LWL-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Mitteilung vom 14.07.11

Presse-Infos | Kultur

Medienkunstevent ¿artMUSE¿ lockt nach Bocholt

LWL-Industriemuseum öffnet Untergeschoss der Spinnerei

Bewertung:

Bocholt (lwl). Einen ersten Einblick in den neuen Kulturort Spinnerei gibt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Samstag und Sonntag, 16./17. Juli. Dann öffnen sich die Türen zum Untergeschoss des historisches Gebäudes, das der LWL derzeit zum Museum und Kulturforum umbaut. Zu Gast ist das europäische Medienkunstfestival artMUSE. Mit dem Event feiert das LWL-Industriemuseum ¿Pre-Opening¿ der Spinnerei. Die Eröffnung des gesamten Gebäudes findet am 2. September statt.

Bereits am Mittwoch (13.7.) reisten Künstler aus Europa und Übersee an, um ihre Installationen und Performances mit aufzubauen. Insgesamt über 20 Künstler aus Deutschland, Polen, Österreich, Ungarn und den USA ¿ darunter Barbara Buchholz aus Berlin und Phill Niblock, das ¿Urgestein¿ der elektronischen Avantgarde-Musik aus New York - setzen in der Spinnerei neue Medien als Bestandteil von Kunst und Interaktion ein.

Medienkunstnacht
Zur Vernissage am Samstag (Beginn 19 Uhr) erwartet die Besucher im Anschluss an das Bühnenprogramm eine Live-Performance in der Tradition bester Jam-Sessions. Im Rahmen der Medienkunstnacht sind Musiker und Musikbegeisterte aus Bocholt und Umgebung dazu eingeladen, sich am digitalen ¿Share Jam¿ zu beteiligen. Eigene Instrumente, Notebooks und andere Klangmittel dürfen mitgebracht und spontan eingesetzt werden. Die Künstlergruppe Share stammt ursprünglich aus New York und ist inzwischen ein weltweites Netzwerk von Künstlern, VJs und Musikern, die an Orten wie der Old Can Factory in New York aber auch in Krakau und Berlin offene digitale Jams durchführen.

Dass auch die Auseinandersetzung mit dem Ort ein zentraler Aspekt der einzelnen Werke ist, führt das ¿Forward Motion Theatre¿ von Eric Dunlop und Holy Daggers vor. Die Fassade der Spinnerei erscheint am Samstagabend in einem neuen Licht und erinnert an die Stoffe, die hier einst gewebt wurden: Bewegte Textilmuster tanzen über die Fassade.

Installationen und Performances
Neben dem Bühnenprogramm erwartet die Besucher in der zweitägigen Ausstellung eine Fülle von Installationen und Performances. Wie aus Bewegungen Klänge werden, führt die Performance ¿Noisy Coat¿ vor, ein Gemeinschaftsprojekt von Modedesignern, Medienkünstlern und einer Tänzerin.

Die Installation ¿Aurora/Aura¿ ist eine interaktive Installation aus Klang und Licht und gleichzeitig ein textiles Objekt, welches das Naturphänomen der Aurora Borealis (Polarlicht) herauf beschwört und Ideen und Mittel der Medienkunst, Technik und Naturwissenschaft in sich vereint.

Die Installation ¿Unbelebtes Bewegen¿ des jungen Nachwuchskünstlers Simon Pfeffel setzt sich mit der Formierung durch Kleidung auseinander. Kleidung wirkt hier nicht nur als Bekleidung der Blöße, sondern vielmehr als Rüstung und Armierung. Die leeren Hüllen bewegen sich gleichmäßig und gleichzeitig, wie ihnen vorgegeben wird. Sie wirken wie eine gedankenlose Masse zu einem fremden Takt.

artMuse ist ein Erlebnis für alle Sinne: Die Installation ¿Spinnerei¿ der Schweizer Medienkünstlerin Ursula Scherrer und des Klang-und Elektroingenieurs Flo Kaufmann zeigt Video-Installationen in Verbindung mit elektronischer experimenteller Musik. Transparente Stoffbahnen erzeugen ein Projektionslabyrinth in dem sich Zuschauer und Künstler bewegen, verweilen und verlieren können. Die Bilder werden in Spinnerei aufgenommen und zurück in den Raum projiziert. Auf selbstgebauten, analogen Klangerzeugern "spinnt" Kaufmann seine Klangfasern in das visuelle Garn ein. Dabei werden die live erzeugten Sounds durch die Sequenz einzelner Lochkarten immer neu gemischt und örtlich im Raum verteilt.

Das artMUSE Medienkunstfestival in Bocholt ist vom M2C Institut für angewandte Medienforschung Bremen in Zusammenarbeit mit dem LWL-Textilmuseum Bocholt organisiert. Der Projektverbund wird von der Europäischen Union, der Robert Bosch Stiftung, dem IFA Institut für Auslandsbeziehungen und der Pro Helvetia Stiftung unterstützt.

Die Installationen der Künstler können am Samstag und Sonntag während der Öffnungszeiten (Sa: 14 bis 1 Uhr, So: 12 bis 17 Uhr) besichtigt werden. Die Vernissage mit anschließendem Bühnenprogramm startet am Samstag um 19 Uhr.

Der Eintritt ist für alle Veranstaltungen frei.

Veranstaltungsort
LWL-Industriemuseum
Textilmuseum Bocholt I Spinnerei
Industriestraße 5
46395 Bocholt


Programm im Überblick

Samstag, 16.7.2011
14:00 ¿ Ausstellungs-Preview mit Installationen und Performances:

Ursula Scherrer & Flo Kaufmann: Spinnerei
Nina Czeglédy, Márton András Juhász, László Kiss, Bettina Schülke: Aurora/Aura
Nicolas Wiese und Yoav Pasovsky: Mill
Agatha Michowska: Pure Gothic Style
Elektro Moon Vision: Mapping
Eric Dunlop & Forward Motion Theater: Somiglia
Simon Pfeffel: Unbelebtes Bewegen
KEPP Showroom, Bernadett Jobbágy, László Kiss und Eduárd Sík: Noisy Coat
19:00 ¿ Vernissage, Einführung durch die artMUSE-Kuratoren Hermann-Josef Stenkamp, Direktor des LWL-Industriemuseum Textilmuseum Bocholt und Martin Koplin, Direktor des M2C Instituts für angewandte Medienforschung Bremen
19:30 ¿ Kurzvortrag Medienkunst von Thomas Goldstrasz, Dozent für Medienästhetik, FH Düsseldorf
20:00 ¿ Barbara Buchholz, Pedda Borowski: Moonstruck
21:00 ¿ Phill Niblock, Katherine Liberowskaya, Alan Margolis: Variation of sets
23:30 ¿ Share:Krakow: Open Share Jam

Sonntag, 17.7.2011
12:00 ¿ 17:00 ¿ Ausstellung mit Installationen und Performances (s. Samstag)

15:00 ¿ Kurzvortrag zur Zukunft der Spinnerei des Textilmuseums von Nadine Schober, LWL Koordinatorin im Projekt artMUSE, Industriemuseum Textilmuseum Bocholt
15:15 ¿ 16:00 Ungarische Betonung/Hungarian Stress! Führung durch die Ausstellung zur ¿ungarischen Betonung¿ mit der artMUSE Kuratorin Lívia Rózsás, M2C Institut für angewandte Medienforschung Bremen.



Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Christiane Spänhoff, LWL-Industriemuseum, Telefon: 0231 6961-127
presse@lwl.org



LWL-Einrichtung:
LWL-Museum Textilwerk
Industriestraße 5
46395 Bocholt
Karte und Routenplaner



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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