LWL-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Mitteilung vom 18.04.13

Presse-Infos | Kultur

LWL-Industriemuseum eröffnet neue Spinnerei-Saison in Bocholt

Baumwolle weltweit - Ausstellungen über das ¿weiße Gold¿ im TextilWerk

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Bocholt (lwl). Wie Wattebäusche stecken die kugeligen Samen der Baumwollpflanze in ihren Kapseln. Sie wirken unscheinbar, und doch gehören die weißen Fasern zu den wichtigsten und profitträchtigsten Rohstoffen der Welt - noch. Das ¿weiße Gold¿ steht im Mittelpunkt der neuen Spinnerei-Saison, die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Sonntag, 28. April, in seinem TextilWerk Bocholt eröffnet. In der ehemaligen Spinnerei Herding, in der über Jahrzehnte Baumwolle zu Fäden versponnen wurde, beleuchten mehrere Ausstellungen unterschiedliche Facetten aus Anbau und Nutzung der Kulturpflanze.

¿Es gehört zum Konzept unseres Forums für Textilkultur, die Geschichte dieses Ortes jeweils mit aktuellen Themen zu verbinden. Die neuen Ausstellungen sind bestes Beispiel dafür¿, erklärte Dirk Zache, Direktor des LWL-Industriemuseums, am Donnerstag (18.4.) beim Ausblick auf die dritte Spinnerei-Saison in Bocholt. 2011 war das Denkmal an der Aa unweit des bestehenden LWL-Textilmuseums für den Museumsbetrieb eröffnet worden. Die diesjährige Saison mit regulären Öffnungszeiten (Di-So 10-18 Uhr) dauert vom 28. April bis 3. November 2013.

¿Die Diskussion um den Rohstoff Baumwolle ist hochaktuell¿, betont Martin Schmidt, wissenschaftlicher Referent des TextilWerks. So war in den letzten Wochen von Ernteeinbrüchen mit gravierenden Folgen für die gesamte Weltwirtschaft die Rede. Die rund um den Globus an Börsen gehandelte Faser steht im Mittelpunkt eines Streits um Agrarsubventionen. Ihr Anbau ist wichtiges Instrument der Entwicklungshilfe und gleichzeitig seit Jahren höchst umstritten. Martin Schmidt: ¿Die Baumwolle verbraucht im Vergleich mit anderen Kulturpflanzen die größte Menge an Wasser, Dünger und Pestiziden.¿

In seinen Ausstellungen widmet sich das LWL-Industriemuseum ganz unterschiedlichen Aspekten aus der Geschichte und Gegenwart der Baumwolle: Anbau und Konsum heute, historisches Design und aktuelle Mode.

Cotton Worldwide (28.4.2013 bis 3.11.2013)
Vom Produzenten zum Konsumenten ging die Baumwolle schon zu Kolonialzeiten um die Welt. Heute haben sich lediglich ihre Routen verändert. Der Fotograf Hans Peter Jost und die Journalistin Christina Kleineidam bereisten zwischen 2006 und 2010 die wichtigsten Anbauregionen. In Indien, China, Brasilien, Amerika, Usbekistan, Mali und Tansania portraitierten sie die Lebensbedingungen, die die Baumwolle ¿geschaffen¿ hat. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit stehen die Menschen, die in Anbau, Ernte, Verarbeitung und Vermarktung der Baumwolle involviert sind. Ihre Fotos und Berichte zeigt die Ausstellung ¿Cotton Worldwide¿.

Kleiderwege (28.4.2013-3.11.2013)
Und was haben wir Endverbraucher mit den Produktionsbedingungen in Fernost und Südamerika zu tun? Die Ausstellung, die in Kooperation mit dem Studiengang Textiles Gestalten der Universität Osnabrück entstand, präsentiert wissenswerte und überraschende Einblicke in die Herstellungswege und den alltäglichen Umgang mit Bekleidung. Sie beleuchtet, wo das T-Shirt nach dem Tragen bleibt und wie Kleidung verwertet wird. Beispielhaft macht die Schau die ökologischen und sozialen Hintergründe deutlich und zeigt Alternativen und neue Trends auf.

