LWL-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Mitteilung vom 08.09.11

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Von Burgen und Bürgerhäusern

Einblicke in die LWL-Archäologie für Westfalen am Tag des offenen Denkmals

Bewertung:

Westfalen-Lippe (lwl). Die Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) bieten zum Tag des offenen Denkmals (11.9.) die Möglichkeit, einen exklusiven Blick auf die Arbeit und auf aktuelle Funde zu werfen. Auf der Falkenburg bei Detmold-Berlebeck wartet am kommenden Sonntag ein Programm für die ganze Familie, in Paderborn öffnen sich sonst verschlossene Türen zu einem hochherrschaftlichen mittelalterlichen Kellerraum, den kaum jemand unter der modernen Tiefgarage vermuten würde.

Die Falkenburg bei Detmold-Berlebeck (Kreis Lippe): Wander-Führung, Ausgrabung und Bastelaktionen
Die Falkenburg wurde 1194 erbaut und war zu ihrer Zeit eine der mächtigsten Burganlagen Westfalens. Rund 600 Jahre nach ihrem Bau diente sie den Einwohnern des Umlandes so lange als ¿Steinbruch¿ für neue Bauvorhaben, bis die Baustruktur fast ganz verschwunden war. Seit 2005 erforschen die LWL-Archäologen die Höhenburg. Am Tag des offenen Denkmals können Besucher die gesamte Burganlage und die archäologischen Ausgrabungen unter fachkundiger Begleitung besichtigen. Die Führungen beginnen ab 10 Uhr zu jeder vollen Stunde, die letzte Führung beginnt um 17 Uhr. Treffpunkt ist die Schutzhütte unterhalb der Burg.

In der Spezialführung ¿Der Weg der Steine¿ können die Teilnehmer wandernd der Spur der Falkenburg-Steine folgen: Wie sie im hohen Mittelalter vom nahegelegenen Steinbruch für den Burgenbau auf den Falkenberg gelangten, um nach dem Verfall der Burg bis ins 19. Jahrhundert hinein Stück für Stück als Baumaterial wieder abgetragen zu werden. Falkenburg-Steine sind auch heute noch in Berlebeck an Häusern und Straßenzügen zu finden, wie der Rundgang zeigen wird. Die zirka 2,5 stündige Wander-Führung beginnt um 9 Uhr, Treffpunkt ist das Haus Kanne in Berlebeck.

Auch für kleine Mittelalterfans gibt es an diesem Sonntag jede Menge zu entdecken: Ritter und Burgfräulein in spe können kostenlos mittelalterliche Ritterhelme und Haarreifen aus Seide herstellen ¿ und später mit in ihre heimische ¿Burg¿ nehmen. Außerdem können sie Wappen malen und testen, wie man sich als Ritter fühlt: im Kettenhemd mit Wappenrock und Schwert.

Geschichte in der Tiefgarage: Mittelalterliche Kellerräume in Paderborn
Im Untergeschoss des Bank- und Theaterneubaus am Kötterhagen in Paderborn öffnen die LWL-Archäologen an diesem Sonntag (11.9.) ein ansonsten verschlossenes Tor zur Vergangenheit: Die Archäologen Marianne Moser und Dr. Sven Spiong, Leiter der Stadtarchäologie Paderborn, werden am Tag des offenen Denkmals durch die noch erhaltenen Teile der mittelalterlichen Gemäuer führen, die heute in die Tiefgarage am Kötterhagen integriert und für den Besucher sonst nicht zugänglich sind. Treffpunkt ist um 12 Uhr auf dem Theatervorplatz.

Bei Untersuchungen vor dem Bau des modernen Gebäudes entdeckten die Archäologen gut erhaltene mittelalterliche Gewölbekammern. Die Kellerräume entstanden in der Zeit um 1500 und gehörten wahrscheinlich zum Haus eines reichen Kaufmanns oder Ratsherren. Die Kammern wurden vermutlich nicht nur zur Lagerung von Waren genutzt, sondern dienten möglicherweise auch als zusätzliche Verkaufsräume, in denen ausgewählten Kunden in angemessenem Ambiente besondere Waren präsentiert werden konnten.
Die Funde geben nicht nur Zeugnis von der wirtschaftlichen Blüte der mittelalterlichen Stadt ¿ sie erlauben aufgrund der rund sieben Meter tiefen weitgehend ungestörten Bodenschichten, welche als Bodenprofil konserviert sind, auch neue Erkenntnisse zur Wohngeschichte dieses Areals vom 12. Jahrhundert bis heute.


Übersicht
Tag des offenen Denkmals, 11.09.2011

¿ Paderborn:
o Führung durch das erhaltene Bodendenkmal ¿Kötterhagen¿ in Paderborn, 11.09.2011, 12.00 Uhr, Treffpunkt: Theatervorplatz, geführt von Marianne Moser (M.A.) und Dr. Sven Spiong (Leiter der Stadtarchäologie Paderborn)
o Die Führung ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

¿ Falkenburg, Detmold-Berlebeck:
o Stündliche öffentliche Führungen durch die Burganlage und die aktuellen Grabungen auf der Falkenburg, 10 bis 18 Uhr (letzte Führung beginnend um 17 Uhr), Treffpunkt: Schutzhütte unterhalb der Burg
o Spezialführung ¿Der Weg der Steine¿, 9 Uhr, Treffpunkt: Haus Kanne in Berlebeck
o Gratis-Programm für Kinder innerhalb der Burganlage, 10 bis 18 Uhr
o Infotisch sowie kalte und warme Getränke (kostenpflichtig)

o Anfahrt: Adresse: Falkenburgweg, 32760 Detmold; Anfahrt: von Detmold L937 Richtung Heiligenkirchen und Paderborn nach Berlebeck; Parkmöglichkeit: Hotel-Landhaus Hirschsprung, Paderborner Straße 212. Aufstieg zur Burg hinter der kleinen Brücke, dann am Forsthaus vorbei, der Beschilderung ¿Falkenburg¿ bis zum Fuß der Burg folgen.

Weitere Infos unter
http://www.lwl-archaeologie.de



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Eva Masthoff, LWL-Archäologie für Westfalen, Telefon: 0251 591-8920,
presse@lwl.org



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Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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