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Mitteilung vom 12.08.04

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Erfolge für behinderte Menschen trotz schwierigem Arbeitsmarkt
LWL-Integrationsamt legt Jahresbilanz vor

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Westfalen (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat im vergangenen Jahr 3680 Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen mit insgesamt 19,1 Millionen Euro gefördert. Darunter waren 474 Arbeitsplätze, die das LWL-Integrationsamt gemeinsam mit Arbeitgebern in Westfalen-Lippe neu geschaffen hat, sowie 511 Arbeitsplätze in Betrieben und Dienststellen, die behinderungsgerecht umgestaltet wurden. 2002 hatte der LWL 3259 Arbeitsplätze mit rund 15 Millionen Euro unterstützt. Diese Zahlen gehen aus dem Jahresbericht hervor, den das LWL-Integrationsamt jetzt vorgelegt hat.

'Diese Zahlen stellen konkrete Erfolge in der Hilfe für behinderte Menschen im Beruf dar, die wir trotz der schwierigen Arbeitsmarktsituation erreicht haben. Dennoch darf man nicht vergessen, dass die Arbeitslosenzahlen bei den Menschen mit Behinderungen weiter gestiegen sind', sagte LWL-Sozialdezernent Dr. Fritz Baur. Danach waren Ende Juli 23.642 schwerbehinderte Menschen (8.237 Frauen und 15.405 Männer) in Westfalen-Lippe ohne Arbeit. Das sind 353 mehr als vor einem Monat und sogar 1177 mehr als vor einem Jahr.

'Eine sehr erfreuliche Entwicklung stellen dagegen die 44 bis Ende 2003 gegründeten Integrationsunternehmen dar, die das LWL-Integrationsamt mit insgesamt 3,75 Millionen. Euro unterstützt hat', sagte Ulrich Adlhoch, Leiter des LWL-Integrationsamtes. Sie beschäftigen mindestens ein Viertel schwerbehinderte Menschen. Zusätzlich zu den Leistungen, die allen Arbeitgebern gewährt werden, kann ihnen der LWL Gelder für Aufbau, Erweiterung, Modernisierung und Ausstattung bewilligen.

'Wenn ansonsten der Betrieb wirtschaftlich arbeitet, können sie sich damit dauerhaft am Markt behaupten. Das Interesse an Neugründungen ist groß: Im vergangenen Jahr hat das LWL-Integrationsamt 25 an einer Neugründung Interessierte (z. B. Wohlfahrtsverbände), die eine konkrete Projektidee hatten, beraten', so Ulrich Adlhoch, Leiter des LWL-Integrationsamtes.

Finanziert werden alle Förderungen aus der Ausgleichsabgabe, die Firmen und Behörden an das Integrationsamt zahlen müssen, wenn sie weniger schwerbehinderte Menschen beschäftigen, als vorgeschrieben. Die gesetzliche Vorgabe sagt, dass alle Arbeitgeber mit mindestens 20 Beschäftigten fünf Prozent ihrer Arbeitsplätze mit schwerbehinderten Menschen besetzen müssen, andernfalls wird diese Abgabe fällig. Im vergangenen Jahr verzeichnete der LWL mit 40,6 Millionen Euro Einnahmen von den Arbeitgebern in Westfalen-Lippe (2002: 43,1 Mio. Euro). Diese Gelder verwendet der LWL in Zusammenarbeit mit den 48 Fürsorgestellen der westfälisch-lippischen Kommunen vor allem, um Arbeitgeber zu unterstützen, die Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen schaffen oder erhalten wollen.

Bei den Kündigungen schwerbehinderter Beschäftigter hat das LWL-Integrationsamt entsprechend der Entwicklung am Arbeitsmarkt große Steigerungen festgestellt: Die Zahl der Anträge auf Kündigung schwerbehinderter Beschäftigter, für die die Zustimmung des Integrationsamtes notwendig ist, erhöhte sich im Jahr 2003 um 20 Prozent auf 5285. Dabei stieg der Anteil der betriebsbedingten Kündigungen, bei denen die Behinderung der Beschäftigten keine Rolle spielt (z. B. Betriebsschließung, Auftragsmangel) und das Integrationsamt deshalb im Regelfall nicht ablehnen kann, von 55 auf 59 Prozent. 'Erfreulich ist dagegen, dass es uns gelungen ist, über 1000 Arbeitsplätze der rund 1900 streitigen Fälle zu erhalten, indem wir die Arbeitgeber intensiv beraten und ihnen eine passgenaue Förderung geboten haben. Die Zustimmungspflicht wirkt also, wobei nicht nur die Beschäftigten sondern auch die Arbeitgeber profitieren', betont Adlhoch.

Der Jahresbericht des LWL-Integrationsamtes steht unter https://www.lwl.org/integrationsamt im Internet zum Download bereit.



Pressekontakt:
Markus Fischer Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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