auf die Zeitung . . . Dreck! und dreht
sich zur Wand
Nach einer Weile fährt sie plötzlich hoch
S i e: Herrjotte nee! . . . de Wohnung! . . . wie se aussieht! . . . ick hab ja
nich ausjefejt . . . nich! . . . eejentlich . . . wenn se uns nu findn .
. . ma mißt doch . . . sie stellt die Füße zur Erde, bleibt
aber auf der Bettkante sitzen n reenet Hemd . . . und so . . . un .
. . ihr wird plötzlich weinerlich weh . . . et soll nich heeßen
. . . nee . . . et warn doch ordentliche Leite . . . solln se sagen . . . dät
laß ick nich uff mir sitzen. Sie schluchzt laut auf
E r ohne sich zu rühren . . . nu . . . kriegst dus varickt? . . .
machn Hahn zu . . . wenigstens . . . et steijt eenn schonst in de Neese . . .
er niest umständlich laut und dreht sich faul auf den Rücken
S i e in Unterrock, Hemd und Strümpfen geht zum Herd und dreht den Hahn
am Gasauslaß zu, wobei sie den Kopf abwendet . . . mir . . . is . .
. schon janz schlecht . . .
E r in Hemd und Hose, wälzt sich nach vorne zur Bettkante . . . machs
Fenster uff!
S i e streift ein Paar Schuhe über
E r starrt auf dem Bauche liegend vom Bett zur Erde, greift plötzlich
zum Fußboden und hebt eine Zigarette, die am Bettpfosten lag, auf .
. . nu . . . eener . . . er steckt die Zigarette in den Mund und sucht in den
Taschen, während er sich langsam faul vom Bette auf die Füße wälzt,
nach Zündhölzern; nach längerem Herumsuchen zieht er ein zerbrochenes
Streichholz aus der Tasche des Rockes, mit dem das Kind zugedeckt war, tritt zum
Tisch, wischt mit dem Ärmel über die Tischkante und setzt das Streichholz
an; er stockt aber erschrocken und schaut auf seine Frau . . . na . . . willst
de nicht? . . . vorwärts . . . sonst jeht dir der janze Kasten in de Luft.
S i e hastet zum Fenster und öffnet es
E r tritt ans Fenster und schöpft tief aufatmend Luft . . . a . .
. dät zieht durch! . . . er reibt das Zündholz auf dem Fensterbrett
und zündet die Zigarette an
S i e stellt eifrig das Geschirr auf den Tisch völlig zweck- und sinnlos
durcheinander und wirft Wurstpapiere und Abfälle auf die Erde, keifend
. . . aber dät sag ich dir . . . wenn ick erst Ordnung hab . . . Ordnung
. . .
E r bläst behaglich den Rauch zum Fenster raus
S i e nimmt aus der aufgerissenen Schublade eine kleine Flasche, hebt sie prüfend
hoch und stößt einen freudigen Schrei aus . . . ho . . . hier .
. . wahrhaftig . . . Korn . . . da is ja noch . . .
E r ist mit einem Satze bei ihr, entreißt ihr die Flasche, entkorkt sie,
riecht und nimmt einen kräftigen Schluck
S i e hält ihm die Flasche fest . . . mir ooch . . . mir
E r setzt schmatzend ab
S i e trinkt den Rest
E r hustet leicht . . . Schafsköppe . . . wir . . . solang der Mensch
noch Schnaps hat . . .
S i e: . . . jewiß . . . wir kennten so scheen lebn . . . so
E r wie nachdenklich . . . lebn . . . fährt plötzlich auf
und stößt sie vor die Brust, daß sie taumelt . . . lebn .
. . mit son Schticke . . .? . . .
S i e aufkeifend . . . laß mir . . .
E r knufft auf die Zurückweichende ein son Schticke . . . dat sich
rumtreibt . . . mit andere Kerls abgibt son
S i e trumpft immer dagegen . . . son Schtrolch . . . son Lump . . .! .
. . soll ick trei . . . sind . . .?! sie haut mehrfach höhnend ihm vor
der Nase in die flache Hand . . . nich in de la mäng! . . . nich in .
. .
E r packt sie würgend . . . ick schlag dir dod . . . ick mach dir
. . . er holt zum Schlage aus
S i e entwindet sich ihm und flüchtet zur Tür . . . du Patron
du . . . Patron . . . ick schrei . . . sie entriegelt die Tür
E r nimmt den Stuhl und schlägt ihn zwischen das Geschirr auf dem Tisch,
daß Stuhl und Geschirr in Trümmer gehen Weib!
S i e eilt zurück und hält ihm den wieder ausholenden Arm . .
