Carsten Glieses Installation "Modell Marl" zieht sich an den Wänden des Treppenhauses im Skulpturenmuseum Glaskasten Marl entlang. Der bespielte Treppenabgang vom Erdgeschoss ins Untergeschoss gliedert sich in drei einzelne Treppen-Abschnitte mit zwei Zwischenabsätzen, die sich U-förmig um den Aufzugsschacht nach unten winden.

Die schematisch vereinfachte Darstellung zeigt die drei eigentlich rechtwinklig zueinander stehenden Seitenwände des Treppenabgangs plan nebeneinander, d.h. in aufgeklappter Seitenansicht.

Die im Entwurf grauen Wandflächen ziehen sich in der Abbildung gestuft von der linken oberen Bildhälfte zur rechten unteren Bildhälfte. Glieses reliefartiger Fries hebt sich in der schematischen Darstellung durch grafische Schatteneffekte von der grauen Wand ab. Die unregelmäßigen, asymmetrischen Reliefflächen hängen alle zusammen und ziehen sich in Verzweigungen, Ausbuchtungen und Schlaufen ein- und doppelspurig von oben nach unten. Während die gestuften Reliefflächen im oberen Abschnitt – zwar leicht verschoben – noch von den Proportionen der tatsächlichen Treppe ausgehen, erscheinen die Friesstücke weiter unten in ihren Größenverhältnissen minimierter und weitaus stärker verzerrt.