LWL-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Mitteilung vom 25.09.07

Presse-Infos | Kultur

Edles Leder reicher Bürger

Neue Funde in der Kaiserpfalz

Bewertung:

Paderborn (lwl). Monatelang haben Restauratoren des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) Lederfunde aus der Grabung Kötterhagen in Paderborn bearbeitet. Im Vorfeld des geplanten Neubaus der Volksbank Paderborn-Höxter-Detmold hatten die Archäologen des LWL in einer feuchten Senke zahlreiche gut erhaltene Lederfunde geborgen. Nun präsentiert das Museum in der Kaiserpfalz die schönsten und interessantesten Objekte: neben mehreren Schuhen auch eine Lederscheide, einen Handschuh und den Riemen eines Pferdegeschirrs. Der über 500 Jahre alte Fund ist für Westfalen in seinem Umfang und seiner Erhaltung einzigartig.
Edle Schuhe finden sich nur selten in einem Museum, das überwiegend archäologische Funde ausstellt.
¿Unsere neue Dauerausstellung hat eine Neufundvitrine für die aktuellen Funde der Stadtarchäologie. Hier zeigen wir nun die frisch restaurierten Lederfunde, für die sich ein Besuch des Museums lohnt¿ , verspricht Dr. Martin Kroker, Leiter des Museums in der Kaiserpfalz. Auch Heinz Peterburs, Generalbevollmächtigter der Volksbank-Paderborn-Höxter-Detmold, die einen erheblichen Teil der Kosten der archäologischen Grabung getragen hat, freut sich über das reichhaltige Fundmaterial.

Über 150 Schuhe entsorgten die Bewohner am Kötterhagen zwischen 1350 und 1450 in einem kleinen Tümpel im Hinterhof. Unter der kleinen Auswahl, die nun in der Neufundvitrine zu sehen ist, befinden sich Schnabelschuhe mit sehr langen Spitzen, wie sie damals modern waren. Sehr kleine Kinderschuhe zeigen, dass die jungen Paderborner ihre ersten Schritte schon auf Ledersohlen machten. Typisch für diese Zeit ist auch die lederne Trippe, ein Un-terschuh, der die wohlhabenden Bürger trockenen und sauberen Fußes über die damals schlammigen und mit Unrat übersäten Straßen brachte. Ein besonderer Höhepunkt ist ein eleganter Wildlederhandschuh mit eingestanztem Muster, den einst eine reiche Paderborner Kaufmannsfrau getragen hat.

Die Archäologin Maren Gaertner-Krohn bearbeitet für den LWL die Lederfunde vom Kötterhagen. Sie schreibt über diesen Fundkomplex ihre Magisterarbeit. Die Lederfunde vom Kötterhagen haben in der Fachwelt bereits jetzt für größeres Aufsehen gesorgt und werden nach ihrer Bearbeitung im Jahr 2008 auf der Ausstellung ¿Schuhtick¿ im LWL-Museum für Archäologie in Herne präsentiert werden.

Zu den Lederfunden bietet das Museum in der Kaiserpfalz für junge Besucher zwischen zehn und zwölf Jahren das Ferienprogramm ¿Gut betucht¿ am 26.09. und am 04.10. an.



Pressekontakt:
Dr. Martin Kroker, Telefon: 05251 105110 und Frank Tafertshofer, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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