LWL schafft 180 neue Tagesstättenplätze für psychisch kranke Menschen - ¿Starkes Plus an Normalität¿

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Münster (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) schafft 180 neue Plätze in Tagesstätten für psychisch behinderte Menschen. Der LWL-Sozialausschuss hat am Mittwoch (29.03.) in Münster beschlossen, das Netz von bisher 42 Tagesstätten in Westfalen-Lippe (840 Plätze) in den kommenden zwei Jahren um vier neue Tagesstätten (50 Plätze) und neun Zweigstellen (95 Plätze) zu erweitern sowie sechs bestehende Tagesstätten (35 Plätze) auszubauen. Der LWL-Landschaftsausschuss muss diesem Beschluss noch zustimmen.

Der LWL verspricht sich von dem Ausbau, der die laufenden Kosten für den LWL pro Jahr um 1,9 Millionen auf 10,5 Millionen Euro steigen lässt, auch geringere Kosten in anderen Bereichen: Chronisch psychisch kranke Menschen können zum Beispiel, wenn sie tagsüber in eine Tagesstätte gehen, öfter im ambulant betreuten Wohnen statt in Heimen leben. Nach einer Modellrechnung ist die Kombination aus Betreutem Wohnen und Tagesstätten knapp 11.600 Euro pro Jahr und Person günstiger als ein Leben im Heim. Andere Menschen mit Behinderung benötigen durch den Besuch der Tagesstätte keine Wohnhilfe mehr wie zum Beispiel betreutes Wohnen.

¿Die bestehenden Tagesstätten haben zur Zeit Wartelisten von ein bis zwei Jahren¿, begründet LWL-Sozialdezernent Dr. Fritz Baur den Vorstoß. ¿Für die rund 270 Menschen auf den 180 neuen Plätzen wird das auch ein starkes Plus an Normalität bedeuten: Wenn andere zur Arbeit gehen, haben diese Menschen tagsüber ihre Arbeit oder Beschäftigung in der Tagesstätte statt in einer stationären Wohneinrichtung zu leben.¿

Die LWL-Ausschüsse hatten den Ausbau Anfang November gebilligt und einen Plan bis Ende März 2006 in Auftrag gegeben, wo die Plätze entstehen sollen.

Bestehende Tagesstätten werden jeweils um fünf Plätze erweitert in: Dortmund (2 Tagesstätten), Hamm, Paderborn, Dorsten (Kreis Recklinghausen), Siegen (Kreis Siegen-Wittgenstein) und Arnsberg (Hochsauerlandkreis).

Neue Zweigstellen von bestehenden Tagesstätten mit meist zehn Plätzen entstehen in: Hattingen (Ennepe-Ruhr-Kreis), Löhne (Kreis Herford), Lemgo (Kreis Lippe), Menden (Märkischer Kreis), Lübbecke (Kreis Minden-Lübbecke), Soest, Unna oder Bönen (Kreis Unna), Ahlen (Kreis Warendorf) und Münster (15 Plätze).

Der LWL fördert neue Tagesstätten in Bielefeld (10 Plätze), Bochum (15 Plätze), Velen (Kreis Borken/10 Plätze) und Lengerich (Kreis Steinfurt/15 Plätze).