LWL-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Mitteilung vom 02.09.13

Presse-Infos | Kultur

Zu Gast im LWL-Industriemuseum Ziegelei Lage:

Annelie Buntenbach

Bewertung:

Lage (lwl). "Wanderarbeit - Mensch, Mobilität, Migration" heißt eine Ausstellung, die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) bis zum 29. September in seinem Ziegeleimuseum Lage zeigt. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe ¿Museumsgespräche¿ lädt das LWL-Industriemuseum Fachleute und Gesprächspartner ein, um gemeinsam mit den Besucherinnen und Besuchern über aktuelle und historische Themen zu diskutieren. Am Freitag, den 6. September, um 11 Uhr ist Annelie Buntenbach, Mitglied des Bundesvorstands des Deutschen Gewerkschaftsbundes, zu Gast im LWL-Industriemuseum Ziegelei Lage. Sie wird über die Versuche der Gewerkschaften berichten, die Interessen dieser Beschäftigten zu vertreten und die Strategien und Forderungen der Gewerkschaften zu diesem heute hochbrisantem Thema darstellen.

Wanderarbeiter sind schon seit vielen Jahren ein wichtiges Thema für die deutschen Gewerkschaften. Bis vor einigen Jahren war dieses Phänomen weitgehend auf die Saisongastronomie in Urlaubsregionen beschränkt. Nach der Öffnung der osteuropäischen Grenzen kommen heute allerdings immer mehr Menschen aus Rumänien und Bulgarien nach Deutschland, um hier unter prekären Bedingungen in der Fleischindustrie und im Baugewerbe zu arbeiten. Im Pflegesektor arbeiten gleichzeitig viele tausend Frauen aus Polen, der Ukraine und anderen osteuropäischen Ländern, um hier die Arbeiten zu verrichten, die Einheimische in sich verändernden Familiensystemen nicht mehr leisten können und wollen.

Viele diese Arbeitsverhältnisse sind schlecht abgesichert, häufig zu Niedriglöhnen ohne Kranken- und Rentenversicherung und mit überlangen Arbeitszeiten. Da viele dieser Beschäftigten illegal in Deutschland leben und arbeiten, haben sie Angst, sich an die Öffentlichkeit zu begeben, wenn sie keine Löhne erhalten oder von ihren Arbeitgebern ausgebeutet werden. Den Beschäftigten ist häufig selbst nicht klar, wer ihr Arbeitgeber ist, weil sie über Ketten von Unterverträgen beschäftigt werden. So fällt es Ihnen schwer ihre Rechte einzufordern, weil die großen Konzerne auf ihre Werkvertragsnehmer verweisen, die diese Aufträge dann häufig mehrfach weiter vergeben haben. Die Beschäftigten sind in diesem System die Leidtragenden. Sie wohnen häufig in völlig überfüllten Wohnungen oder Containern, wissen nur wenig über ihre Rechte und arbeiten zu Löhnen, die weit unter den üblichen Tarifen liegen. Gewerkschaften, die für Vertretung sorgen könnten, haben es in diesen Systemen schwer, mit den Beschäftigten Kontakt aufzunehmen. Häufig ist die Angst zu groß, den Arbeitsplatz und die Aufenthaltserlaubnis zu verlieren bzw. als Illegale abgeschoben zu werden.

Die Veranstaltung findet im Begleitprogramm zu der Ausstellung ¿Wanderarbeit. Mensch-Mobilität-Migration¿ im LWL-Industriemuseum Ziegelei Lage statt, die noch bis zum 29.September 2013 in Lage zu sehen ist.

Wanderarbeit. Mensch-Mobilität-Migration
28.4. bis 29.9.2013

LWL-Industriemuseum I Ziegeleimuseum Lage
Sprikernheide 77
32791 Lage
Geöffnet Di ¿ So 10-18 Uhr
http://www.lwl-industriemuseum.de



Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Christiane Spänhoff, LWL-Industriemuseum, Telefon: 0231 6961-127
presse@lwl.org



LWL-Einrichtung:
LWL-Museum Ziegelei Lage
Sprikernheide 77
32791 Lage
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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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