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Mitteilung vom 07.10.02

Presse-Infos | Der LWL

Gastfamilien sollen behinderte Menschen betreuen

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Münster (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) will als Alternative zum Leben im Heim die Familienpflege für behinderte Menschen flächendeckend anbieten. Gemeinsam mit den Wohlfahrtsverbänden will der LWL Familien dafür interessieren, Behinderte aufzunehmen. Bislang leben rund 50 behinderte Menschen in Westfalen-Lippe in einer Gastfamilie, nächstes Jahr sollen es nach den Vorstellungen des Kommunalverbandes bereits über 100 sein. Im Rheinland bestehen 140 Familienpflegeverhältnisse.

"Für behinderte Menschen bedeutet die Familienpflege ein Stück mehr Integration", begründete Thomas Profazi vom LWL den neuen Vorstoß auf einer Informationsveranstaltung vergangene Woche in Münster. Er schätzt, dass langfristig mehrere hundert Behinderte in Gastfamilien leben könnten. In Westfalen-Lippe leben rund 24.000 Menschen in Heimen (NRW: 38.000).

Die bisherigen Erfahrungen zeigten, dass sowohl die behinderten Menschen als auch die aufnehmenden Familien das "neue Familienmitglied" als Gewinn betrachteten, so Profazi weiter. Wichtig sei eine kontinuierliche Begleitung durch ein Team von professionellen Betreuern, die auch bei Problemen oder Krisen sofort helfen könnten.

Die Betreuung in der Familie statt im Heim hat auch einen finanziellen Aspekt: Nach Schätzungen des Landschaftsverbandes kostet die Familienpflege den LWL monatlich für einen Betreuten mindestens 1.000 Euro weniger als die Unterbringung im Heim. So schlage die Versorgung eines Menschen, der tagsüber eine Werkstatt für Behinderte besuche und abends in seine Gastfamilie zurückkehre, mit rund 2.000 Euro pro Monat zu Buche. Darin ist ein Betreuungsgeld von 772 Euro enthalten, das die Gastfamilien bekommen. 3.500 Euro dagegen wären im Vergleich für den selben Menschen als Heimbewohner zu zahlen. Der Landschaftsverband finanziert die so genannte Ein-gliederungshilfe für behinderte Menschen und ist damit einer der größten Sozialhilfezahler Deutschlands.

Der LWL hat zum Thema ein Faltblatt herausgegeben. Kontakt für Interessenten: LWL, Tel. 0251-591-3686 oder 0251-591-6715.










Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, Telefon 0251 591-235
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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