LWL-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Mitteilung vom 04.04.07

Presse-Infos | Der LWL

Neuer LWL-Sozialdezernent:

Ein Stück mehr Normalität für behinderte Menschen

Bewertung:

Münster (lwl). Matthias Münning heißt der neue Sozialdezernent beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL). Sein neues Aufgabengebiet umfasst vor allem die Hilfen für behinderte Menschen. Der 50-jährige Jurist arbeitete bis Ende März als Referatsleiter für die LWL-Schulen in leitender Position beim LWL-Landesjugendamt. Matthias Münning hat zwei Kinder und lebt mit seiner Familie in Emsdetten (Kreis Steinfurt).

Herr Münning, vom Thema Schulen wechseln Sie in einen Verantwortungsbereich, der 60.000 behinderte Menschen in der Region unterstützt ¿ Schwierigkeiten mit dem Rollenwechsel?

Eher nicht. Ich habe mich auch bisher um behinderte Menschen gekümmert, allerdings um die 6.000 behinderten Kinder, die in unsere LWL-Schulen gehen. Jetzt habe ich die Menschen in den Werkstätten, in den Heimen, im betreuten Wohnen und die behinderten Menschen an ihren Arbeitsplätzen im Blick. Die neue Aufgabe ist also deutlich größer. Ich fühle mich aber für die Arbeit gut trainiert.

Was werden Ihre Arbeitsschwerpunkte?


Wir haben wichtige Dinge vor der Brust: mehr ambulante Hilfen, mehr betreutes Wohnen neben den Heimen, mehr Arbeitsplätze für behinderte Menschen, auch außerhalb von Werkstätten. Stück für Stück mehr Normalität, oder besser: was wir Nichtbehinderten dafür halten, das ist unser Programm für die nächsten Jahre.

Weil das auch kostengünstiger für den LWL und damit die Kreise und Städte ist?


Sicher spielt der Kostendruck eine Rolle dabei. Aber die behinderten Menschen fordern mehr ambulante Hilfsformen auch ein. Ich habe mich am ersten Tag im neuen Amt mit behinderten Menschen unterhalten, die in ihren eigenen vier Wänden leben und nicht mehr im Heim. Wenn Sie das erleben, wie zum Beispiel eine Frau in einer eigenen Wohnung sagt: Ich habe sehr viel Zeit gebraucht, aber ich habe das geschafft, ich bin stolz jetzt im eigenen Zuhause zu wohnen - das fand ich sehr beeindruckend.

Gibt es ein Projekt , das Ihnen besonders am Herzen liegt?


Ich möchte mir sehr genau angucken, was wir für junge Menschen mit Behinderungen an Hilfestellung geben, um den Übergang vom Elternhaus in die Eigenständigkeit und von der Schule ins Berufsleben zu meistern. Das Thema bringe ich aus meinem alten Arbeitsfeld mit.

Wie sehen sie die Zukunft des LWL vor dem Hintergrund der angekündigten Verwaltungsstrukturreform, in der die Landesregierung auch die Landschaftsverbände auflösen will?


Ich bin Optimist: Um die Ziele in der Behindertenarbeit zu erreichen, brauchen wir einen starken Träger wie den LWL, der gut mit denen zusammenarbeitet, die vor Ort die Verantwortung haben, also die örtlichen Träger und Dienste. Die guten Argumente für den LWL werden sich am Ende durchsetzen.

Sachdienliche Hinweise für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ¿ was mag der neue Chef, was mag er nicht?


Meine Schwäche für Eiscreme ist sehr ausgeprägt und das Eiscafé auf der anderen Straßenseite eine ständige Versuchung. Gut verzichten kann ich dagegen auf Zimmerpflanzen in meinem Büro, die hätten es schwer bei mir.



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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