LWL-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Mitteilung vom 21.08.07

Presse-Infos | Kultur

Lodz ¿ das ¿Manchester des Osten¿

LWL-Industriemuseum lädt zum Vortrag in die Spinnerei Herding ein

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Bocholt (lwl). Die polnische Stadt Lodz gilt als das ¿Manchester des Ostens¿: Anfang des 20. Jahrhunderts arbeiteten hier über 90.000 Arbeiter und Arbeiterinnen in rund 700 Fabriken von zum Teil gigantischen Ausmaßen. In einem Bildvortrag stellt Dr. Arnold Lassotta vom LWL-Industriemuseum die ehemalige Textilmetropole vor. Dazu lädt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Donnerstag, 23. August, um 18 Uhr in die ehemalige Spinnerei Herding nach Bocholt ein.

Der Vortragsabend ist das erste von insgesamt vier ¿Donnerstagsgesprächen¿ im Begleitprogramm der Ausstellung ¿100 Jahre Herding ¿ Kunst.Visionen.Geschichte¿, die am Wochenende in dem historischen Spinnereigebäude eröffnet wurde. ¿Vor dem Hintergrund unserer Museumsplanungen möchten wir in dieser Reihe andere Textilzentren und ihre Museen vorstellen¿, erläutert Museums-leiter Dr. Hermann-Josef Stenkamp.

Bis ins frühe 19. Jahrhundert war Lodz in Mittelpolen eine kleine unbedeutende Landstadt mit wenigen hundert Einwohnern. Dies änderte sich erst mit dem Anschluss ¿Kongresspolens¿ an das russische Zarenreich auf dem Wiener Kongress 1815. Gefördert von der russischen Regierung begann der beispiellose Aufstieg zum ¿Manchester des Ostens¿: Lodz entwickelte sich zur größten Textilindustrie-Metropole des Kontinents. Als ¿gelobtes Land¿ lockte die Stadt Tausende in ihre Mauern auf der Suche nach Arbeit und einem besseren Leben. Träger dieser Entwicklung waren zunächst deutsche Einwanderer und Fabrikanten aus Sachsen, Böhmen, Schlesien und dem Rheinland. Größtes Lodzer Unternehmen war das Firmenimperium des in Monschau / Eifel geborenen Karl Scheibler. Später nahm der Anteil jüdischer und polnischer Betriebe kontinuierlich zu.

Das Miteinander der verschiedenen Völkerschaften, Religionen und Kulturen in Lodz wurde durch den Zweiten Weltkrieg beendet. Heute ist Lodz mit ca. 760.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Polens. Arnold Lassotta: ¿Die meisten Textilbetriebe sind geschlossen, doch finden sich in der Stadt auf Schritt und Tritt die Zeugnisse ihrer großen textilindustriellen Vergangenheit.¿

Der Eintritt zum Vortrag ist frei. Besucher haben im Rahmen der Veranstaltung auch die Möglich-keit zu einem kurzen Rundgang durch das Gebäude. Anschließend gibt es eine kleine Stärkung.



Pressekontakt:
Christiane Spänhoff, LWL-Industriemuseum, Telefon: 0231 6961-127 und Markus Fischer, Tel. 0251 591-235
presse@lwl.org




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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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