LWL-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Mitteilung vom 15.08.12

Presse-Infos | Kultur

Pottwal verspätet sich

Das Skelett des gestrandeten Wals kommt zum Jahrestag im November

Bewertung:

Münster (lwl). Die Präparation des Ende 2011 vor der Küste von Schleswig-Holstein gestrandeten Pottwals dauert länger, als die Fachleute des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) dachten. Das Skelett des Wals sollte ursprünglich ab dem 21. September 2012 zum Start der Sonderausstellung ¿Wale - Riesen der Meere¿ im LWL-Museums für Naturkunde in Münster zu sehen sein und dafür bereits im August aus Stralsund angeliefert werden.

Statt wie geplant wird der Meeressäuger voraussichtlich Ende November eintreffen. ¿Die sachgerechte Präparation eines so riesigen Meeressäugers ist aufwendig. Um das Skelett keinem Risiko auszusetzen, werden wir den Pottwal daher erst zum Jahrestag der Strandung an der Nordseeküste in Münster präsentieren¿, so Museumsdirektor Dr. Alfred Hendricks.

Als im November vergangenen Jahres ein rund 15 Meter langer Pottwal vor der Nordseeinsel Pellworm strandete, reagierten die Präparatoren des LWL-Naturkundemuseums schnell, um den Meeresriesen als besonderes Exponat für die Sonderausstellung zu erhalten. Einzelne Knochen des Tieres wurden bereits im Januar nach Münster gebracht, um in der Museumswerkstatt vom LWL-Chefpräparator für Zoologie, Werner Beckmann und seinem Team entfleischt und entfettet zu werden.

Der Hauptteil des Skeletts blieb jedoch in Stralsund. Die Kollegen des Meeresmuseums ¿Ozeaneum¿ unterstützen die LWL-Fachleute bei der Mazeration, wie die Entfleischung genannt wird. Vor diesem Prozess musste die Fettschicht und das Gewebe vom Tier entfernt und die Knochen in Einzelteile zerlegt werden. Anschließend legten sie für rund vier Monate den leblosen Tierkörper in einem mit Wasser gefüllten Container. ¿Im Wasser befinden sich fleischzersetzende Bakterien, die nur noch die sauberen Knochen übrig lassen¿, erklärt Beckmann. Aufgrund des starken Frostes zu Beginn des Jahres musste die Arbeit in Stralsund für einige Zeit unterbrochen werden. ¿Bei so niedrigen Temperaturen konnte das gefrorene Tier nicht zerteilt werden und die Mazerationsanlage nicht arbeiten¿, erklärt der Chefpräparator.

Die Knochen seien jetzt fleischfrei, aber die anfängliche Verzögerung wirke sich auf den weiteren Präparationsprozess aus. Die LWL-Experten sind diese Woche das letzte Mal nach Stralsund gefahren, um die entfleischten Knochen des Walskeletts anzubohren, damit das in den Knochen enthaltene Fett austreten kann. ¿Würde man diesen Schritt auslassen oder ihn auch nur zu früh abbrechen, tritt das Fett nach und nach aus den Knochen aus¿, so Beckmann. ¿Neben einem penetranten Geruch würde sich das weiße Skelett gelblich färben.¿ Das Pottwalskelett wird daher erst zwei Monate nach Ausstellungsbeginn in der Sammlung integriert. ¿Der Pottwal wird im Einstimmungssaal der Ausstellung zu sehen sein und dort als Skelett auf dem Meeresgrund liegend präsentiert¿, sagt Museumsdirektor Hendricks.

Hintergrund zur Ausstellung:
Die Sonderausstellung "Wale - Riesen der Meere", wird vom 21. September 2012 bis zum 3. November 2013 im LWL-Museum für Naturkunde Münster zu sehen sein. Auf rund 1.700 Quadratmetern werden Lebensraum der Wale, Evolution, Anatomie, Lebensweise und Fortpflanzung sowie Walfang und Schutz thematisiert. Die Schau bietet deutschlandweit die größte Themenvielfalt zu diesen Meeressäugern. Imposante Skelette, lebensechte Tiermodelle und Organnachbildungen bringen den Besuchern die Biologie der sanften Riesen näher. ¿National Geographic Deutschland¿ ist Medienpartner der Ausstellung.



Pressekontakt:
Verena Rösler, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Bianca Fialla, LWL-Museum für Naturkunde, Telefon: 0251 591-6066
presse@lwl.org



LWL-Einrichtung:
LWL-Museum für Naturkunde
Westfälisches Landesmuseum mit Planetarium
Sentruper Str. 285
48161 Münster
Karte und Routenplaner



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


Der LWL auf Facebook:
https://www.facebook.com/LWL2.0






Ihr Kommentar




zur Druckansicht dieser Seite

zu den aktuellen Presse-Infos