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Mitteilung vom 08.07.08

Presse-Infos | Kultur

Wertvolle Funde aus Gräberfeld in Ense im Museum in der Kaiserpfalz

Bewertung:

Paderborn/Ense. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) präsentiert in seinem Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn Schmuck, Gefäße und Gebrauchsgegenstände aus dem Gräberfeld in Ense-Bremen (Kreis Soest). Die Funde kamen bei den Ausgrabungen 2006 zutage. Sie weisen das Gräberfeld als eines der reichsten aus dem Frühmittelalter am Hellweg aus und zeigen, in welcher Pracht die damalige Elite bestattet wurde.

¿Wir sind glücklich, Objekte von einer dermaßen hohen Qualität nun in unserer Dauerausstellung vorzuführen¿, freut sich Museumsleiter Dr. Martin Kroker. ¿Sie ergänzen wunderbar unsere frühmittelalterliche Sammlung und unterstreichen die damalige Bedeutung der Region. Unsere Restauratoren haben eine hervorragende Arbeit geleistet, so dass sich ab heute ein breites Publikum an den Funden erfreuen kann¿, so Kroker weiter.
Das Museum in der Kaiserpfalz zeigt bis zum Jahresende die Beigaben aus zwei Frauengräbern, nämlich zwei vergoldete Gewandspangen, drei Gewandspangen mit Granateinlagen, drei Messer, zwei Glasperlenketten, zwei Scheren, zwei Keramikgefäße sowie ein vollständig erhaltenes Trinkglas.

¿Wir freuen uns, in einer Region leben zu dürfen, die sich zukunftsfähig aufgestellt und die den Menschen schon in ur- und frühgeschichtlichen Zeiten Lebensraum gegeben hat. Sie hat über Jahrtausende lebenswerte Bedingungen für die Menschen bereit gehalten,¿ erklärt der Enser Bürgermeister Johannes Weber stolz darüber, dass die Geschichte der Gräber und der Enser Ortschaften nun auch in Paderborn begreifbar werden.
In der kleinen Stadt legten die Fachleute der LWL-Archäologie für Westfalen zwischen 2004 und 2006 einen mehr als 10.000 Quadratmeter großen Bestattungsplatz frei. Auf diesem hatten die Menschen fast 2000 Jahre lang ihre Verstorbenen bestattet: von der späten Bronzezeit vor etwa 3000 Jahren bis zur Christianisierung Westfalens unter Karl dem Großen um 800. Das Archäologenteam um den Grabungsleiter Stephan Deiters entdeckte 35 aufwendig gestaltete und reich ausgestattete Gräber, die den Wohlstand der Menschen in der fruchtbaren Hellwegregion vom 6. bis 8. Jahrhundert bezeugen.
Wegen des Termindrucks auf der Ausgrabung hatten die Archäologen einige vielversprechende, fragile Funde eingegipst und als Ganzes geborgen. Anschließend haben die Restauratoren der LWL-Archäologie für Westfalen diese sogenannten Blockbergungen im Labor fachgerecht freigelegt und konserviert. Bereits die Röntgenaufnahmen zeigten ihnen, dass es vor allem die Blöcke aus einem Frauengrab im Wortsinn ¿in sich¿ hatten: Sie enthielten die vergoldeten Gewandspangen und ein Messer mit Bergkristallanhänger.
Eine reich bebilderte Broschüre zum Gräberfeld in Ense-Bremen ist im Museum in der Kaiserpfalz für 2,50 Euro erhältlich.

Museum in der Kaiserpfalz, Am Ikenberg 2, 33098 Paderborn, Tel. 05251 1051-10, https://www.kaiserpfalz-paderborn.de
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 Uhr bis 18 Uhr, jeden ersten Mittwoch im Monat 10 Uhr bis 20 Uhr

Eintrittspreise: Erwachsene 2,50 Euro, Schüler, Studierende und andere Ermäßigungsberechtigte 1,50 Euro, Kombikarte mit dem Diözesanmuseum 4 Euro.



Pressekontakt:
Stefanie Mosch, LWL-Museum für Archäologie, Tel.: 0251 5907-264 oder 0163 7955332 und Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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