. dät Jeschirr! . . . de juten Tassen!
E r packt sie
S i e sucht sich ihm zu entwinden und strebt auf das Fenster zu . . . ich
spring aust Fenster! . . . Hilfe! . . . Hilfe!
E r packt sie hinterrücks bei den Haaren und wirft sie vor dem Fenster
zu Boden . . . willst du dei Maul halten . . .! . . . willst du . . . schlägt
mit der Faust auf die am Boden in sich Zusammenkauernde und nur leise Wimmernde
ein . . . du . . . dann läßt er erschöpft von ihr ab und
setzt sich auf den Schemel hinterm Tisch, den Kopf auf beide Hände gestützt,
ins Leere starrend und keuchend vor Erschöpfung . . . son . . . so muß
man sich uffrejen . . . wejen . . . da soll eener bei Vaschtand bleibn
S i e richtet sich langsam und vorsichtig wieder auf und reibt sich stöhnend
die geschlagenen Körperstellen
E r schlägt mit der Faust auf den Tisch und wendet den Kopf nach ihr
S i e drückt sich verstummend scheu unter das Fenster
E r nimmt seine vorige Haltung wieder ein
S i e sucht lautlos unbemerkt hinter ihm vorbeizuschleichen; als sie hinter
ihm ist, greift sie plötzlich aufschreckend seine rechte Hand . . . Willi
. . . du blutst ja . . .! Willi . . . nu kuck . . . o . . . und so viel . . .
E r sieht überrascht auf seine Hand, an der Blut herunterläuft
S i e: du hast dir inn Scherben jehaun . . . sie nimmt ein zerbrochenes Waschbecken
unterm Bett vor, läßt etwas Wasser an der Leitung hineinlaufen und
stellt es auf den Tisch, dann springt sie zum Wandschrank, nimmt einen Fetzen
Leinwand heraus, reißt ihn in mehrere Streifen und wäscht ihm die Hand
. . . nu nich . . . Willi . . . son Jeblute . . .
E r hat ihrem Beginnen gleichmütig zugesehen und blickt jetzt aufmerksam
zum Spind rüber . . . du hast ja noch Wäsch im Spind . . .
S i e ohne aufzublicken, ihn verbindend . . . nu nich . . .
E r ruhig . . . janz feine Wäsch . . .
S i e hält inne und starrt ihn an
E r weicht aus . . . nu . . .
E r prüft dann ihre Figur mit den Blicken . . . wie du noch ausschaust
S i e verständnislos . . . ick . . . ick . . . sie bricht plötzlich
in Tränen aus . . . Willi . . . sie wirft sich ihm schluchzend um
den Hals . . . nee . . . Willi . . . da kann mir eener jeben . . . Willi .
. . küßt ihn . . . mein lieben Willi . . . ick kann ja doch
keen andern jut sind . . .
E r tätschelt sie . . . nu . . . laß man . . . er klopft
sie zärtlich ab . . . da is doch noch wat dran . . . er erhebt sich
und drängt sie zärtlich zum Bett hin
S i e hingegeben . . . ach . . . Willi . . . indem sie sich auf die
Bettkante setzt, fällt ihr Blick auf das quer am Fußende liegende Kind
. . . nu . . . kuck . . . doch . . . Fränzchen sie beugt sich über
das Kind . . .
E r blickt hin und ist einen Augenblick überrascht . . . Jotte
nee . . . er befühlt es . . . et is . . .
S i e wirft sich mit einem Aufschrei über das Kind . . . Fränzchen!
. . . Jotte . . . Fränzchen! . . .
E r sein Blick wird wieder durch das Wort an der Wand gefesselt, abwesend
. . . rude . . . wieder erwachend . . . weiß der Deubel!
S i e jammernd . . . wir habn dir jemordet!
E r roh . . . schrei nich . . .
E i n H u n d winselt schwach unter dem Bette
E r stößt mit dem Fuß unter das Bett . . . kusch dich
S i e unter Schluchzen Wat winselt Molli so? . . . denn so? . . .
E r: er riecht dn Dod!
S i e richtet sich hoch, nimmt das Kind auf den Arm und küßt es;
dann bückt sie sich impulsiv zum Bettrande und zeigt das Kind unters Bett
. . . ja . . . Molli . . . kuck . . . Fränzchen is dod . . . schluchzt
. . . och . . . unse Fränzchen is dod . . .
E r stiert wieder gebannt auf den Fleck an der Wand, hebt den Papierfetzen
hoch und liest . . . Kon . . .
S i e wütend . . . nu . . . laß mir aber . . . vadammt . . .
mit dei Faxn!
