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Mitteilung vom 03.08.10
Presse-Infos | Kultur
Kirche gesucht ¿ Kugel gefunden
LWL-Archäologen entdecken Kanonenkugel in Werl
Kommentar abgebenWerl (lwl). Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) haben im Osten Werls (Kreis Soest) eine gusseiserne Kanonenkugel entdeckt. Das guterhaltene Geschoss hat einen Durchmesser von zwölf Zentimetern und stammt möglicherweise aus dem Dreißigjährigen Krieg (1618-48).
Die LWL-Archäologen der Außenstelle Olpe waren unterstützt von der Stadt Werl Hinweisen des Neuen Heimat- und Geschichtsverein Werl e.V. nachgegangen. Die Heimatforscher vermuteten auf der Trasse der Wulf-Hefe-Spange auf dem Gelände der städtischen Gärtnerei Reste der mittelalterlichen Liebfrauenkirche. Jedoch konnten die LWL-Archäologen diese Vermutungen nicht bestätigen: zwei Baggerschnitte auf der geplanten Straßentrasse haben keine Hinweise auf bauliche Überreste ergeben.
Stattdessen fanden der Grabungstechniker Matthias Müller-Delvart und der studentische Volontär Andreas Knäpper neben einigen mittelalterlichen und neuzeitlichen Keramikscherben eine eiserne Kanonenkugel. Bekanntermaßen fanden im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) auch in Werl kriegerische Auseinandersetzungen statt. So befanden sich 1622 der ¿Tolle Christian¿, Herzog von Braunschweig und Lüneburg, und 1633 hessische und schwedische Söldnertruppen vor der Stadt. Möglicherweise stammt die nun zutage gekommene Kanonenkugel aus diesem verheerenden Macht- und Religionskonflikt.
Pressekontakt:
Stefanie Mosch, LWL-Museum für Archäologie, Tel.: 0251 591-8921 und Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
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