LWL-Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Mitteilung vom 12.08.13

Presse-Infos | Kultur

Museumsgespräche: Wanderarbeiter und Menschenrechte

Amnesty International informiert im LWL-Industriemuseum

Bewertung:

Lage (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) lädt Besucher im Rahmen der Reihe ¿Museumsgespräche zum Thema Wanderarbeit¿ am Sonntag, 18. August, in sein Ziegeleimuseum nach Lage ein. Bettina Rinke aus der Detmolder Gruppe von Amnesty International informiert mit Aktionen zu China und Südkorea über das Thema Wanderarbeiter und Menschenrechte. Die Begleitveranstaltung anlässlich der aktuellen Sonderausstellung ¿Wanderarbeit. Menschen - Mobilität ¿ Migration¿ (bis 29.9.) findet von 14 bis 17 Uhr statt.

¿Stellen Sie sich vor, Sie wären im ländlichen China geboren und lebten in ärmlichen Verhältnissen. Dann würden Sie mit großer Wahrscheinlichkeit jetzt in einer Fabrik weit weg von Ihrem Heimatdorf arbeiten und MP3-Player oder Markenjeans für Jugendliche in Europa produzieren¿, erläutert Bettina Rinke zur aktuellen Arbeitssituation in Asien.

Und das bis zu zwölf Stunden an sieben Tagen in der Woche. So ergeht es zurzeit 200 Millionen Menschen in China. Die Wanderarbeiter erhalten umgerechnet einen Lohn von zwei bis drei Euro pro Tag. Das reicht kaum zum Überleben. Die Lebenshaltungskosten liegen bei rund 80 Euro im Monat. Das Einkommen reicht gerade einmal für vier Schüsseln gebratene Nudeln pro Tag.

Die Republik Korea (Südkorea) wirbt Arbeiter aus Südost- und Südasiens (z. B. den Philippinen, Sri Lanka, Nepal), aber auch aus der Mongolei und China mit einem Dreijahresvertrag an. Dieser enthält Bestimmungen, nach denen die Wanderarbeiter ihren Arbeitsplatz nur dreimal wechseln dürfen, und nur dann, wenn der bisherige Arbeitgeber einverstanden ist. Viele Arbeitgeber nehmen den Neuankömmlingen die Pässe ab, so dass sie ihnen völlig ausgeliefert sind. Schikanen wie das Einbehalten des Lohns, geringere Bezahlung als für Koreaner bis hin zu Schlägen und sexueller Belästigung kommen immer wieder vor.



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Christiane Spänhoff, LWL-Industriemuseum, Telefon: 0231 6961-127
presse@lwl.org



LWL-Einrichtung:
LWL-Museum Ziegelei Lage
Sprikernheide 77
32791 Lage
Karte und Routenplaner



Der LWL im Überblick:
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


Der LWL auf Facebook:
https://www.facebook.com/LWL2.0






Ihr Kommentar




zur Druckansicht dieser Seite

zu den aktuellen Presse-Infos