LWL-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Mitteilung vom 07.10.08

Presse-Infos | Soziales

LWL-Bilanz zum Persönlichen Budget:

Bisher 100 Menschen planen ihre Hilfe selbst

Bewertung:

Münster/Bielefeld (lwl). Rund 100 Menschen mit Behinderung in Westfalen-Lippe planen ihre Hilfe für das tägliche Leben eigenständig mit dem so genannten persönlichen Budget. Allein seit Anfang des Jahres hätten 57 behinderte Menschen diesen Weg gewählt, 52 davon aus Bielefeld, wie LWL-Sozialdezernent Matthias Münning im Sozialausschuss des LWL erläuterte.

Beim persönlichen Budget zahlt der LWL Behindertenhilfe nicht an ein Heim oder einen sozialen Dienst, sondern direkt an den behinderten Menschen, der dann die notwendigen Unterstützungs-leistungen selbst von Fachdiensten, Einrichtungen oder Privatpersonen einkauft. Seit Januar 2008 gibt es einen Rechtsanspruch auf das persönliche Budget, das bundesweit rund 1600 Menschen beziehen.

Das persönliche Budget sei die Chance auf eine sehr individuelle Hilfe, sagte Münning. Es sei schon erstaunlich, welche unkonventionellen Wege sich plötzlich ergeben hätten, die unterm Strich auch kostengünstiger wären. Münning: ¿Wir hatten zum Beispiel eine psychisch beeinträchtigte Frau, die zeitweise auf eine Begleitung bei Einkäufen und Spaziergängen verzichten konnte, weil sie sich aus ihrem persönlichen Budget ein Navigationsgerät angeschafft hatte. Das hat ihr die nötige Sicherheit vermittelt.¿

Trotz Öffentlichkeitsarbeit laufe das persönliche Budget etwas zögerlich an und konzentriere sich mit Bielefeld stark auf die Region eines bereits 2005 gestarteten Modellversuchs, so Münning weiter. Ursachen für die geringe Zahl seien vermutlich falsche Erwartungen, dass das Budget zusätzliches Geld über die bestehende Behindertenhilfe hinaus bedeute. Auch fürchteten noch viele Interessierte, dass sie der größeren eigenen Verantwortung, die Hilfen selbst zu organisieren, nicht gewachsen seien.

Der LWL spreche darum in den regulären Planungsgesprächen mit behinderten Menschen (¿Clearing-Sitzungen¿) verstärkt das persönliche Budget als eine Möglichkeit an. Münning: ¿Gerade Menschen mit psychischen Problemen sind eine starke Zielgruppe.¿ Der LWL unterstützt in Westfalen-Lippe insgesamt 55.000 Menschen mit Behinderungen durch 1,4 Milliarden Euro Behindertenhilfe (¿Eingliederungshilfe¿) pro Jahr beim Wohnen, in Heimen und in Werkstätten.

Informationen für Interessierte zum persönlichen Budget: Tel 0251 591-5902.



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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