E r wütend . . . Teufel . . . ob mir wat sagen tät. Er
dreht sich brüsk um
S i e preßt winselnd das Kind an sich . . . ick hab ooch keen Lust
nich mehr . . . nich mehr . . .
E r ist zum Spind getreten, steht davor und faßt hinein . . . du
. . . Päte jibt immer noch drei Märker . . .
[51]
S i e wütend Laß mei Wäsch . . .
E r gleichmütig . . . nu nich . . . eejentlich wir kennten uns noch
n juten Dag machen . . .
S i e legt das Kind schnell hin und läuft zu ihm . . . drei Märker
. . . meenst de wirklich?
E r nickt . . . bei Moses . . .
S i e nimmt die Wäsche und eine Bluse aus dem Spind und legt alles auf
einen Haufen . . . so . . . denn . . .
E r nimmt den Rock vom Bett, zieht ihn an und setzt sich die Mütze auf
S i e will zum Fenster gehen . . . dät is immer noch ne Luft hier
. . . ihr Blick fällt zufällig auf Fränzchen . . . achott!
. . . Fränzchen! sie setzt sich neben das Kind aufs Bett . . . nee
. . . et hat ooch keenen Zweck nich . . .
E r nimmt das Wäschebündel untern Arm und will rausgehen
S i e schreckt auf . . . du . . . Willi . . . ne . . . wart . . . wat zieh
ick denn an? . . . sie geht ihm nach . . . wir müssen uns doch . .
. wenn se uns nu findn . . . und ick hab nischt anders . . . sie nimmt ihm
das Bündel unterm Arm fort und beginnt die Bluse anzuziehen
E r steht an der Tür, starrt sie an und steckt die Hände in die Hosentaschen
S i e: weest de noch . . . Willi . . .? . . . de Sonntagsbluse . . .? de hast d
u mr jeschenkt sie nimmt einen Kleiderrock, der über der Bettkante
hängt und zieht ihn an, stellt sich dann mit dem Rücken vor ihren Mann
hin . . . du . . .
E r knöpft ihr die Bluse zu
S i e sich zurechtzupfend . . . Anstand muß sin . . . un . . . sie
zieht die Tischschublade vor, kramt darin rum und hebt eine Kette heraus .
. . sieh . . . de Kette . . . tu ick ooch um . . . dät Jold is runter . .
. aber et sieht doch jut aus . . . nich? sie legt die Kette um und stellt sich
kokett vor ihn hin
E r nickt, fährt ihr übers Haar und wirft sich dann wieder aufs Bett,
auf dem Bauche liegenbleibend
S i e zärtlich, deckt ihn zu . . . jo . . . Williken . . . ick deck
dir zu . . . sie wickelt das Kind ein und legt es zum Fußende . .
. jo . . . Fränzel . . . schtill . . . Vater un Mutter . . . kommen nu ooch
schon . . . sie legt das Kind hin und läßt sich dann selbst ganz
erschöpft aufs Bett fallen . . . ach . . . Jott . . . mir is schon janz
schlecht . . . wirklich dät Jas is nu aber zu mächtig jeworden . . .
E r hebt den Kopf . . . du bis varickt! . . . hastn Hahn uffjedreht unds
Fenster zugemacht? . . .
S i e springt auf . . . ach . . . Jotte . . . nee . . .
C h a u f f e u r stößt die Tür auf und poltert herein; er
stutzt . . . na . . . nu . . . du liejst noch im Bette? son fauler Hund! er
sieht die Scherben auf dem Tisch, das blutige Tuch und das Waschbecken; er lacht
auf . . . oah . . . hier hats schon Arbeit jemacht? An frihen Sonntagsmorjen?
Ei weih!
S i e nimmt schnell die Schüssel und das Tuch, gießt das Wasser
in den Ausguß . . . wir nee . . . wat . . . herausstoßend .
. . wir wollen uns neuet Jeschirr koofen . . .
C h a u f f e u r lacht derb auf und tritt mit dem Fuß die auf der Erde
liegenden Scherben noch kleiner . . . na denn man zu . . . habtr noch mehr
. . . nehmt nicht iebell! Er zieht eine kurze Pfeife aus der Rocktasche,
klopft sie in die hohle Hand aus, holt Tabak hervor, stopft die Pfeife und setzt
sich aufs Bett
S i e geschäftig umherrennend . . . ja jewiß . . . Willi hat
Schtellung . . .
C h a u f f e u r horcht auf . . . wat Schtellung? Er dreht sich zu
dem Mann um, der gleichmütig das Gesicht zur Wand gekehrt liegen geblieben
ist, und knufft ihn derb in die Seite Du . . . schteh uff . . . eenen ausjeben
. . . uff er zündet sich die Pfeife an . . . de Schtellung . . .
