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Mitteilung vom 13.06.12

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Vom Verlag zur Baumwollindustrie

LWL-TextilWerk lädt zur textilgeschichtlichen Radtour

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Bocholt (lwl). Auf die Spuren der Leinen- und Baumwollweberei in Rhede und Borken begeben sich die Teilnehmer einer Fahrradtour, zu der der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Mittwoch, 27. Juni, einlädt. Start ist um 8.30 Uhr an der Weberei des LWL-TextilWerks. Per Drahtesel erkundet die Gruppe textilgeschichtliche Orte im Westmünsterland. Dabei gibt LWL-Museumsleiter Dr. Hermann Stenkamp viele Informationen zur Entwicklung einzelner Firmen. Erstes Ziel ist die ehemalige Handwerkssiedlung Krechting, an deren Beispiel die Geschichte der Handweberei in Leinen und später in Baumwolle erläutert wird. Dort hat unter anderem die Familie Beckmann (Firma Ibena) ihre Wurzeln.

Ein Höhepunkt der Radwanderung ist die Besichtigung des ältesten Textilunternehmens der Region: Die 1885 gegründete Weberei Wilhelm Wülfing in Borken mit angeschlossener Färberei und Bleicherei fertigte anfangs vor allem Handtücher, Tisch- und Bettwäsche. Seit Ende des Zweiten Weltkrieges gehörte auch die Herstellung von Mullwindeln fest zum Programm des Familienunternehmens.

Bis in die 1970er Jahre stellte das Windelprogramm ¿Wundex¿ einen wichtigen Pfeiler im Sortiment der Weberei dar, bis wegen geburtenschwacher Jahrgänge und neuer Windeltypen der Bedarf an textilen Windeln stagnierte und das Familienunternehmen sich wieder verstärkt im Betttuch- und Bettwäschemarkt engagierte. Außerdem investierte die Weberei, die heute über rund 180 Mitarbeiter am Standort Borken und weitere 160 Mitarbeiter im eigenen Konfektionsbetrieb in Tschechien verfügt, in moderne Maschinen und Anlagen sowie den Umweltschutz.

Heute umfasst die Produktpalette neben Bettwäsche und Betttüchern aus Flanell, Mako-Satin oder Jersey auch Matratzen- und Bettauflagen sowie textile Babyartikel wie Mull- und Flanellwindeln sowie Moltonmatratzenauflagen, aber auch Rohgewebe und Meterware.

Nach einer gemeinsamen Mittagspause werden weitere Borkener Textilfirmen mit ihrer Geschichte vorgestellt. Die ehemals kleinen Leinenwebereien haben ganz unterschiedliche Entwicklungen mitgemacht: Der älteste Betrieb L. B. Lühl in Gemen stellte in den 1970er Jahren den Betrieb ein. Aus der Weberei Bierbaum und Lüneborg ging der größte Textilbetrieb der Region hervor.
Je nach Wetterlage und verbleibender Energie inspiziert die Gruppe auf dem Rückweg die Textilindustrie der Stadt Rhede. Die Rückkehr zum LWL-Industriemuseum ist für 18 Uhr geplant. Die Kosten betragen 10 Euro. Um eine Anmeldung unter Tel. 02871 21611-0 wird gebeten.



Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Christiane Spänhoff, LWL-Industriemuseum, Telefon: 0231 6961-127
presse@lwl.org



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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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