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Mitteilung vom 25.10.13

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Sondagen an der Marker Allee

Archäologen spüren in Hamm dem Mittelalter nach

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Hamm (lwl). In Hamm haben Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) an der der Marker Allee Abfallgruben mit Keramik aus hochmittelalterlicher Zeit entdeckt. Die Fachleute hatten mit so genannten Sondagen im Vorfeld zu geplanten Baumaßnahmen den Boden untersucht. Damit sollte geklärt werden, woher die oberflächlich entdeckte Keramik aus dem Mittelalter stammt und dass hier keine wertvollen archäologischen Orte durch die Bagger zerstört werden.

Die Wirtschaftsförderung der Stadt Hamm unterstützte die LWL-Archäologen gezielt bei ihren bauvorgreifenden Untersuchungen (Firma Archbau und Dr. Cordula Brandt). Zuvor waren an der Oberfläche immer wieder Keramikscherben aus dem Mittelalter aufgetaucht.

Die Sondagen sollten klären, ob diese Keramik womöglich zu einer Siedlung gehörte und ob weitere Untersuchungen erforderlich sind. Die Archäologen entdeckten dabei einige Gruben mit vereinzelter Keramik aus hochmittelalterlicher Zeit. Solche Gruben dienten den Menschen als mittelalterliche Version der heutigen Abfalleimer. Hier wurden zerbrochene, zerstörte oder ausgediente Dinge des Alltags entsorgt. Heute liefern die Gegenstände den Experten der LWL-Archäologie für Westfalen wertvolle Hinweise auf die Alltagssitten DER Vergangenheit.

¿Es handelt sich sehr wahrscheinlich um Funde am Rand einer ehemaligen Hofstelle¿, erläutert der Leiter der Nebenstelle Olpe der LWL-Archäologie für Westfalen, Prof. Dr. Michael Baales. ¿Die Hofstelle konnten wir allerdings nicht näher lokalisieren ¿ sie kann jenseits der Marker Allee oder auch an einer ganz anderen Stelle angesiedelt gewesen sein.¿ Interessant war für die Archäologen außerdem eine Grube, die aus der Eisenzeit stammt und damit noch deutlich älter ist. Auch hier lässt sich der Befund jedoch nicht einer konkreten Siedlungsstelle zuordnen.

Fazit der Fachleute: Auf dem Gelände der zukünftigen Baustelle verbirgt sich keine außergewöhnlich wertvolle Fundstelle. Damit können die Baumaßnahmen beginnen, denn es besteht keine Gefahr mehr, dass weitere archäologische Fundstellen zerstört werden.



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Katja Burgemeister, LWL-Archäologie für Westfalen, Telefon: 0251 591-8921.
presse@lwl.org



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