E r wälzt sich auf die andere Seite . . . wat jiebst de Vorschuß?
C h a u f f e u r lacht dir? . . . nich ne Laus uffm Kopp!
E r gähnt faul
C h a u f f e u r schiebt die Hand in seine Tasche und klimpert
S i e starrt gespannt auf seine Bewegungen
E r richtet sich mit jähem Schwung im Bette auf
C h a u f f e u r lacht protzig Aber . . . wo . . . mir sollt . . . nich
druff ankommen . . .! Fuhren jehabt heit Nacht . . .! Wer nich lebt . . . magn
Hund sin . . . er wirft einen Taler auf den Tisch
S i e stürzt drauf . . . n Daler!
E r ist aus dem Bett . . . her damit . . .
S i e: Ick . . .
E r windet ihr den Taler aus der Hand, drohend Mach keen Jequatsche . .
.
C h a u f f e u r sieht lachend zu Na . . . denn holt man n ordntlichen
Kümmel . . .
E r hat schon die Mütze aufgesetzt und geht raus
S i e ruft hinter ihm nach . . . du . . . Butter . . . un Brot . . . un
Eier . . . un Speck sie setzt zum Chauffeur erklärend hinzu . . .
wir habn nemlich noch nischt jejessen . . . in all de Uffrejung . . .
E r verschwindet
C h a u f f e u r lacht . . . kannk mer schon denken . . . und so fein
hast dr jemacht?
S i e räumt die Scherben vom Tisch und wirft sie in die Ofenecke Heit
is doch Feiertag . . .
C h a u f f e u r: Feierdag . . . ja. Er faßt sie, die gerade vor ihm
den Tisch abräumt, am Rock und zieht sie zu sich deine Bluse
S i e: Denn hak se man in . . . sich sträubend . . . du . . . du .
. . knöppst mr ja uff!
C h a u f f e u r: A! . . . hast dun blanket Fell!
S i e entwindet sich ihm, er zieht sie aber neben sich aufs Bett
S i e wehrt sich . . . nee . . . du . . . nich . . . er kann jeden Oogenblick
. . . t is keen Verlaß uff ihm . . .
C h a u f f e u r: Ick hau m eenen uffn Kürbis . . .
S i e: Nee . . . nee . . . entwindet sich ihm . . . heit Abend . . . sicher
C h a u f f e u r droht Du . . .
S i e bringt ihre Kleider in Ordnung, beleidigt . . . wat ick doch vaschpreche
. . .
C h a u f f e u r: t soll dr nich leid tun!
S i e empört . . . so meenst de dät? . . . Jeld? . . .
Ick? . . . Ick bin ne anständige Frau . . .
C h a u f f e u r ruhig, behäbig . . . i . . . wo . . . nich . . .
Marjell! Er zieht eine Handvoll Münzen aus der Tasche
S i e tritt mit gespanntem Blick näher
C h a u f f e u r: Kumm . . . zwei Märker . . . schenk ick dir . . .
S i e nimmt hastig das Geld und steckt es ein
C h a u f f e u r: Aber dat de dir fein machst . . . rechnet un de drei
Märker vorhin . . .?
S i e nimmt liebkosend die Wäschestücke, die noch über der Bettkante
hängen, und legt sie in das Spind . . . sollst dir nich beklagen . .
.
C h a u f f e u r: Wat legst denn weg da? . . .
S i e: Oh . . . dät zieh ick an . . . vorwurfsvoll un Willi wollt
et vakloppen . . .
C h a u f f e u r grinst vakloppen? . . .
S i e räumt . . . oh . . . Willi . . . er meint . . . un ick soll
ooch wat vadienen
C h a u f f e u r nimmt die Pfeife aus dem Mund . . . wa? . . . woso?
S i e scharwenzelt . . . warum . . . un . . . ick . . . warum nich? . .
.
C h a u f f e u r steht auf . . . ach so . . . pfeift der Wind . . . roh
. . . also dät sag ick dir . . . solang wie beide wat habn . . .
S i e: Wat? . . . du? . . . ick . . .
C h a u f f e u r packt ihren Arm, aufgeregt Ick . . . vastehst de? Ick
will mein Weib for mir habn, va . . .
S i e keift dagegen . . . du kannst mir . . . du kannst mir . . . un wenn
ick will . . . un ick jeh . . . wenn ick Jeld vadienen kann . . .
