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Mitteilung vom 07.10.10

Presse-Infos | Soziales

Schütteltraumata führen oft zu Langzeitschäden

LWL-Versorgungsamt unterstützt 30 Kinder, die unter den Folgen leiden

Bewertung:

Achtung Redaktionen:
Den Film zum Thema Schütteltrauma können Sie über den Link am Ende dieses Textes ansehen.


Münster (lwl). In Deutschland werden nach Schätzungen jährlich 100 bis 200 Säuglinge und Kleinstkinder Opfer von Schütteltraumata. Diese Fälle von Kindesmisshandlungen führen in zwei Dritteln der Fälle zu schweren Langzeitschäden. Zur Zeit versorgt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe(LWL) etwa 30 Kinder, die an den Folgen eines Schütteltraumas leiden. Wie z.B. den heute zwölfjährigen Dennis. Im Alter von sechs Wochen ist Dennis von seinen leiblichen Eltern so schwer misshandelt worden, dass er eine ausgeprägte Hirnblutung erlitt. Dennis ist seitdem schwerstbeschädigt und benötigt ständig Hilfe.

Dennis lebt bei seinem Adoptivvater, der sich seit der Tat um ihn kümmert. Dabei wird er vom LWL-Versorgungsamt Westfalen unterstützt. Dennis erhält seit der Tat eine Rente. Zudem übernimmt der LWL die Kosten für eine professionelle Pflegekraft. Neben diesen finanziellen Leistungen wird Dennis mit allen notwendigen Hilfsmitteln, wie z.B. besonders angepassten Rollstühlen, Liftern und Pflegebetten versorgt. Damit Dennis Adoptivvater mit ihm mobil ist, gibt es Zuschüsse für einen PKW und dessen behindertengerechten Umbau.

Hintergrund:
Das LWL-Versorgungsamt Westfalen hilft Opfern von Gewalttaten nach dem Opferentschädigungsgesetz. Nach diesem Gesetz werden Opfer von Gewalttaten für verbliebene gesundheitliche Beeinträchtigungen entschädigt. Für anerkannte Gewaltopfer gibt es eine breite Palette von Hilfsmöglichkeiten. Direkt nach der Gewalttat können sie psychologische Hilfe in speziellen Trauma-Ambulanzen in Anspruch nehmen. Zudem haben sie einen Anspruch auf Heilbehandlung für die durch die Tat verursachten und in schweren Fällen auch die sonstigen Gesundheitsstörungen. Beispielsweise können orthopädische Hilfsmittel verbliebene körperliche Defizite ausgleichen. Führt die Gewalttat zu langfristigen erheblichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen, werden die Opfer auch angemessen wirtschaftlich versorgt. Je nach Lage des Einzelfalles können sie Renten zum Ausgleich für schädigungsbedingte Mehraufwendungen, zur Sicherung des Lebensunterhaltes oder als Ausgleich für eine berufliche Beeinträchtigung bekommen. Führt die Gewalttat zur Hilflosigkeit stellt das der LWL auch die notwendige Pflege sicher.



Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
presse@lwl.org



Links:
Wie das LWL-Versorgungsamt Opfern von Gewalttaten hilft, zeigt am Beispiel von Dennis ein neuer Film, den Sie über diesen Link ansehen können: http://www.lwl.org/LWL/Der_LWL/PR/
tv_audioservice/Schuettelkinder/
popup_schuettelkinder/rl_popup_podcast_index_html



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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