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Mitteilung vom 05.12.05

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Broschüre über Kleingewässer im Münsterland

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Münster (lwl). Eine neue Broschüre des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) beleuchtet Kleingewässer im Münsterland in ihrem historischen Umfeld. Unter dem Titel ¿Gräften, Teiche, Mergelkuhlen¿ ist die Publikation des Westfälischen Museum für Archäologie für fünf Euro in Münster, Havix-beck und Herne erhältlich.

Viele Arten von Kleingewässern haben Menschen in vergangenen Zeiten angelegt, da natürlich entstandene Flüsse und Seen für ihre Bedürfnisse zu selten waren. Die bebilderte Broschüre beleuchtet solche Gewässer im Münsterland unter historischen, archäologischen und naturkundlichen Aspekten und fasst damit die Ergebnisse eines naturkundlich-historischen Kolloquiums im Jahre 2004 zusammen.

In acht Beiträgen klären die Autoren die Voraussetzungen für die Entstehung künstlicher Gewässer, zeigen ihre Einbindung in die Lebensformen der Vergangenheit und beleuchten nicht zuletzt auch die heute mit ihnen verbundenen ökologischen Probleme.

Manche Kleingewässer entstanden eher zufällig bei der Ausnutzung von Bodenschätzen. Mergelkuhlen zum Beispiel bildeten sich, wenn die Bauern kalkhaltigen Boden ausgruben, um damit ihre Äcker zu düngen.

Für Fischhaltung, Mühlen und für verarbeitende Gewerbe war Wasser dagegen unentbehrlich. Süßwasserfische gehörten zum kulinarischen Kanon höfischer Festmahle im Mittelalter; und so entwickelten sich auch in Westfalen seit dem 13. Jahrhundert neue Formen von Fischerei und Fischzucht. Das Hauptproblem schon damals: der große Pflegeaufwand der Teichanlagen und die damit verbundenen Unterhaltskosten.

Im Kloster Gravenhorst in Hörstel-Gravenhorst (Kreis Steinfurt) konnten die LWL-Archäologen eine aufwändige Wasserver- und entsorgung mit Holz- und Steinkanälen, Kloaken und Brunnen nachweisen, womit die Zisterzienserinnen seit dem 13. Jahrhundert das natürliche Wasserreservoir der Hörsteler Aa ausbauten.

Die Wassergräben, die Bauernhöfe und Adelssitze umgaben, die so genannten Gräften, dienten dem Schutz und der Repräsentation zugleich. Einige gut erhaltenen Anlagen stellt die Broschüre am Schluss als Exkursionsziele vor, wie den mittelalterlichen Wehrspeicher aus dem 15. Jahrhundert am Hof Schulze Schwicking in Altenberge (Kreis Steinfurt), der als einziger noch heute vollständig umgräftet ist.

Die Broschüre ist für fünf Euro im Westfälischen Museum für Archäologie in Herne, im Westfälischen Museum für Naturkunde in Münster, bei Münster Marketing in der Klemensstraße 10, in der Buchhandlung Janning in Havixbeck sowie ab Januar 2006 in der Münsteraner Filiale der Buchhandlung Thalia in der Ludgeristraße erhältlich.

Cornelia Kneppe, Angelika Lampen, Birgit Münz-Vierboom und Bernd Tenbergen: Gräften. Teiche. Mergelkuhlen. Gewässer im historischen Umfeld. Münster 2005. 48 Seiten mit zahlreichen farbigen Abbildungen. 5 Euro.



Pressekontakt:
Dr. Yasmine Freigang, Tel. 0251 5907-267 oder 0173 8301752 und Frank Tafertshofer, Tel. 0251 591-235
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