C h a u f f e u r haut ihr eine schallende Ohrfeige runter
S i e heult kreischend auf und hält sich die Backe
E r tritt in diesem Augenblick in die Tür, eine Flasche und einige Päckchen
im Arm und in den Händen . . . wat is h i e r los?
S i e: Willi . . . Willi . . . er hat mir beleidigt . . . er hat jesagt . . .
ick soll nich uff de Straße jehn . . . dann haut er mir . . .
C h a u f f e u r hat sie losgelassen und sich wieder aufs Bett gesetzt
E r wirft die Paketchen auf den Tisch, stellt die Flasche hin und setzt die
Mütze in den Nacken Mensch! . . . du willst hier?! . . . meine Sachen?!
. . . da is ja . . .! Mit mein Weib mach ick . . . wat i c k will!
. . . Vastehst de? haut auf den Tisch wat i c k will!
un warum s o l l se nich jehn? . . . is se nich noch jut
wie ne andere? . . . bekiek se dir mal an . . . er nimmt seine Frau am Arm
und stößt sie dem Chauffeur zu
C h a u f f e u r stößt sie unwillig zuriick
E r aufgebracht . . . du willst mein Weib nich kieken? . . . mein . . .
C h a u f f e u r ruhig und verdrießlich . . . de zwei Märker
soll se mir zurückjeben . . . wo ick ihr Vorschuß jejeben hab . . .
S i e kreischt auf . . . dät is nich wahr! . . . dät is nich
wahr! . . . zwei Märker hat er mir jejeben . . . dät ick mit ihm zusammen
sein sollt . . . heit abend . . . dä Lump! . . . vafiehren wollt er mir!
E r wirft wild seinen Rock ab . . . wat? . . . Aus d i e Luke
kuckst de? . . . Mit mein Weib Schindluder treiben? . . . willst du dein . . .
Raus . . . du Hund! Er stürzt sich auf ihn
C h a u f f e u r gibt ihm in aller Ruhe einen wuchtigen Stoß vor den
Bauch, daß er in die Ecke fliegt
E r schaut erstaunt leise wimmernd um sich und heult dann plötzlich laut
auf . . . o . . . dät heeßt sich . . . so wat . . . Freindschaft
. . . mein Weib vafiehren . . . mein . . . er fährt plötzlich wütend
auf . . . du bis schuld . . . alleen schuld . . . er fährt auf seine
Frau los, haut ihr eine runter und würgt sie . . . wozu hast de deine
faulen Knochens . . .? . . . warum kannst de nich . . .?
C h a u f f e u r ist ruhig aufgestanden, tritt an den Tisch, steckt die Paketchen
ein und will auch die Flasche einstecken
E r hält erschrocken ein, läßt seine Frau los und tritt an
den Chauffeur ran . . . nee . . . du . . . dät tust de mir nich an! .
. . du . . . ick . . . bin immer dein Freund jewesen . . . un . . . als ob
er sich besinnt und jetzt erst zum Bewußtsein des Geschehenen kommt
. . . wat is denn eejentlich passiert? . . . ick weeß nich . . . ick bin
so uffjerejt . . .
[52]
S i e tritt ebenfalls, sich noch den Hals reibend, hinzu . . . nee . .
. du . . . so lassen wir dir nich weg! . . . dät wär ja dat erschte
Mal . . . dät wir n juten Freind nischt vorjesetzt hätten sie
nimmt ihm die Pakete aus der Tasche . . . ick schlag dir schnell n paar
Eier in de Pfanne!
C h a u f f e u r sträubt sich . . . ick hab jenug von eich Sorte
. . .
E r nimmt ihm die Flasche aus der Tasche, entkorkt sie und hält sie ihm
hin . . . hier . . . Bruderherz . . . hier . . . dät wär jelacht!
Nee . . . nee . . . er hält dem Chauffeur die Flasche an den Mund, so
daß dieser gegen seinen Willen trinken muß
C h a u f f e u r nimmt einen Schluck und wischt sich den Mund . . . na
ja . . . dann gibt er die Flasche zurück, zieht seine Pfeife wieder vor
und setzt sich auf den Bettrand
S i e hat inzwischen einen noch nicht ganz zerbrochenen Teller gefunden, wäscht
ihn unter der Leitung ab und schickt sich an, die Eier hinein zu schlagen
E r trinkt . . . nee . . . weest de . . . mein juter Freind . . . du kannst
allens hier haben . . . von mir . . . wat de willst . . . so war dät nich
jemeent . . . und mei Weib . . .
S i e nickt . . . ja ja . . . nimmt ihm die Flasche ab und trinkt ebenfalls
C h a u f f e u r blickt neben sich und sieht das eingebündelte Kind am
Fußende des Bettes . . . wat is denn dät? . . .
