LWL-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Mitteilung vom 21.02.07

Presse-Infos | Der LWL

Das häusliche Glück - Lesung und Führung mit Zeitzeugen im Textilmuseum

Bewertung:

Bocholt (lwl). ¿Der Sonnabend ist wohl für Fabrikarbeiterinnen der arbeitsreichste Tag. Kommt man um 12 Uhr von der Arbeitsstätte, so werden auf dem Heimweg die nötigen Besorgungen gleich erledigt. Um 2 Uhr komme ich dann heim. Zuerst machte ich mir die Küche sauber, damit die Söhne alles behaglich finden. Dann folgen Kammer, Stube und Treppenhaus. Nun hole ich mir das nötige Wasser zum Baden. Zehn bis zwölf Eimer, zwei Treppen hoch. Im Badewasser weiche ich mir nun die Wäsche für Sonntag ein. Sonntag früh fange ich dann zeitig an ...¿

So sah vor 80 Jahren ein typischer Samstag einer Arbeiterfrau aus. Mehr erfahren über die Welt der kleinen Leute zwischen 1900 und 1940 können Besucher am Sonntag, 25. Februar, ab 16 Uhr im Textilmuseum in Bocholt. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) stellt an diesem Nachmittag unter dem Motto ¿Das häusliche Glück¿ sein neues Buch zum Arbeiterhaus vor.

LWL-Museumsleiter Dr. Hermann Josef Stenkamp will den Tag nicht nur nutzen, den 160 Seiten starken Lesestoff ¿an den Mann und die Frau zu bringen¿. Bei einer Führung durch Garten, Küche und gute Stube des Arbeiterhauses (Beginn 16 Uhr) werden die Zeitzeugen Bernhardine Ebbert (87) aus Bocholt und Hermann Tebrügge (69) aus Rhede erzählen, wie ihr Alltag damals aussah, was sie aßen, wie sie kochten, sich wuschen, kleideten und feierten. Außerdem sollen beim Rundgang auch die neuen Möglichkeiten der Museumspädagogik deutlich werden. Wir können im Arbeiterhaus mit Schülern jetzt ganz anders arbeiten¿, freut sich Stenkamp. So werden Jungen und Mädchen beim neuen Programm ¿Mutters Küchenschürze¿ Wäsche waschen wie anno dazumal und weitere Hausarbeiten ausprobieren.

Um 17 Uhr beginnt dann im Websaal unter dem Motto ¿Kinder, Küche, Garten und Fabrik¿ eine Lesung aus historischen Texten zu Alltagsthemen. Sie geben Auskunft darüber, wie die verschiedenen Räume im Arbeiterhaus genutzt wurden, welche Arbeiten Frauen zu erledigen hatten, was es alles im Garten zu tun gab, wie man durch den Winter kam und mehr. Entsprechende Passagen aus zeitgenössischen Ratgebern wie das "Das häusliche Glück" (1882) werden dabei historischen Berichten wie der oben zitierten Passage aus ¿Mein Arbeitstag¿ (1930) gegenüber gestellt.

Auch kulinarisch hat sich LWL-Industriemuseum auf das Thema eingestellt: Nach dem offiziellen Programm wird ein Imbiss mit Buchweizenpfannekuchen, Panhas und Blutkuchen gereicht. Für die passende musikalische Begleitung sorgen Bettina und Christoph Oehmen mit ihrem Programm ¿Am Dienstag gibt es Leberwurst¿.

Interessierte Besucher zahlen nur den regulären Museumseintritt (Erw. 2,40; Kinder 1,50 ¿). Das Buch zum Arbeiterhaus kostet im Museumsladen 5,20 ¿.



Pressekontakt:
Christiane Spänhoff, Westf. Industriemuseum, Tel. 0231 6961-127 und Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Tel. 0251 591-235
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


Der LWL auf Facebook:
https://www.facebook.com/LWL2.0






Ihr Kommentar




zur Druckansicht dieser Seite

zu den aktuellen Presse-Infos