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Mitteilung vom 07.12.09

Presse-Infos | Kultur

Zeit ist Geld ¿ die Geschichte von Stechuhr & Co.

Ausstellung im LWL-Textilmuseum in Bocholt

Bewertung:

Bocholt (lwl). Time is money! Seit der Industrialisierung bestimmt dieses Prinzip zunehmend unser Leben. Um die Geschichte der Arbeitszeiterfassung geht es in der Ausstellung ¿Zeit ist Geld¿, die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Sonntag, 13. Dezember, in seinem Textilmuseum in Bocholt eröffnet.

Jahrhunderte lang gaben die Kirchen mit ihren Turmuhren und Glocken die Zeitorientierung vor. Eine Fabrik des 19. Jahrhunderts benötigte ein eigenes Uhren- und Glockensystem, um die Mitarbeiterschaft in den Takt der Maschinen einzustimmen. Ein Hilfsmittel in der Hand des Fabrikbesitzers zur Durchsetzung von Arbeitsdisziplin war die Stechuhr. Sie trug wesentlich dazu bei, die Pünktlichkeit als neue Tugend des Industriezeitalters zu etablieren.

Alles begann mit der Idee einer Kontrolluhr für Nachtwächter und Polizisten, die während der Rundgänge die Wahrnehmung der Pflichten dokumentieren sollte. Aus diesem Registrierprinzip entstanden weitere Ideen von Kontrolluhren für Fabriken, Handwerksbetriebe, Beamte oder die Automobilindustrie.

Die Perfektionierung des Systems von Zeitaufzeichnung fand in Uhrenfabriken statt. Führend waren neben der Württembergischen Uhrenfabrik Bürk, Schlenker-Grusen (ISGUS), Benzing (heute Kaba-Benzing) und Jauch & Schmid (Jundes). Hier konnten verschiedene Produkte zur Optimierung der eigenen Betriebsabläufe zuerst getestet werden: Arbeitszeitregistrierapparate, Zentral- und Nebenuhren, Akkordzeit-Stempelapparate auf mechanischer, später elektrischer und heute z.T. funkelektronischer Technologie. Mehr als 50 solcher Exponate aus zwei Jahrhunderten sind in der Ausstellung zu sehen.

Die heutigen, neuen Arbeitszeitmodelle wie etwa das "Gleitzeitkonto" wurden durch Arbeitszeit-Erfassungsgeräte erst möglich. Damit einher ging ein eindrucksvoller Wandel: Zuerst waren die vielfach verhassten Kontrolluhren wichtige Disziplinierungsinstrumente für die Arbeitgeber, doch wurden sie mehr und mehr zum Gerät, mit dem die Arbeitnehmer beweiskräftig ihre Arbeitszeit dokumentieren und abrechnen lassen konnten.

Zeit ist Geld
Industrielle Arbeitszeit und Zeiterfassung
13.12.2009 bis 28.2.2010
Eröffnung: So, 13.12., 11.15 Uhr

LWL-Industriemuseum
Textilmuseum in Bocholt
Uhlandstraße 50
Geöffnet Di ¿ So 10 ¿ 18 Uhr



Pressekontakt:
Christiane Spänhoff, LWL-Industriemuseum, Telefon: 0231 6961-127 und Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org




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