S i e jammernd . . . achott! . . . Fränzchen! unser Fränzchen!
C h a u f f e u r lockert etwas die Umhüllung . . . dät kriegt
ja keene Luft nich! Er faßt es an . . . dät . . . is . . . ja
. . .
E r hat sich eine Scheibe Brot abgeschnitten und kaut, tritt jetzt an das Bett
heran . . . dät hak ooch schon jesagt . . .
S i e eilt zum Bett, reißt das Kind hoch und preßt es an sich,
weinend . . . ja . . . unser Fränzchen . . . mein Schtickelcken .
. .
E r tritt wieder zum Tisch, schneidet ein Stück Wurst ab, schmiert eine
Brotschnitte dazu und ißt gleichmütig
C h a u f f e u r Wenn is et denn jeschtorben?
S i e wiegt jammernd das tote Kind auf den Armen, während ihr die Tränen
herunterkollern . . . wann . . . wer weeß . . . et war ja immer so schwach
. . . un . . . sie bricht in die Knie, legt das Kind aufs Bett und ihren Kopf
darauf
C h a u f f e u r steht mit unbehaglichen Bewegungen auf
S i e jammernd . . . wir . . . wir . . . wollten . . . wir haddn ja keen
Pfennig mehr int Haus . . . un . . . sie wird gleichmütig und steht auf
. . . un . . . wir han Jashahn uffjedreht . . .
C h a u f f e u r nimmt die Pfeife aus dem Mund und schluckt etwas runter
Hm! er schnüffelt in der Luft
S i e legt das Kind wieder sorgsam ins Bett und deckt es zu . . . ja .
. . Fränzchen! . . . schlaf . . . ja . . . jo . . .
C h a u f f e u r steckt die Pfeife ein . . . na . . . da habtr eich wat
scheens an Hals jeladen . . .
E r hält mit Kauen ein und schaut ihn an
S i e: . . . wa . . .?
C h a u f f e u r knöpft den Rock zu . . . n paar Jährchen. Kindsmord!
S i e schreit auf . . . Mord!
E r ist erst starr, dann dringt er auf die Frau ein . . . halt dei Maul!
. . . halt dei Maul! . . . vafluchtet Jeschreie! . . . Er schlägt zu,
trifft aber nicht, da die Frau sich auf das Bett fallen läßt und hinter
dem Chauffeur verbirgt
C h a u f f e u r nimmt einen Schluck aus der Flasche . . . wird eim vadammt
koddrig bei! Wendet sich zum Gehen Will nischt mit ze dun ham! Er stutzt
und blickt auf den Fußboden zur Tür hin, die sich etwas bewegt hat
. . . wat war dät?
S i e blickt zur Tür hin und dann schnell unters Bett Molli . . .
sie eilt zur Tür und ruft raus . . . Molli . . . Molli . . . sie
dreht sich weinend um und schließt die Tür . . . nu is Molli ooch
weg . . .
C h a u f f e u r: . . . hat dä immer da unnert Bett jelejen?
E r nickt kauend
C h a u f f e u r: . . . ooch . . . mitn offenen Jashahn?
E r nickt Nu jewiß!
S i e heult . . . oh . . . et war son treuet Vieh . . . nich von de Stelle
z bringen . . . un nu . . . sie geht zum Tisch, schmiert sich unter Tränen
eine Stulle und beißt herzhaft hinein . . . mit uns schterben wollt
er . . .
C h a u f f e u r nachdenklich . . . wenn dä da drunner . . . nich
. . . verreckt is . . .
E r kauend . . . son Viech hatn zähet Leben . . .
C h a u f f e u r schüttelt den Kopf, wendet sich dann, um auf andere
Gedanken zu kommen, zu dem Mann . . . Mensch . . . ick denk du has Schtellung?
E r immerzu kauend, sieht ihn erstaunt an . . . ick? . . . besinnt sich
ha ick ooch . . . ha ick! . . . ick werd Chauffeur!
C h a u f f e u r faßt nach der Tischkante . . . du . . .?! . . .
Mensch! bei hellen Dage?
E r hantiert aufgeregt mit Wurst und Brot in der einen und dem Messer in der
anderen Hand Wat? . . . ick nich . . .? . . . ick . . .?
S i e dringt kauend auf den Chauffeur ein . . . mein Willi? . . . dä
kann mehr . . . wie du aussiehst! auftrumpfend . . . ja . . . Chauffeur
. . . Willi . . . Chauffeur . . . bei Haase . . .
E r greift auf . . . ja . . . bei Haase . . . jewiß . . . Dag und
Nacht Haase! . . .
