LWL-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Mitteilung vom 30.12.02

Presse-Infos | Der LWL

Menschen mit Behinderungen als Agenten am heißen Draht
LWL unterstützt Projekt in Oelde

Bewertung:

Oelde (lwl). Behindert zu sein, sollte beruflich kein Nachteil sein. Dies ist Ziel des Projekts Qualifizierung zum "Call Center Agent" im Telehaus Münsterland in Oelde. "Rechtzeitig zum Start des Europäischen Jahres der Menschen mit Behinderungen 2003 beweist diese Initiative, dass die Berufschancen von behinderten Menschen in einem Berufsfeld verbessert werden können, in dem diese bisher unterrepräsentiert sind", so Dr. Fritz Baur, Sozialdezernent des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). Das Projekt gehört zur "Maßarbeit Münsterland", die von der Handwerkskammer Münster koordiniert wird. Der LWL betreut und unterstützt dieses Projekt.

Acht Call-Center Agenten aus Ennigerloh (Kreis Warendorf), Bocholt (Kreis Borken), Haltern (Kreis Recklinghausen), Schwerte (Kreis Unna), Münster, Lüdinghausen (Kreis Coesfeld), Ahaus (Kreis Borken) und Bad Oeynhausen Kreis Minden-Lübbecke) haben jetzt ihre Zertifikate von der Industrie- und Handelskammer (IHK) in Münster erhalten und damit reelle Chancen auf Jobs im normalen Call Center oder im Kundenservice von Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistung. Sie können zum Beispiel in der Telefonzentrale, Bestellannahme, Service-Hotline, technischen Hotline und in Fachabteilungen einen Arbeitsplatz finden.

Für das Zertifikat haben die Teilnehmer im Altern von 21 bis 42 Jahren nicht nur den Umgang mit der Technik eingeübt, sondern auch die Stimme trainiert. Theorie und Praxis waren eng verzahnt. In Praktika wurde die berufliche Wirklichkeit erlebt: Darunter waren nicht nur Call Center sondern auch serviceorientierte mittelständische Betriebe und Großunternehmen.

Viele der zuvor arbeitslosen Teilnehmer mit Behinderung wurden mit Hilfe des LWL-Integrationsamtes und der örtlichen Integrationsfachdienste an das Telehaus vermittelt. Die Art der Behinderungen reichen von Erblindung und starker Sehschwäche über spastische Lähmungen bis hin zu psychischen Erkrankungen. Für die sehbehinderten Teilnehmer wurden mit Hilfe des LWL-Integrationsamtes Hilfsmittel installiert, unter anderen eine Braille-Zeile, große Monitore und Lesegeräte.

"Das Telehaus war vor allem vom dem vorbildlichem Sozialverhalten der Teilnehmer beeindruckt", berichtet Michael Schneider vom LWL-Integrationsamt, der das Projekt in Oelde betreut hat. Das Miteinander beinhaltete Fahrgemeinschaften, gegenseitige Hilfestellungen und gemeinsam organisierte Treffen.

Gefördert wurde das Projekt durch das europäische Programm "Equal". "Der Name des Programms bedeutet: ,Gleiche und faire Chancen für alle'. Die Teilnehmer haben dieses Motto untereinander bereits praktiziert", so Michael Schneider.








Pressekontakt:
Claudia Miklis, Telefon 0251 591-235
presse@lwl.org




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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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