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Mitteilung vom 07.09.01

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Vorbildliche Restaurierung: Aus denkmalgeschützter Mühlenanlage wird Wohn- und Bürokomplex mit umweltfreundlicher Stromerzeugung

Bewertung:

Borchen (lwl). Denkmalgeschützte Gebäude zu nutzen, ist gar nicht so einfach. Meist geht es aber doch, wie ein Beispiel aus Borchen-Kirchborchen (Kreis Paderborn) beweist: Hier wurde aus den 1968 geschlossenen Mühlenwerken Anton Lippe mit ihrem fünfgeschossigem Lager- und Mühlengebäude, Dampfmaschinenhaus, dem Stall, dem Wohn- und Kontorhaus ein modernes Betriebsgebäude mit Büros und Wohnungen auf 2390 Quadratmetern und umweltfreundlicher Stromerzeugung.

"Als neuer Eigentümer hat sich Heinrich Leifeld sehr für die Denkmalpflege engagiert und seine Pläne eng mit uns abgestimmt. Mit viel Aufwand hat er die Bruchsteinwände instandgesetzt. Außerdem hat er die Stahl- und Gußeisensprossenfenster mit finanzieller Unterstützung des Landschaftsverbandes aufgearbeitet, ein zweites Fenster dahinter gesetzt und die Originalfenster so den heutigen Erfordernissen angepasst", lobte Gabriele Podschadli, Denkmalpflegerin beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), das Projekt bei seiner Einweihung am Freitag (07.09.)

Das Besondere an der Mühle in Borchen ist, dass sie ab 1370 als Mühlenstandort nachgewiesen ist. Die heutigen Gebäude stammen zum größten Teil aus der Zeit um 1900. Das Lager- und Mühlengebäude erhielt seine aktuelle Fassung 1936 nachdem es zum wiederholten Male nach einem Brand wiederaufgebaut wurde. "Die Anlage dokumentiert die über 100-jährige Geschichte der Mühlenwerke, die sich trotz mehrerer Katastrophen eine konstante Erfolgskurve erarbeitet haben. Außerdem ist die Anlage ein Beleg für den mittelalterlichen Mühlenstandort, der sich vom bäuerlichem zum gewerblichen Betrieb entwickelt hat. Anhand dieser Mühle kann man besonders gut die Entwicklung von frühindustrieller Technik über die Dampfkraft bis zum Einsatz von Elektrizität nachvollziehen", hob Podschadli die besondere Bedeutung der Borchener Mühle hervor.

Die Nutzung der Dampfkraft dokumentieren noch heute der erhaltene Kamin und das Dampfmaschinenhaus. Wo sich früher die Wasserräder drehten, um die Mühle anzutreiben, erzeugen jetzt zwei moderne Turbinen Strom. Nachdem der Betrieb 1968 stillgelegt wurde, nutzte die Bundesanstalt für landwirtschaftliche Marktordnung und Betriebe die Mühlengebäude zunächst als Lagerraum für ihre Getreidereserven. Nach der politischen Entspannung in Europa verzichtete die Bundesanstalt darauf, in Borchen Getreide zu lagern: Seitdem stand die Mühle leer. Seit Mai 1999 steht die Anlage mit Ausnahme des Pferdestalls, der sich noch im Eintragungsverfahren befindet, unter Denkmalschutz.

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