C h a u f f e u r steht sprachlos
S i e sieht den Teller, in den sie vorhin die Eier geschlagen hat ach Jott
. . . de Rühreier . . . sie quirlt mit einem Messerstiel die Eier
C h a u f f e u r wütend Schwindel! . . . infamigter Schwindel! .
. . und du drehst den Jashahn uff?!
E r ereifert sich, ohne aber darüber das Essen zu vergessen, er schiebt
ein Stück Wurst und Brot nach dem andern in den Mund . . . ick?! Jashahn?!
wenn i c k will? . . . er schlägt mit der Faust,
in der er das Messer hält, auf den Tisch m e i n J
a s h a h n? . . . ick kann mit mein Jashahn machen, wat . . . un . . . un . .
. stößt immerzu bekräftigend das Messer auf den Tisch .
. . Schwindel . . . allens Schwindel . . . jewiß Schwindel! nich n Pfennig
hak . . . nich ne Ahnung von Stellung . . . un ick will ooch nich . . . i
c k willt nich . . . ick bün keen son Ochse . . .! . . . Leb ick
nich? . . . er weist auf Wurst, Brot und Flasche . . . jeht et uns nich
jut? . . . habn wir z sorgen? . . .
S i e vom Herd her, wo sie mit der Pfanne hantiert und inzwischen vergeblich
versucht hat, das Gas anzuzünden . . . hat keener nich n Zindholz
mehr? . . . dät brennt ja nich! . . . Sie wirft eine leere Streichholzschachtel
fort
C h a u f f e u r zieht eine Streichholzschachtel aus der Hosentasche und versucht
anzustecken . . . is . . . der Hahn ooch uff?
S i e prüft . . . nu jewiß doch . . .
C h a u f f e u r versucht mehrere Streichhölzer vergeblich . . .
aber . . . da . . . is doch keen Jas nich . . . Wo ist denn der Jas?
S i e schreit auf und schlägt die Hände überm Kopf zusammen
. . . ach Jott . . . ach Jott! . . . dät hak doch janz vajessen . . .! .
. . se habn uns doch j e s p e r r t . . . jestern han se
uns der Jas jesperrt . . . weil wr de Rechnung nich zahln kunntn . . .
C h a u f f e u r starrt sie an, geht dann schweren Schrittes zum Bett und
setzt sich nieder, daß es in allen Fugen kracht . . . nu brat mir eener
n Storch . . . un n recht fetten . . .
S i e schnell, erleuchtet . . . dann is Fränzchen ooch nich an den
Jas jestorben! . . .
E r starrt auf das Wort an der Wand und schüttelt den Kopf
C h a u f f e u r: . . . ne . . . dät is er nich! . . . Er erhebt sich
mit einem scheuen Blick auf die Leiche
E r vorwurfsvoll zu ihr . . . dat is nu wieder dein Schlamperei!
S i e tritt an das Bett und macht das Gesicht des Kindes zärtlich frei;
dann steht sie mit gefalteten Händen davor, gerührt . . . du . .
. Willi . . . nu kiek emal . . . kiek emal . . . unser Kind . . . nu kiek doch
bloß mal an . . . wie nett er daliegt! . . . eenes janz nadierlichen Dodes
. . . Sie zieht ihren Mann am Rockärmel näher vors Bett
E r starrt wieder auf den Fleck an der Wand, dann plötzlich . . .
du . . . sag emal . . . weeßt de . . . buchstabiert . . . rudeménter
. . . du bis doch son halben Jelehrten . . .
C h a u f f e u r hat zusammenschauernd einen Schluck aus der Flasche genommen,
tritt jetzt zu den beiden und sucht übertrieben lebhaft und laut bramarbasierend
etwas von sich abzuschütteln Mensch, dät weest de nich? liest
siehst de doch . . . dät is wat ärztlichet . . . Aerztekongreß
. . . in . . . in . . .
E r ungeduldig nu wat?!
C h a u f f e u r überstürzt sich oh . . . dät kannk dr
sagen . . . dät kannk dr janz jenau sagen . . . oh . . . ick . . . drei Jahre
Saaldiener jewesen in de Charitee . . . ick stellt sich in Positur also
gewichtig r u d i m e n t ä r .
. . so heest dät . . . is . . . rudimentär . . . dät is n Blinddarm
S i e horcht auf n wat?
C h a u f f e u r: Ja n Blinddarm! son Ding, wat so rumbaumelt . . . wozu? woso?
