LWL-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Mitteilung vom 04.12.06

Presse-Infos | Der LWL

2000 Jahre Varusschlacht ¿ Holzeinschlag für ein römisches Kriegsschiff

Bewertung:

Die Kooperation ¿IMPERIUM KONFLIKT MYTHOS. 2000 Jahre Varusschlacht¿ wird sich im Jahr 2009 mit einem herausragenden Ausstellungsprojekt an drei Originalschauplätzen in Haltern, Kalkriese und Detmold der legendären Niederlage der Römer im Jahre 9 n.Chr. in Germanien widmen. Um das Ausstellungsprojekt schon im Vorfeld europaweit anzukündigen, wird ein archäologisches Experiment vom Stapel gelassen: Der Nachbau eines römischen Kriegsschiffes, der von der Universität Hamburg und dem LWL-Römermuseum in Haltern wissenschaftlich begleitet wird. Dieses Schiff wird mit einer spektakulären Fahrt auf Donau, Rhein, Lippe, Ems und Weser in 20 Städten auf das Ausstellungsprojekt aufmerksam machen.

Das Holz für diesen Nachbau liefert der Kooperationspartner Landesverband Lippe aus seinem ca. 16.000 ha großen Waldvermögen. An den Norderteichen in der Nähe von Horn-Bad Meinberg fand nun der Holzeinschlag für das Bootsprojekt statt. ¿Den Holzeinschlag für das Bootsprojekt hier im Beller Holz, also im Teutoburger Wald vorzunehmen, ist sicherlich die richtige Wahl¿, freut sich Landrat Friedel Heuwinkel über den Beginn des archäologischen Experiments. Die Schiffsarchäologie hat in den letzten Jahren einen enormen Leistungsschub zu verzeichnen und die Rekonstruktion des frühkaiserzeitlichen Schifftyps schließt eine Lücke in der experimentellen Schiffsarchäologie. ¿Grundlage der Rekonstruktion sind die 1994 im Bereich der Anlagestelle des römischen Kastells von Oberstimm gefundenen Schiffswracks aus dem ersten oder zweiten Jahrhundert¿, erläutert Prof. Dr. Christoph Schäfer vom Lehrstuhl für Alte Geschichte an der Uni Hamburg, der das Bootsprojekt wissenschaftlich begleitet. ¿Da diese Wracks fast über die ganze Länge von etwa 16 Metern erhalten waren, können wir erkennen, dass solche Schiffe von 18 bis 20 Ruderern angetrieben wurden¿, so Prof. Schäfer weiter. Trotzdem sei eine exakte Aussage über das Leistungsvermögen solcher Schiffe oder deren Manövrierfähigkeit bislang völlig offen. Neue Erkenntnisse ließen sich mithin nur im Wege der experimentellen Archäologie gewinnen.

Für die Kuratoren und Verantwortlichen bietet dieses Experiment eine einmalige Gelegenheit, auf die länderübergreifende Ausstellungskooperation ¿IMPERIUM KONFLIKT MYTHOS. 2000 Jahre Varusschlacht¿ aufmerksam zu machen. ¿Das römische Kriegsschiff soll nicht nur dem wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn dienen, sondern als ¿spektakuläres Marketing-Instrument¿ bereits 2008 auf das Projekt rund um 2000 Jahre Varusschlacht aufmerksam machen¿, erläutert Dr. Wolfgang Kirsch, Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen Lippe (LWL). ¿Das Schiff werde auf den Wasserwegen Fahrt aufnehmen, die schon zu Zeiten des Augustus genutzt wurden und nach seiner Taufe in Hamburg u. a. in Bremen, Berlin, Köln, Mainz, Ingolstadt und Nijmwegen vor Anker gehen¿, so Dr. Kirsch weiter. Im Jahr 2009 folgen dann die drei Ausstellungsorte Haltern am See, Kalkriese und Detmold sowie Orte alter römischer Truppenlager. ¿Ein Kriegsschiff in diplomatischen Diensten für das gemeinsame Ausstellungsprojekt¿, beschreibt Herr Dr. Joseph Rottmann, Geschäftsführer der Varusschlacht im Osnabrücker Land gGmbH, das Experiment. Es sei ein schwimmender Botschafter im Rahmen eines friedlichen Werbefeldzuges für das gemeinsame Ausstellungsprojekt ¿IMPERIUM KONFLIKT MYTHOS. 2000 Jahre Varusschlacht¿. Das archäologische Bootsprojekt soll auch dazu beitragen, sich um Förderer und Sponsoren zu bemühen, mit denen die ehrgeizigen Ausstellungsprojekte und Veranstaltungen umgesetzt werden. Und, so Dr. Rottmann weiter, nach 2008 und der friedlichen Fahrt auf Deutschlands Wasserstraßen würden nicht etwa die Ruder hochgeklappt: ¿Im Jahr 2009 wird das Boot in den drei am Ausstellungsprojekt beteiligten Regionen um Haltern, Kalkriese und Detmold gezeigt¿.

Finanziert wird der mit knapp 230.000 Euro kalkulierte Nachbau des römischen Schiffes von den Kooperationspartnern des Ausstellungsprojektes sowie von der Universität Hamburg¿, erläutert Dr. Rottmann. ¿Insgesamt ein hoch anspruchsvolles und kulturell interessantes Projekt, mit dem die Menschen in ganz Deutschland begeistern wollen¿, so die Kooperationspartner übereinstimmend. Landrat Friedel Heuwinkel weist zudem auf die regionale Bedeutung des Projektes hin. ¿Dieses für die gesamt deutsche Nationenwerdung so wichtige Ausstellungsprojekt rund um die Varusschlacht solle auch vor Ort angemessen vorbereitet werden¿, bekräftigt der Landrat. In Lippe erarbeite deswegen der Kreis mit dem Landesverband, der Lippe Tourismus & Marketing, der Stadt Detmold und den anderen lippischen Kommunen ein regionales Konzept zur Vorbereitung auf das Jahr 2009.

Als sichtbares Zeichen macht das ¿V¿ auf das Ausstellungsprojekt aufmerksam. Wer die beteiligten Orte Haltern, Kalkriese und Detmold auf der Landkarte verbindet, erhält ein liegendes ¿V¿ ¿ wie Varusschlacht. Weitere Informationen zum Kooperationsprojekt ¿IMPERIUM KONFLIKT MYTHOS. 2000 Jahre Varusschlacht¿ gibt es im Internet https://www.imperium-konflikt-mythos.de.



Pressekontakt:
für das LWL-Römermuseum: Frank Tafertshofer, Tel.: 0251 591-235, presse@lwl.org für Museum und Park Kalkriese gGmbH: Gisela Söger, Tel.: 05468 9204-17, gisela.soeger@kalkriese-varusschlacht.de für das Lippische Landesmuseum Detmold: Thomas Wolf-Hegerbekermeier, Tel.: 05231 62-577, pressesprecher@lippe.de https://www.imperium-konflikt-mythos.de
presse@lwl.org




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