Teppich, Tüll und Tafeltuch (28.4.2013-3.11.2013)
Das LWL-Industriemuseum TextilWerk Bocholt öffnet die Schatzkammer seiner Musterbücher. In der Ausstellung machen über 100 dieser kostbaren Objekte deutlich, welche unterschiedlichen Gewebe in den letzten 150 Jahren (auch) aus Baumwolle hergestellt wurden. Aufwändige Entwürfe, Patronen, Musterzeichnungen, Gewebeproben und Stoffmuster veranschaulichen die Fülle der Gestaltungsmöglichkeiten und Herstellungsweisen. Die Spannweite reicht von Plüschen für Möbelstoffe bis zu Musterbeispielen für Vorhangstoffe. Design, Farben und Formen veranschaulichen den Wandel des Zeitgeschmacks.

pieced up contrasts (28.4.2013-15.9.2013)
Zusammengesetzte Kontraste - so lautete eine Aufgabenstellung für Studierende der Frankfurter Schule für Bekleidung und Mode. Entstanden sind 19 außergewöhnliche Abendkleider, die das LWL-Industriemuseum bis 15. September in seiner Spinnerei präsentiert. ¿Schwarz und Weiß¿, ¿Ja und Nein¿, ¿Fantasie und Realität¿, ¿Licht und Schatten¿ - die Kreationen der jungen Modedesigner visualisieren Kontraste aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Ihre Materialien sind mehr als ungewöhnlich, so nutzten sie unter einem einen Duschvorhang und Frotteehandtücher für die Abendroben.

Außerdem sind weiterhin folgende Ausstellungen in der Spinnerei zu sehen:

Zwischen-Räume 2.0 (28.4.-3.11.2013)

¿Zwischen-Räume 2.0¿ bietet neue Einblicke in die Arbeit zur künftigen Dauerausstellung und zum Gebäude der ehemaligen Spinnerei Herding: Design meets Technik, Unternehmer-Geschichten treffen auf Lebenswelten von Fabrikarbeitern.

Textile Schwergewichte (28.4.-3.11.2013)
Fotografische Impressionen vom Sammeln und Bewahren. Die analogen Schwarz-weiß Fotografien von Anke Hochgartz und Berthold Socha eröffnen ungewöhnliche Perspektiven auf die Entstehung des Museums in der Spinnerei und das dort bewahrte Erbe (Wiederaufnahme aus 2012).

Termin-Highlights

So, 28. April, 10-18 Uhr

Start in die neue Spinnerei-Saison: Führungen durch das Gebäude und die Ausstellungen; Detektivrallye für Kinder. 17 Uhr: Eröffnung der Ausstellung ¿Cotton Worldwide¿. Eintritt frei

Mi, 1. Mai, 10-18 Uhr
Familienfest mit Aktionen rund um das Thema Baumwolle. Führungen durch die Spinnerei und die Ausstellungen ¿Popeline-Kollektion¿ (Weberei), ¿Cotton Worldwide¿ und ¿Teppich, Tüll und Tafeltuch¿, Vorführungen mit dem Patroneur Günter Göbels und Detektivrallye durch die Spinnerei. Eintritt frei

So, 12. Mai, 15-18 Uhr
Internationaler Museumstag mit Detektiv-Rallye, Führungen durch die Ausstellungen ¿Cotton Worldwide¿, ¿Teppich, Tüll und Tafeltuch¿ sowie durch die Weberei und die Spinnerei. Kosten für die Rallyes pro Familie 8 Euro. Eintritt frei. 19 Uhr: Autorenlesung: Maarten van den Broek: Holland in Not. Von der Ijssel an die Ems. Eine Familien- und Migrationsgeschichte aus der Grenzregion und ihrer Textilindustrie. Eintritt 3 Euro

So, 2. Juni, 11 Uhr
Eröffnung der Ausstellung ¿Ellen Korth ¿ Utilité¿. Die Künstlerin reiste ein Jahr lang durch die Niederlande, interviewte und fotografierte mehr als 40 Personen, die häkeln, stricken, sticken, nähen, weben. Die Ausstellung zeigt Fotos, Videoinstallationen und die Interviews aus dem umfangreichen Kunstprojekt.

Di, 25. Juni u. 6. August, 19 Uhr
Mit Tüll und Tuch in die Nacht. Abendführung durch die Sonderausstellung ¿Teppich, Tüll und Tafeltuch¿. Kosten: 6 Euro

So, 3. November, 10-18 Uhr
Saisonschluss mit Führungen durch die Ausstellungen

Sa, 16. November, 20 Uhr
4. Bocholter Kriminacht. Szenische Lesung des Krimis ¿Sternenblut¿ von Bettina Oehmen. Musik, Imbiss, Getränke. Eintritt: Erwachsene 15 Euro / Schüler 8 Euro

TextilWerk Bocholt
Weberei, Uhlandstraße 50, 46397 Bocholt:

Di-So und an Feiertagen 10-18 Uhr; öffentliche Führungen sonntags 16 Uhr
Spinnerei, Industriestraße 5, 46395 Bocholt:
Di-So und an Feiertagen 10-18 Uhr (28.4.-3.11.2013), öffentliche Führungen sonntags 14 Uhr



Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Christiane Spänhoff, LWL-Industriemuseum, Telefon: 0231 6961-127
presse@lwl.org



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Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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