. . . wien Portmonä . . . vastehst de . . . Portmonä von dir . . . vakommen
. . . wat een bloß lästig is . . . mit sich rumschleppt um drieber
z stolpern er versetzt ihm jetzt immerzu Püffe ritsch ratsch!
raus! mits jroße Messer! raus!
E r sucht sich gegen die Püffe zu schützen und zieht sich immer mehr
zur Tür hin Mensch!
C h a u f f e u r ohne sich stören zu lassen, mit satanischer Lust
Mensch! Mensch! wat menschen?! weest de, wat is menschen?
E r krümmt sich vor Schmerzen . . . jo . . . jo . . .
C h a u f f e u r gibt ihm noch einen letzten kräftigen Puff und setzt
sich dann befriedigt Nu, wennt weest! imma bei de Sache bleiben! Nich n Jashahn
uffdrehn ohne Jas! nich Chauffeur machen im Bette! immern Hund anbinden! tippt
sich mit dem Finger auf die Stirn denken! mei Jungeken! denken . . .
S i e stiert jetzt auch auf den Zeitungsfleck . . . jo . . . jo . . . rudelmang!
C h a u f f e u r lacht roh Raus dermit! Ja! Dät is der Zimmt!
[53]
S i e wird immer aufgeregter Raus! raus! Mensch, ick fühl mr ooch
so manchmal . . . bricht aus ja! wozu sind mr uff dr Welt? wat hat dät
allens fiern Zweck? Sie sieht plötzlich auf den Teller mit Eiern, den
sie immer noch in der Hand hat. O Jott! de scheenen Eier! Sie stellt den
Teller auf den Tisch und stockt erschrocken mit einem Blick auf das Kind Wir
missen doch Fränzchen anmelden bei de Polizei!
E r stiert auf den Zeitungsfleck, reißt dann plötzlich wütend
den Fetzen und mit dem nächsten Griff das Zeitungsblatt herunter, sodaß
die nackte ausgebröckelte Wand sichtbar wird, knüllt das Zeitungsblatt
zusammen und stopft es in die Tasche, grob wütend Quatsch!
S i e lebhaft, aufgeregt Ja! Quatsch! Wir wolln jehn! schlägt plötzlich
um nee! wir jehn n i c h! weint und schluchzt i
c k will nich! ick will n i e mehr! dät
hat doch allens keenen Zweck nich!
C h a u f f e u r roh Wat Zweck?! Greift in die Tasche und holt eine
Handvoll Münzen heraus, die er in der hohlen Hand klappert und lacht gurgelnd
stolz
S i e schmiegt sich an ihn Du! du hast mir doch lebendig Willi!
er hat mir injeladen! heite abend! dät kannr doch ooch jleich . . . sie
sucht in ihren Taschen oh! . . . sie hebt triumphierend das Zweimarkstück
in die Höhe ick hab ja noch zwei Märker! jubelt zwei Märker!
Mensch! Willi! nun könn mr leben!
E r setzt die Mütze grade, lacht und faßt sie um den Leib Oh!
Mensch! Wir leben!
C h a u f f e u r unbehaglich Kommt mir man bloß aus de Bude hier
raus! Ick halt eich frei! Alle frei! Hier is man ja keen Mensch mehr! Erst inn
Tiergarten mit meine Karre! un denn . . .
S i e klatscht vor Vergnügen in die Hände O je Tiergarten! un
denn fällt ihrem Mann um den Hals Willi! wat is n scheenet Leben!
E r gutgelaunt Nu siehst de, Schticke!
S i e eilig Komm! komm! ihr Blick fällt aufs Bett achott! Fränzchen!
sie deckt ihn zu, kreischt aber im nächsten Moment laut auf und schüttelt
sich vor Lachen
C h a u f f e u r schon in der Tür Na wat?!
S i e lacht Willi! son jemeiner Mensch! er hat mir jekitzelt!
C h a u f f e u r drängt Komm! ick . . . ick . . .! aber nich hier!
schaudert mit einem Blick auf das Kind raus! raus! dät is der Zimmt!
er zieht sie beide mit raus mit eich Schticker!
Alle drei gehen raus; sie lacht immer noch ausgelassen; der Schlüssel
wird in der Tür umgedreht; dann gellt das Kreischen und Lachen der Frau wieder
hell auf; die Männerstimmen hallen dazwischen; der Lärm verklingt langsam
nach unten
Die Bühne bleibt noch einen Augenblick, nachdem Stille eingetreten ist,
leer; dann fällt der Vorhang rasch
Ende
Quellen
D1 DS V, Nr. 7, 1. Juliheft 1914, S. 50-53.
D2 Rudimentär, Sturm-Bücher II, Verlag Der Sturm,
Berlin 1914, 31 S.