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Mitteilung vom 17.03.14

Presse-Infos | Kultur

Fachwissen der Landschaftsverbände ist gefragt

LVR und LWL haben Beitrag zum Regionalplan Ruhr erstellt

Bewertung:

Herne. Die Landschaftsverbände Westfalen-Lippe (LWL) und Rheinland (LVR) haben erstmals einen kulturlandschaftlichen Fachbeitrag zum Regionalplan Ruhr erarbeitet. Der Fachbeitrag zeigt beispielsweise, wie typische Landnutzungsmuster, charakteristische Wohnsiedlungen oder Kirchenbauten mit großer Fernwirkung sowie die Geschichte der Montanindustrie die Region prägen. Der Fachbeitrag erläutert wesentliche kulturlandschaftliche Entwicklungen im Ruhrgebiet und weist bedeutsame Kulturlandschaftsbereiche aus. Außerdem stellt er konkrete kulturlandschaftliche Ziele zusammen, die zur Aufnahme in den Regionalplan empfohlen werden.

Die Kulturdezernentinnen der Landschaftsverbände Milena Karabaic (LVR) und Dr. Barbara Rüschoff-Thale (LWL) übereichten den Fachbeitrag am Montag (17.03.) im Rahmen einer Fachpräsentation im LWL-Museum für Archäologie in Herne an die RVR-Regionaldirektorin Karola Geiß-Netthöfel.

Der Fachbeitrag stellt die vielen historischen Zeugnisse der Kulturlandschaft Ruhr zusammen. Die Kerngebiete des Reviers sind sowohl durch die vorindustrielle als auch durch die industrielle Zeit geprägt. Anlagen der Textilindustrie im niederbergisch-märkischen Land spiegeln die Geschichte dieses Regionsteils wider. Im Übergangsraum zum Niederrhein verlaufen kulturhistorisch bedeutsame Verkehrsverbindungen. Die Manufaktur in der ehemaligen Zeche, der Radweg auf der alten Erzbahntrasse, die mittelalterliche Gräfte im Stadtpark, die Hecken in den verbliebenen landwirtschaftlichen Flächen, all dies sind Beispiele, die die Bandbreite des regionalen kulturellen Erbes zeigen.

Hintergrund
¿Wir verfolgen das Ziel, unser landschaftliches Kulturerbe in seinem Umfeld zu bewahren und gleichzeitig nach modernen Erfordernissen zu nutzen. Der Fachbeitrag erläutert wesentliche kulturlandschaftliche Entwicklungslinien im Planungsgebiet und weist bedeutsame Kulturlandschaftsbereiche aus¿, sagte Karabaic. ¿Historische Freiräume, bäuerliche Kulturlandschaften aber auch bedeutende Bau- und Bodendenkmäler sind erfasst. Archäologische Bereiche runden das Bild ab. Der Fachbeitrag stellt konkrete kulturlandschaftliche Ziele zusammen, die mit Bezug auf die wertgebenden Merkmale und Strukturen der Landschaft zur Aufnahme in den Regionalplan empfohlen werden¿, so die LVR-Dezernentin für Kultur und Umwelt weiter.

¿Unsere Entwicklungsgeschichte lässt sich in unserer historischen Kulturlandschaft ablesen. Daher ist es wichtig, dass wir sie erforschen, bewerten und schützen¿, erklärte Rüschoff-Thale. ¿Die Landschaftsverbände setzen damit eine wichtige Grundlage für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Regionalplanung. Ich bin daher froh, dass wir mit dem Fachbeitrag einen wichtigen Pla-nungsbeitrag in Richtung erhaltender Kulturlandschaftsentwicklung erarbeiten konnten. Den weiteren Planungsprozess werden wir selbstverständlich unterstützen. Mit unseren bisherigen Fachbeiträgen haben wir bereits gute Erfahrungen gemacht, da sich die Empfehlungen bereits in den Regionalplänen und auch im Landesentwicklungsplan wiederfinden¿, sagte die LWL-Kulturdezernentin weiter.

Der 380 Seiten starke ¿Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Regionalplan Ruhr steht als Download zur Verfügung unter:
http://www.lwl.org/dlbw/service/publikationen/kulturlandschaft.

Der Regionalverband Ruhr (RVR) erarbeitet derzeitig den neuen Regionalplan Ruhr. Der Plan enthält die Ziele der Raumordnung für die künftige Entwicklung der Metropole Ruhr. Sein Geltungsbereich umfasst das gesamte Verbandsgebiet des Regionalverbandes Ruhr. Ein wichtiger Planungsaspekt ist die Auseinandersetzung mit der historischen Kulturlandschaft der Region Ruhr. Diese ist durch historische typische Landnutzungsmuster, charakteristisch Wohnsiedlungen, Kirchenbauten mit großer Fernwirkung geprägt, aber auch durch die Geschichte der Montanindustrie.



Pressekontakt:
Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Birgit Ströter, LVR-Pressestelle, Tel. 0221 809-7711, birgit.stroeter@lvr.de
presse@lwl.org




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Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 20.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Ebenso engagiert er sich für eine inklusive Gesellschaft in allen Lebensbereichen. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, dessen Aufgaben ein Parlament mit 125 Mitgliedern aus den westfälischen Kommunen gestaltet.


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