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Mitteilung vom 10.06.14

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Auf den Spuren der ersten Jugendbewegung im Ruhrgebiet

Vortrag zur Wandervogelbewegung im LWL-Industriemuseum

Bewertung:

Bochum (lwl). Sie kämpfte um Freiräume für die Jugend, mehr Selbständigkeit und ein Leben im Einklang mit der Natur: die Wandervogelbewegung, die sich um 1900 gründete und bis 1914 im gesamten Ruhrgebiet verbreitete. In seinem Vortrag am Donnerstag, 12. Juni, um 19 Uhr gibt der Soziologe und Erziehungswissenschaftler Prof. Wilfried Breyvogel im Industriemuseum Zeche Hannover des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) Einblicke in die Wandervogelbewegung im Ruhrgebiet zwischen Jahrhundertwende und Nationalsozialismus. Der Vortrag ist eine Begleitveranstaltung zur Ausstellung ¿Einfach anders! Jugendliche Subkulturen im Ruhrgebiet¿, die noch bis zum 7. September im LWL-Industriemuseum Zeche Hannover zu sehen ist.

Beflügelt vom Aufbruch der Jugend, die mit der Moderne in der Literatur und dem Jugendstil in der Kunst zur Jahrhundertwende in Deutschland sichtbar wurde, forderten Jugendliche die Möglichkeit zur freien Entfaltung ohne die strikte Einengungen durch die Konventionen der wilhelminischen Gesellschaft. Ausgehend von Berlin gründeten sich ab 1908 in den Städten des Ruhrgebiets wie Essen, Bochum, Buer, Bottrop und Dortmund erste Gruppen der Wandervogelbewegung. Sie verband das Ziel, auf Wanderungen in der Natur ohne Bevormundung durch Ältere Gemeinschaft und Natur erleben zu können.

Im dicht besiedelten, von rauchenden Schloten geprägten Ruhrrevier fand das Motto "aus grauer Städte Mauern zieh¿n wir durch Wald und Feld" schnell große Anklang. Mit dem ¿Freideutschen Jugendtag¿ auf dem Hohen Meissner im Oktober 1913 erreichte die deutsche Jugendbewegung ihren Höhepunkt. Wandervögel und Jugendbünde traten für eine freie, selbstverantwortliche Jugend ein.

Um 1915 schlug die anfängliche Kriegsbegeisterung der Jugendlichen angesichts der Kriegserfahrungen in Schrecken um. Nach dem Ersten Weltkrieg formierte sich die Wandervogelbewegung neu und bildete ab Ende der 1920er-Jahre eine Gegenbewegung zum aufkommenden Nationalsozialismus.

Die Ausstellung ¿Einfach anders! Jugendliche Subkulturen im Ruhrgebiet¿ ist bis zum Beginn des Vortrags geöffnet.

Vortrag ¿Vom Wandervogel und der bündischen Jugend. Jugendbewegungen 1900-1945.
Prof. Wilfried Breyvogel
Donnerstag, 12.6.2014, 19 Uhr

LWL- Industriemuseum Zeche Hannover
Günnigfelder Straße 251
44793 Bochum
Tel. 0234 6100 874
http://www.lwl-industriemuseum.de



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Markus Fischer, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235 und Christiane Spänhoff, LWL-Industriemuseum, Telefon: 0231 6961-127
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