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Mitteilung vom 12.09.07

Presse-Infos | Soziales

Für behinderte Menschen:

Noch mehr Gastfamilien sollen eine Alternative zum Wohnen im Heim werden

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Münster (lwl). Gemeinsam mit den Wohlfahrtsverbänden will der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) noch mehr Familien dafür interessieren, Menschen mit Behinderungen aufzunehmen. ¿Das Modell ist bemerkenswert erfolgreich¿, berichtete LWL-Sozialdezernent Matthias Münning am Mittwoch (12.9.) vor dem Sozialausschuss des Verbandes in Münster.

In 200 Gastfamilien in Westfalen-Lippe leben zur Zeit rund 250 behinderte Erwachsene, fünf Mal so viel wie vor fünf Jahren. Nach den Vorstellungen des Kommunalverbandes sollen jährlich weitere 50 Menschen mit Behinderung dazukommen. Im Rheinland bestehen rund 170 Familienpflegeverhältnisse.

"Für behinderte Menschen bedeutet die Familienpflege ein Stück mehr Integration", begründet Münning die Anstrengungen des LWL. Er schätzt, dass langfristig mehrere hundert Gastfamilien zu einem neuen Zuhause werden könnten. In Westfalen-Lippe leben über 20.000 behinderte Menschen in Heimen (NRW: 44.000).

Die bisherigen Erfahrungen zeigten, dass sowohl die behinderten Menschen als auch die aufneh-menden Familien das "neue Familienmitglied" als Gewinn betrachteten, so Münning weiter. Wichtig sei eine kontinuierliche Begleitung durch ein Team von professionellen Betreuern, die auch bei Problemen oder Krisen sofort helfen könnten. Westfalenweit gebe es heute 42 solcher Teams. Bei den Klienten handele es sich um geistig, körperlich und psychisch behinderte oder suchtkranke Menschen.

Die Betreuung in der Familie statt im Heim hat auch einen finanziellen Aspekt: Nach Berechnungen des Landschaftsverbandes kostet die Familienpflege den LWL weniger als die Unterbringung im Heim. So schlage die Versorgung eines Menschen, der tagsüber arbeite und abends in seine Gastfamilie zurückkehre, mit rund 50 Euro pro Tag zu Buche. Darin ist ein Betreuungsgeld zwischen 240 und 360 Euro enthalten, das die Gastfamilien als Anerkennung bekommen.

80 Euro pro Tag dagegen wären im Vergleich für den selben Menschen als Heimbewohner zu zahlen. Der Landschaftsverband finanziert die so genannte Eingliederungshilfe für behinderte Menschen und ist damit einer der größten Sozialhilfezahler Deutschlands.

Kontakt beim LWL für Gastfamilien: Tel. 0251 591-6715



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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