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Mitteilung vom 27.01.14

Presse-Infos | Kultur

Die älteste Latrine Paderborns

Ausstellung präsentiert Archäologie im Hardehauser Hof

Bewertung:

Paderborn (LWL). Neun Monate lang sind die Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) dem Hardehauser Hof in Paderborn auf den Grund gegangen. Was die Fachleute der Paderborner Stadtarchäologie dabei gefunden haben und um welche spannenden Kapitel sie die Stadtgeschichte nunmehr bereichern, das zeigt eine kleine Ausstellung im Westphalenhof ¿ unter anderem über die älteste in Paderborn erhaltene Latrine. Die Präsentation ausgewählter archäologischer Funde wird mit einem Vortrag am Mittwoch (29. Januar, 18 Uhr) eröffnet.

Die Ausgrabung selbst hat eine Geschichte: Schon bei der Untersuchung des Aufzugsschachtes im Hardehauser Hof waren im Herbst 2012 zahlreiche ältere Besiedlungsspuren zum Vorschein gekommen. Insbesondere begeisterte ein sorgfältig gesetztes Bodenpflaster die Fachleute. Dennoch hatten die Experten der LWL-Archäologie für Westfalen eigentlich eine kleinere Ausgrabung im Sinn, als ihnen der Investor J. Uwe Diedam von einem Keller unter der Remise erzählte. Dort taten sich dann von März bis November des vergangenen Jahres Überraschungen auf. Von der mittelalterlichen Latrine bis zu weiteren Siedlungsspuren im Keller einer Remise reichte das beeindruckende Fundspektrum. Daraus ist jetzt eine Ausstellung mit ausgewählten Funden entstanden.

¿Ein Stallgebäude mit Keller ¿ das hat uns zunächst sehr irritiert¿, meint Ausgrabungsleiterin Eva Manz. Dass es sich dabei um zwei unterschiedlich alte Gebäude handeln musste, wurde im Zuge der Arbeiten bald deutlich. Das Bauwerk entstand im 17. Jahrhundert und war im Jahr 1830, als das Paderborner Urkataster entstand, bereits wieder abgerissen.

Eine kleine Sensation war allerdings die Entdeckung der ältesten in Paderborn erhaltenen Latrine in diesem Keller. Sie sorgte bei den adligen Stiftsherrn des Busdorfstiftes seit etwa 1150 für Erleichterung und wurde über mehrere Jahre hinweg regelmäßig gereinigt. Die Verfüllungen des 14. und 15. Jahrhunderts sind erhalten geblieben und verbargen viele qualitativ hochwertige Funde, die einiges über den Alltag der Menschen in dieser Zeit verraten.

Was genau die Funde erzählen, das berichtet Grabungsleiterin und LWL-Archäologin Eva Manz bei ihrem Vortrag im Luise-Hensel-Saal des Westphalenhofes. Anschließend wird Bauherr J. Uwe Diedam über die Historie der Anlage sprechen und das Bauprojekt vorstellen. Die Funde können dann im Vorraum des Saales bewundert werden.
Der Eintritt ist frei.



Pressekontakt:
Frank Tafertshofer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Katja Burgemeister, LWL-Archäologie für Westfalen, Telefon: 0251 591-8921.
presse@lwl.org



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